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Kieferorthopädie bei Erwachsenen: Darauf kommt es an

Immer mehr Erwachsene entscheiden sich dafür, Zahnfehlstellungen mit Hilfe einer kieferorthopädischen Behandlung korrigieren zu lassen. Genauso gibt es mittlerweile zahlreiche Praxen, die sich auf die KFO Behandlung von Erwachsenen spezialisiert haben. Es ist ratsam, sich an eine solch spezialisierte Praxis zu wenden, um die bestmöglichen Behandlungsresultate zu erzielen. Denn die Kieferorthopädie bei Erwachsenen unterscheidet sich von der bei Kindern und Jugendlichen. Wir geben einen Überblick über die KFO bei Erwachsenen.

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Ein offenes Lächeln mit hellen, geraden Zähnen gilt als seriös, ästhetisch und attraktiv. Die moderne Kieferorthopädie erreicht dieses Ziel. ©  Pexels / Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

Gründe für eine kieferorthopädische Behandlung bei Erwachsenen

Bei Kindern liegen oft Zahnfehlstellungen aufgrund des Nuggis oder wegen zu wenig Platz im Kiefer vor, die dann mit einer Zahnspange behoben werden müssen. Auch bei Erwachsenen können Zahnfehlstellungen vorliegen. Diese resultieren nicht selten aus einer vergangenen KFO Behandlung, die nicht erfolgreich verlief. Wer unter schiefen Zähnen leidet, kann Beschwerden im gesamten Körper bekommen. Hinzu kommt ein gewissen Leidensdruck aufgrund der unansehnlichen Optik bei Zahnfehlstellungen. Umso wichtiger ist also eine hochwertige Behandlung. Die Kieferorthopädie für Erwachsene ist bei folgenden Beschwerden erfolgversprechend:

  • Zahnlücken zwischen einzelnen Zähnen
  • Einzelne schiefe Zähne
  • Überbiss
  • Engstände einzelner Zähne
  • Kiefergelenksbeschwerden, Schmerzen
  • Sprachbeeinträchtigungen aufgrund von Zahnfehlstellungen
  • Psychologischer Leidensdruck aufgrund der Optik

Unterschiede zur Behandlung von Kindern

Während die Kiefer von Kindern und Jugendlichen noch im Wachstum und somit leicht korrigierbar sind, ist dies bei Erwachsenen nicht mehr der Fall. Das Gewebe ist fest und lässt sich somit nur noch sehr eingeschränkt verändern. Die Möglichkeiten sind deshalb selbst für spezialisierte Kieferorthopäden etwas eingeschränkter. Das bedeutet nicht, dass eine KFO Behandlung für Erwachsene unmöglich ist, die Behandlungsdauer verlängert sich nur, da die Veränderungen im Gewebe mehr Zeit benötigen.

Hinzu kommt, dass Erwachsene häufig mit zusätzlichen Beschwerden zu kämpfen haben. Oft leiden Erwachsene unter Karies und Parodontitis sowie Zahnfleischentzündungen. Kieferorthopäden, die auf die Behandlung erwachsener Patientinnen und Patienten spezialisiert sind, nehmen hier Rücksicht auf die individuelle Situation und behalten diese Nebenschauplätze während der gesamten Behandlungsdauer im Blick.

KFO Behandlung nach Zahnentfernung?

Es gibt viele Gründe, weshalb Zähne entfernt werden. Das betrifft nicht nur Weisheitszähne. Auch Zähne, die nicht mehr gesund sind, müssen unter Umständen gezogen werden. Zahnentfernungen sind generell kein Ausschlusskriterium für eine kieferorthopädische Behandlung. Wichtig ist, dass der Patient dem Kieferorthopäden frühere Befunde zeigt und die Zahnentfernung thematisiert, damit der Orthopäde weiss, worauf er bei der KFO Behandlung achten muss.

Eine vorherige Zahnentfernung kann unter Umständen eine Herausforderung darstellen und weitere Behandlungsschritte nötig machen. So ist es möglicherweise nötig, einen Knochenaufbau zu platzieren, bevor Zähne in bestehende Lücken durch Zahnentfernung bewegt werden.

Psychosoziale Faktoren dürfen nicht ausser Acht gelassen werden

Die psychosozialen Faktoren bei einer kieferorthopädischen Behandlung sind besonders wichtig. Denn nur, wenn der Patient sich aktiv an der Zahnkorrektur beteiligt, wird die KFO Behandlung langfristig Erfolg haben. Hier gibt es einige Punkte, die zu beachten sind.

Schmerzen

Eine KFO Behandlung kann mit Schmerzen einhergehen. Das ist bei Kindern der mitunter häufigste Grund, weshalb Behandlungen abgebrochen werden. Auch bei Erwachsenen kann die kieferorthopädische Behandlung dazu führen, dass das Essen unangenehm ist oder der Kiefer drückt. Die Schmerzen sind in der Regel gut auszuhalten. Es ist wichtig, die Schienen wirklich so häufig und lange zu tragen, wie vom Kieferorthopäden vorgegeben wurde.

Ästhetische Bedenken

Viele Patienten sorgen sich, dass die kieferorthopädische Behandlung nicht ästhetisch aussieht. Wenngleich der Leidensdruck durch die Zahnfehlstellung hoch ist, soll die KFO Behandlung so unauffällig wie möglich sein. Dies ist verständlich, möchten Erwachsene doch ernst genommen werden und seriös auftreten. Mit unsichtbaren Schienen ist eine ästhetisch ansprechende Behandlung in den meisten Fällen ohne Probleme möglich.

Zahnfarbe wird abgeglichen.

Welche Erwartungen hat der Patient an seinen Kieferorthopäden? Diese Frage spielt im Beratungsgespräch eine grosse Rolle. © distinctivedentistry23 / Pexabay

Die Erwartungshaltung

Kieferorthopädische Behandlungen bei Erwachsenen benötigen Zeit. Selbst Kinder müssen häufig über Jahre behandelt werden, um eine Zahnfehlstellung langfristig zu korrigieren. Bei Erwachsenen kann die Behandlungsdauer bei wenigen Monaten bis hin zu mehreren Jahren liegen. Um hier eine realistische Einschätzung zu erhalten, sollte der Patient ein ehrliches Gespräch mit seinem Behandler führen. Die wichtigste Frage dabei ist: Welches Ergebnis wird gewünscht? Die Erwartung an die Behandlung selbst bestimmt die Dauer. Der Behandler muss dabei ehrlich sein und die einzelnen Schritte sowie ihre Dauer mit dem Patienten besprechen. Nur so ist eine realistische Haltung auf beiden Seiten möglich.

Die Mitarbeit

Erwachsene entscheiden sich meist selbst und freiwillig für eine kieferorthopädische Behandlung. Deshalb ist grundsätzlich davon auszugehen, dass sie selbst einen Beitrag zum Behandlungsergebnis leisten möchten. Vor allem, wenn der Patient seine kieferorthopädische Behandlung selbst zahlt – wie es meistens der Fall ist – sollte Eigeninitiative vorausgesetzt sein. Die obligatorische Krankenversicherung übernimmt die Kosten für eine KFO Behandlung in der Regel nicht. Um die Kosten für die Behandlung nicht unnötig in die Höhe zu treiben, muss der Patient sich also genau an die Anweisungen seines Arztes halten.

Kosten

Wie bereits unter Punkt 4 beschrieben, übernimmt die obligatorische Krankenversicherung die Kosten für eine KFO Behandlung nicht. In manchen Fällen übernehmen Zusatzversicherungen die Kosten zumindest anteilig. Wer sich für eine kieferorthopädische Behandlung interessiert, sollte zunächst die Kosten mit dem Arzt besprechen. Viele Ärzte bieten Finanzierungspläne an, um die individuellen Wünsche umsetzen zu können.

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 Es gibt verschiedene Methoden der KFO Behandlung, manche davon sind weniger sichtbar als andere. © PublicDomainPictures / Pixabay

Ist eine unsichtbare Kieferorthopädie möglich?

Nicht jeder Erwachsene fühlt sich mit einer klassischen Zahnspange wohl. Die Optik wirkt unter Umständen infantil und gerade im Berufsleben wirkt eine Zahnspange nur wenig professionell. Deshalb arbeiten viele Kieferorthopäden bei Erwachsenen mit Schienen oder Alignern. Diese sind durchsichtig und somit praktisch unsichtbar. Sie ähneln einer losen Zahnspange, die die Patienten zum Essen oder für die Zahnhygiene herausnehmen können. Die unsichtbaren Zahnschienen werden individuell für den jeweiligen Patienten angefertigt und nach einigen Wochen gewechselt. Eine Alternative können innenliegende Zahnspangen sein. Diese sind jedoch nicht für jede Korrektur geeignet. Eine Beratung bei einem Kieferorthopäden für Erwachsene ist sinnvoll, um die richtige Behandlungsmethode zu finden. 

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