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Als alleinerziehender Vater muss man(n) nicht allein sein

Die klassische Einelternfamilie besteht gewöhnlich aus der Mutter mit einem oder mehreren Kindern. Doch es gibt inzwischen auch Einelternfamilien, in denen der Vater die Rolle des Alleinerziehenden übernommen hat.

Alleinerziehender Vater: So packt man(n)s
Immer häufiger gibt es auch alleinerziehende Väter, die alleine Kinder, Job und Freizeit managen! Foto: iStock, Thinkstock

Eine Trennung oder Scheidung ist ein grosser Einschnitt in das Leben aller Beteiligten. Für das Ehepaar ist es schwierig, sich das Scheitern der Ehe einzugestehen. Die psychische Belastung und der Trennungsschmerz für Mann und Frau ist gross. Gibt es in der Familie Kinder, kommt die seelische Belastung für den Nachwuchs dazu. Nicht viel einfacher ist die Frage zu klären, bei welchem Elternteil das Kind beziehungsweise die Kinder bleiben sollen.

Daher ist es sehr wichtig, in dieser schwierigen Zeit so ruhig wie möglich zu bleiben und alle wichtigen Entscheidungen vernünftig zu besprechen und zu regeln. Damit das Leben weiter in geordneten Bahnen verlaufen kann, ist es vor allem wichtig, sich frühzeitig über die Betreuung und Erziehung der Kinder zu einigen.

Auf den zukünftigen Alleinerziehenden, egal ob es Mutter oder Vater ist, kommt eine Doppelbelastung zu, die je nach Alter der Kinder zu einer langen Phase werden kann. Es ist daher sinnvoll, dass sich Eltern auch in der Scheidungsphase ihrer Verantwortung für den Nachwuchs bewusst sind und gemeinsam nach der für das beziehungsweise die Kinder besten Lösung suchen.

Alleinerziehender Vater: Auch Papa kann das Sorgerecht bekommen

Das Familienrecht in der Schweiz lässt heute selbstverständlich beide Möglichkeiten der Erziehung und Betreuung zu. Haben sich die Eltern oder das Gericht dafür entschieden, kann das Kind also auch beim Vater aufwachsen. Väter übernehmen heute die verantwortungsvolle Aufgabe, sich als alleinerziehender Vater um das Kind zu kümmern, viel häufiger, als dies noch vor einiger Zeit der Fall war. Dies ist auch Ausdruck eines neuen Bewusstseins, das sich in den Köpfen langsam durchsetzt. Dabei können Männer, die ihre Kinder allein aufziehen, umfangreiche Hilfe bei Verbänden und sonstigen Einrichtungen in Anspruch nehmen. Dennoch gib es nach wie vor viele Vorurteile, die gegenüber Alleinerziehenden generell und einem alleinerziehenden Vater speziell in der Gesellschaft existieren.

To Do’s für den Alleinerziehenden Vater: Alimente regeln

Ein alleinerziehender Vater sollte sich zuerst um die Regelung zur regelmässigen Zahlung der Alimente kümmern. Im Idealfall einigen sich die Eltern unbürokratisch auf die Zahlung des jeweiligen Kindesunterhaltes. In diesem Fall überweist die Mutter die Alimente für das Kind auf das Konto des Vaters. Dieser kann mit dem Geld den gemeinsamen Lebensunterhalt mit dem Kind beziehungsweise den Kindern bestreiten. Die Alimente werden jedoch auch für die Zahlung eines Kindergarten beziehungsweise Schulgeldes sowie für die Beiträge für den Sportverband oder auch eine Nachhilfe benötigt. Später dienen sie dazu, die erste Ausbildung des Kindes zu unterstützen. Ist keine einvernehmliche Einigung möglich, nehmen die Behörden sich des Anliegens an. Die im Gesetz verankerte Pflicht, Unterhaltsbeiträge an den alleinerziehenden Elternteil zu zahlen, kann im Übrigen auch eingeklagt werden.

Räumliche Voraussetzungen und Betreuungshilfe abklären

Wichtig sind auch die räumlichen Voraussetzungen. Geht das Kind bereits in den Kindergarten oder sogar in die Schule, kommt ein Wechsel von Kindergarten oder Schule eher nicht in Betracht. Zu gross wären die Veränderungen, die zusätzlich auf das Kind zukommen. Daher sollte dem Kind das direkte Wohnumfeld möglichst erhalten bleiben.

Da auch ein alleinerziehender Vater fast immer Vollzeit arbeitet, ist es notwendig, neben der Betreuung im Kindergarten beziehungsweise der Zeit in der Schule eine Kinderbetreuung und Hausaufgabenhilfe für die Nachmittags- oder frühen Abendstunden zu organisieren. Die Zeit bis zum Feierabend ist vor allem für die Schulkinder eine sehr wichtige Zeit, in der sie die Hausaufgaben erledigen oder zum Sport oder Musikunterricht fahren. Auch die Problematik des Abholens vom Kindergarten oder der Schule und das Hinbringen müssen geklärt sein, denn nicht immer befinden sich die Einrichtungen in unmittelbarer Nähe zur Wohnung. Auch haben Berufstätige häufig lange Arbeitswege. Über Behörden bzw. Familieneinrichtungen gibt es nähere Informationen zu geschultem Personal, das gegen eine Gebühr die Nachmittagsbetreuung des Kindes sowie die Fahrten zum Sportverein und anderen nachmittäglichen Verpflichtungen verantwortungsvoll übernimmt.

Besuchsrecht und Alltagsstruktur

Ein wichtiges Thema ist natürlich die Klärung der Frage, wie sich ein regelmässiger Umgang mit der Mutter regeln lässt. Hierzu sollten der alleinerziehender Vater und die Mutter im Idealfall eine unbürokratische Lösung anstreben. Zum Beispiel können die Wochenenden gemeinsam verbracht werden. Oder die Mutter übernimmt bestimmte Fahrten mit dem Kind oder  holt es an vorher festgelegten Tagen vom Kindergarten oder der Schule ab.

Notwendig ist eine klare zeitliche Struktur für das Kind, an der es sich orientieren kann. Schliesslich ist es für Kinder schwierig, nicht mehr von beiden Elternteilen umsorgt zu werden. Die Erziehung des Kindes kann auch über die Scheidung hinaus bei beiden Elternteilen bleiben, wenn sie sich darüber einig sind. Dem Wohl des Kindes dient dies auf jeden Fall.

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