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Zur Hebamme statt zum Arzt? Wie die Hebamme Mutter und Kind hilft

Zeigt der Schwangerschaftstest ein positives Ergebnis an, wenden sich die meisten Frauen an den Frauenarzt oder die Frauenklinik. Was viele Erstgebärende nicht wissen: Sie könnten sich auch von einer Hebamme begleiten lassen. Von den Vorsorge- und Kontrolluntersuchungen bis zur Begleitung bei der Geburt und im Wochenbett: Was die Hebamme alles macht und kann.

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Statt zum Arzt zur Hebamme: Die Hebamme begleitet werdende Mamas während der Schwangerschaft und hilft nach der Geburt. Bild: GettyImages Plus, Group4 Studio

Vielen Frauen ist nicht bewusst, dass ihnen während der Schwangerschaft weitere Möglichkeiten als das ärztliche Betreuungsmodell zur Verfügung stehen. Denn Sie können sich während ihrer Schwangerschaft bis zur Geburt ihres Kindes auch von einer Hebamme betreuen lassen – die obligatorische Krankenpflegeversicherung deckt diese Kosten.

Begleitung bis zum Wochenbett

Doch was kann eine Hebamme alles? Sie ist in diesem Fall zuständig für die Betreuung der werdenden Mutter. Und das auch bis über den Geburtszeitraum hinaus. Bei unkomplizierten und risikofreien Schwangerschaftsverläufen kann sie die gesamte Geburtsvorbereitung inklusive der Schwangerschaftskontrollen übernehmen und für für die Schwangere oder auch den werdenden Eltern selbst bis zum Wochenbett stets zur Seite stehen. «Hebammen sind so ausgebildet, dass sie Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett eigenständig begleiten können», sagt Marianne Haueter, Präsidentin der Berner Sektion des Schweizerischen Hebammenverbands. Insofern verfügen Hebammen über eine Ausbildung das notwendige Wissen, um Sie durch die Schwangerschaft bis zur Geburt fachkompetent begleiten zu können.

Wenn sich Eltern für das Hebammenmodell entscheiden, wird die Frau während der Schwangerschaft trotzdem sporadisch von einem Arzt untersucht: Die zwei obligatorischen Ultraschalluntersuchungen werden, unabhängig vom bevorzugten Modell, entweder von einem Frauenarzt oder im Spital durchgeführt, um sicherzustellen, dass es dem Baby sowie Ihnen als Frau gut geht, und um eine Risikoschwangerschaft aufzuschliessen.

Die Hebamme – eine Expertin mit Berufserfahrung

Doch reicht die Ausbildung der Hebamme aus für die gesundheitliche Betreuung der Mutter und des Kindes? Keine Sorge. Eine Hebamme weiss genau, was sie tut, und ist sich ihrer Leistung und Arbeit sicher. Die Gesundheit der Schwangeren steht dabei selbstverständlich an erster Stelle.

Für eine freiberufliche Tätigkeit in eigener Hebammenpraxis ist grundsätzlich vorab eine mindestens zweijährige Tätigkeit in einem Spital erforderlich. Zur Ausübung des Berufes muss eine Bewilligung des Kantons vorliegen, sowie eine Abrechnungsnummer (Zahlstellennummer) und eine Berufshaftpflichtversicherung. Dass zuvor eine Ausbildung bzw. ein Studium absolviert wird, ist selbstverständlich. Meist erfolgt die Ausbildung dieses Berufs in Form eine Studiums.

Eine Hebamme ist also ein Beruf wie jeder andere auch und kann Sie und Ihr Kind bestens betreuen und beraten. Hebammen arbeiten meistens freiberuflich, einige von ihnen sind jedoch auch in Geburtshäusern oder Spitälern angestellt. Falls die Hebamme merken sollte, dass hier eine Gynäkologin gebraucht wird, wird sie Sie an die notwendige Fachperson weiterleiten, um sicherzustellen, dass es Ihnen und Ihrem Kind auf jeden Fall gut geht. 

Von der Geburtsvorbereitung...

Die Tätigkeit der Hebamme ist vielseitig. Die Hebamme bietet Kurse zur Geburtsvorbereitung an. Diese Kurse werden entweder für Gruppen von mehreren Schwangeren mit oder ohne Partner oder auch für nur ein Paar beziehungsweise eine einzelne schwangere Frau angeboten. Auf Wunsch der Mutter begleitet die Hebamme die eigentliche Geburt in Eigenregie. Hierzu stehen wahlweise Spitäler oder Geburtshäuser zur Verfügung. Darüber hinaus steht sie bei Hausgeburten der Mutter zur Seite. Die Geburtshelferin hat die Befugnis, eine Schwangere jederzeit nach ihrer Einschätzung in ein Spital einzuweisen. Gleichfalls obliegt ihr die Beurteilung, ob ein neugeborenes Baby eine Spitaleinweisung benötigt. 

... bis zur Wochenbettbetreuung nach der Geburt

Unmittelbar nach der Geburt ist die Hebamme für die Wochenbettbetreuung zuständig. Sie steht während der Stillzeit der Mutter ebenso zur Verfügung wie bei allen Fragen der Rückbildungsgymnastik. Etwa sechs Wochen nach der Geburt führt die Geburtshelferin eine Nachkontrolle durch. Darüber hinaus vermittelt sie Knowhow zur Babypflege: Wie Sie beispielsweise Ihr Baby wickeln oder füttern sollen, was Sie tun sollen, wenn es nicht schlafen kann, oder aber wie Sie wieder in Ihren gewohnten Alltag einsteigen können.

Eine Hebamme ist dabei nicht mit einer Doula zu verwechseln, denn Hebammen verfügen über medizinisches Wissen, welches eine Doula nicht hat. Während eine Doula nur emotional und körperlich der Frau nach der Entbindung zur Seite steht und ihr bei den Alltagsaufgaben behilflich sein kann, gibt die Hebamme Ihr Wissen weiter und betreut die frischgebackene Mutter auch medizinisch. Eine Hebamme stellt auch sicher, dass es dem Baby gut geht, und überprüft, ob alles in Ordnung ist oder nicht doch ein Facharzt die Mutter weiter betreuen soll.

Eine Hebamme suchen? Lieber etwas früher als zu spät

Die Suche nach einer wirklich guten Hebamme kann nervenaufreibend und zeitintensiv sein. Glücklicherweise gibt es online Anlaufstellen wie hebammensuche.ch, die die Suche etwas leichter und praktischer gestalten. Gleichzeitig werden auch dort die vielen verschiedenen Dienstleistungen des Berufes aufgezählt. Darunter fallen Stillberatung, Massagen fürs Baby sowie geburtsvorbereitende Akupunktur an, die als Zusatzleistungen gekennzeichnet werden. Wenn beide der Eltern arbeiten und auch sonst wenig Zeit haben, sich intensiv mit der Suche zu beschäftigen, helfen solche Portale enorm.

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