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Gebärmutterhals: Bedeutung bei Schwangerschaft und Krebsvorsorge

Die Funktion des Gebärmutterhalses wird vielen Frauen erst in der Schwangerschaft bewusst. Doch er erfüllt ein Leben lang wichtige Aufgaben als Eingang zur Gebärmutter. Von Bedeutung ist er auch für junge Mädchen, die eine Vorsorge gegen Gebärmutterhalskrebs treffen sollten.

Der Gebärmutterhals spielt in der Schwangerschaft aber auch zur Krebsvorsorge eine wichtige Rolle.
Der Gebärmutterhals wird nicht nur in der Schwangerschaft, sondern auch zur Krebsvorsorge untersucht. Foto: Dangubic, iStock, Thinkstock

Der Gebärmutterhals (medizinisch: Cervix uteri, kurz auch Cervix oder Zervix genannt) ist der untere, verengte Teil der Gebärmutter. Er stellt die Verbindung der Gebärmutter zur Scheide dar. Durch eine Öffnung zur Scheide hin (Muttermund) kann Menstruationsblut aus- und Sperma eindringen. Innen ist der Gebärmutterhals mit einer Schleimhaut ausgekleidet, die den Zervixschleim produziert. Dieser ist an unfruchtbaren Tagen von zäher Konsistenz und bildet eine Barriere, die Bakterien und Spermien nicht durchdringen können. Dadurch wird die Gebärmutter vor Infektionen geschützt. Während des Eisprungs verflüssigt sich der Schleim, sodass Spermien bis in die Gebärmutter wandern und die reife Eizelle befruchten können.

Gebärmutterhals verkürzt

Bekommt eine Frau ein Kind, verkürzt und weitet sich der Gebärmutterhals kurz vor der Geburt. Erfolgt diese Verkürzung jedoch zu früh, ist dies mit der Gefahr verbunden, dass der Muttermund sich zu öffnen beginnt und damit eine Frühgeburt eingeleitet wird. Deshalb wird in der Schwangerschaft bei Vorsorgenuntersuchungen die Länge des Gebärmutterhalses gemessen. Liegt der Wert unter 25 Millimeter, besteht ein erhöhtes Risiko für vorzeitige Wehen und eine Frühgeburt. Ihr Frauenarzt trifft gegebenenfalls Massnahmen, um vorzeitige Wehen zu verhindern. Häufig wird körperliche Schonung oder ein wehenhemmendes Medikament verordnet. Unter Umständen kann auch ein operativer, vorübergehender Verschluss des Muttermundes helfen, zum Beispiel eine Zervixcerclage. Betroffene Frauen sollten sich ausführlich mit ihrem Arzt  oder ihrer Hebamme beraten, da diese Möglichkeit umstritten und nicht in allen Fällen von Nutzen ist. Holen Sie auch eine Zweitmeinung ein.

HPV-Infektion und Gebärmutterhalskrebs

Eine Infektion mit dem Humanen Papillomavirus (HPV) erhöht massgeblich das Risiko für Krebserkrankungen des Gebärmutterhalses (Zervixkarzinom), kann aber durch eine Impfung vermieden werden. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) empfehlen deshalb, Mädchen von 11 bis 14 Jahren generell zu impfen. Bei älteren, bisher ungeimpften Mädchen und Frauen kann bis zum Alter von 26 Jahren eine Nachholimpfung sinnvoll sein. Da die Impfung aber nicht alle Krebs auslösenden HPV-Typen abdeckt, sollten weiterhin die Angebote zur Früherkennung wahrgenommen werden. Hier spielt vor allem der Zervixabstrich (Pap-Test) eine Rolle, der in der Schweiz gemäss der Empfehlungen des BAG alle drei Jahre durchgeführt werden sollte und von den Krankenkassen bezahlt wird.

Betroffene Frauen machen sich häufig Sorgen um ihre Fruchtbarkeit. Doch eine HPV-Infektion hat keinen Einfluss auf die Fähigkeit, schwanger zu werden, oder auf den Verlauf einer Schwangerschaft. Anders sieht es bei Tumoren am Gebärmutterhals aus. Bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen bleibt oft nur die Entfernung der Gebärmutter. Bei früher Erkennung lässt sich durch minimal-invasive chirurgische Eingriffe aber häufig die Fruchtbarkeit erhalten.

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