Iglu bauen: Ein Spielhaus aus Schnee
Wenn eine glitzernde weisse Schneedecke die Landschaft bedeckt, dann schweisst ein besonderes Projekt die Familie zusammen. Wer kann schon von sich sagen, dass er mit seinem Kind schon einmal einen Iglu gebaut hat? Dabei ist Iglu bauen mit der richtigen Anleitung gar nicht schwer.
Kinder lieben es, sich kleine Häuschen zu bauen. Selbst im Karton oder unter dem Tisch ist es ihnen zum Spielen nicht zu eng. Noch spannender als in der Wohnung aber wird der Budenbau draussen im Schnee. Iglu bauen ist ein besonderes Erlebnis.
Iglus der Inuit
Wer das Wort «Iglu» hört, denkt sofort an die Inuit, die Ureinwohner der Arktis. Tatsächlich erfanden die Inuit ganz besondere Häuser, Häuser aus Schnee und Eis, die Iglus. In diesen Schneehäusern wohnten sie vor allem dann, wenn sie auf Reisen oder auf der Jagd waren. Manche Iglus hatten sogar einen Durchmesser von sieben Metern. Die Inuit waren so geschickt im Iglubau, dass sie für ein solch grosses Haus mit mehreren Männern nur zwei Stunden brauchten.
Iglu bauen: Der richtige Schnee
Wer einen stabilen Iglu bauen will, braucht pappigen Schnee. Ob er die richtige Konsistenz hat, zeigt folgender Test: Lässt sich der Schnee in der Hand leicht zu einem kompakten Schneeball formen, ist er hervorragendes Baumaterial für einen Iglu.
Iglu bauen: Eine einfache Bauanleitung
Im Basler Verein «Iglubauer» haben sich naturliebende Menschen zusammen gefunden, denen es Spass macht, den Winter an der frischen Luft zu erleben und Iglus zu bauen. Auf seinen Internetseiten www.iglubauer.ch informiert der Verein über den Iglubau und bietet Kurse zum Iglu bauen an. «Der Iglubau mit der Inuit-Iglubautechnik überfordert Kinder», so der Verein. «Die Blöcke sind zu gross, zu schwer und der Bau verlangt auch Geschick. Zudem ist die Schneesäge kein ideales Werkzeug für die Kleinen.» Deshalb hat der Verein eine spezielle Bauanleitung für ein kleines Schneehaus entwickelt, das Eltern mit ihren Kindern in wenigen Stunden bauen lässt. So können schon die Kleinen beim Iglu bauen tatkräftig mitmachen.
Das brauchen Sie
- 1 Kiste (Eine besonders gut geeignete Kiste lässt sich auf den Seiten des Vereins Iglubauer bestellen)
- 1 Schaufel
So geht es
1. Schnee in Kiste füllen
Zuerst schaufeln Sie Schnee in die Kiste. Der Schnee kann auch mittels Zielwurfs oder anderen Spielen in die Kiste gefüllt werden - das braucht einfach etwas mehr Zeit...
2. Schnee in Box komprimieren
Der Schnee in der Kiste muss verdichtet werden, damit er später als Schneeblock nicht auseinander fällt, sondern das Gewicht der weiter oben liegenden Blöcke tragen kann. Stampfen funktioniert ganz gut, sich auf den Schnee zu setzen, macht aber mehr Spass.
3. Schneeblöcke im Kreis anordnen
Setzen Sie nun Schneeblock für Schneeblock in einem runden Kreis dicht nebeneinander. Die dabei entstandenen Fugen füllen Sie mit Schnee. Achten Sie stets darauf, dass der Schnee kompakt ist.
4. Zweite Reihe ergänzen
Sind die Fugen in der ersten Reihe gestopft, setzen Sie eine zweite Reihe oben drauf. Im Gegensatz zum klassischen Iglubau ist es nicht nötig, in einer Spirale zu bauen.
5. Schneeblöcke aneinander setzen
Neigen Sie die Blöcke schon in der zweiten Reihe leicht nach innen.
6. Neigung nach innen erhöhen
Der erste Block einer etwas stärker geneigten Reihe hält nicht von alleine. Sie benötigen einen zweiten Block, sodass sich nun die beiden Blöcke gegenseitig abstützen können. Sobald Sie die Fugen innen und aussen füllen, gewinnen die Blöcke weitere Stabilität. Nun können Sie weitere Blöcke anlehnen.
7. Igludach schliessen
Irgendwann ist das Loch oben so klein, dass Sie zwei Schneeblöcke wie ein First gegeneinander lehnen können. Zwei weitere Blöcke, die Sie mit der Schneeschaufel in Form bringen, verschliessen die Seiten.
8. Eingang öffnen
Je nach Grösse des Iglus lässt sich der Eingang schon während der Bauphase in der Wand ausbrechen. Wer will, kann den Eingang noch mit einem kleinen Tunnel ausschmücken.
Im Iglu spielen
Der Iglu ist fertig! Das lässt sich feiern – zum Beispiel mit einer Tasse Tee im Iglu. Ein paar Decken machen es im Iglu richtig gemütlich. Zum Glück ist es hier wärmer als draussen. Die Schneewände schützen nicht nur vor dem pfeifenden Wind, sondern isolieren auch.
Anleitung Iglu bauen und übernachten
Sie wollen mehr als einen Spiel-Iglu bauen? Wer von einem Iglu träumt, in dem er auch übernachten kann, braucht fachkundige Anleitung rund um den geeigneten Standort, die sinnvolle Bautechnik und den geschickten Umgang mit der Schneesäge. Verschiedene Angebote zum Iglu bauen finden sich auf den Seiten des Vereins Iglubauer. Auch die Alpinschule Adelboden zeigt Interessierten einen halben Tag lang, wie es geht. Das Seminar kostet inklusive Führung durch Bergführer, nötiges Material für den Bau eines Iglus, Zvieri/Apéro 79 Franken pro Person. Verschiedene Anbieter ermöglichen es darüber hinaus, im selbst erbauten Iglu direkt zu übernachten. So bietet beispielsweise die Alpinschule Bergfalke Outdoorevents www.bergfalke.ch/ Familien Iglubau-Wochenenden am Hinterstockensee an. Erwachsene zahlen 300 Franken, Kinder 150 Franken.
Übernachten im Igludorf
Wer nicht selbst ein Haus aus Schnee bauen möchte, aber gerne in einem Iglu übernachten will, ist in einem der Igludörfer in Davos-Klosters, Engelberg, Gstaad und Zermatt richtig. Dort haben Familien die Möglichkeit, im Mehrbett-Iglu zu übernachten. Die vorhandenen Schlafsäcke halten bis minus 40 Grad warm. Die Preise pro Person beginnen pro Übernachtung bei 159 Franken. Hotelgäste des Märchenhotels in Braunwald können kostenlos im Zwergen-Iglu mit vier Matratzen oder in der Iglu-Suite mit sechs Matratzen übernachten.