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Nuvaring: ein Verhütungsmittel mit niedriger Hormondosierung

Die Verhütungsmethode soll sicher sein. Dazu noch eine leichte Anwendung und möglichst geringe Nebenwirkungen haben. Der NuvaRing ist eines der neueren hormonellen Verhütungsmittel. Er wird häufig als die sanftere Alternative zur Pille mit weniger Nebenwirkungen bezeichnet.

Der NuvaRing ist eine sichere Verhütungsmethode mit geringer Hormondosierung.

Der Nuvaring gehört zu den neuen Verhütungsmethoden mit geringer Hormondosis. Bild: AndreyPopov, Getty Images

Der NuvaRing besteht aus einem elastischen Ring. Dieser wird im hinteren Bereich der Scheide platziert. Dort gibt der NuvaRing gleichmässig Hormone ab, die genau wie die Pille den Eisprung verhindern. Der Ring enthält genau wie die Pille Gestagene und künstliche Östrogene. Wie bei allen östrogenhaltigen Verhütungsmitteln gibt es eine Risiken, die es zu beachten gilt.

Weil der NuvaRing seine Hormone gleichmässig rund um die Uhr abgibt, sind die Hormonschwankungen wesentlich geringer als bei der Pille. Dies macht den Verhütungsring zu einem sicheren Medikament und die Hormondosis kann deshalb niedriger gehalten werden. Der Verhütungsring hat einen Pearl-Index von 0,3 bis 3. Das bedeutet, dass circa 3 bis 30 von 1.000 Frauen mit einem NuvaRing schwanger werden. Somit gilt der Ring ebenso wie die Pille als eines der sichersten Verhütungsmittel. Der Ring kostet ungefähr 25.- CHF pro Monat und die Frau kann ihn ganz einfach anwenden.

Anwendung des NuvaRings

Frauen können den verschreibungspflichtigen Verhütungsring ganz von allein einsetzen. Das macht die Anwendung des NuvaRings so einfach. Dazu drücken sie den Vaginalring zusammen und führen ihn ähnlich wie einen Tampon in die Scheide ein. Wenn er richtig sitzt, spürt die Frau den Verhütungsring kaum oder gar nicht.

Beim Geschlechtsverkehr stört der Verhütungsring in der Regel nicht. Sollte er doch stören, kann er auch für höchstens drei Stunden herausgenommen werden. Die Beckenmuskeln verhindern normalerweise, dass der Ring herausrutschen kann. Sollte er durch starkes Pressen beispielsweise beim Stuhlgang doch einmal herausrutschen, muss er unbedingt innerhalb dieser drei Stunden wieder eingesetzt werden. Wenn nicht, bleibt die empfängnisverhütende Wirkung nicht erhalten.

NuvaRing: Nach drei Wochen entfernen

Der Verhütungsring soll drei Wochen lang tief in der Scheide bleiben. Wird er dann herausgenommen, kommt es wie bei der Hormonpille zu einer Abbruchblutung. Sinnvoll ist es, ab und zu den Sitz des Ringes zu kontrollieren. Sollten Sie vergessen haben, ihn nach drei Wochen zu entfernen, ist dies kein Problem. Die Hormone des Rings schützen die Frau nämlich insgesamt vier Wochen lang vor einer ungewollten Schwangerschaft. Wird kein neuer Ring eingesetzt, schwindet auch die Verhütung und sie können wieder schwanger werden. In der einen Woche Pause können Sie ganz normal Geschlechtsverkehr haben, ähnlich wie bei der Anti-Baby-Pille.

Nebenwirkungen des NuvaRings

Wenn Sie den Vaginalring anwenden, können auch hier Nebenwirkungen auftreten. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Gewichtszunahme und ein Spannungsgefühl in den Brüsten. Diese Nebenwirkungen können jedoch auch bei allen weiteren Verhütungsmethoden mit Hormonen auftreten.

Seltenere Nebenwirkungen sind unregelmässiger Zyklus, vermehrte Pilzinfektionen, Thrombosen und Embolien. Grundsätzlich gilt: Wer die Hormone der Pille nicht einnehmen darf aufgrund von Medikamenten oder Vorerkrankungen, sollte auch nicht zu einem Vaginalring greifen. Denn der NuvaRing erhöht das Risiko, an einer Thrombose zu erkranken.

Hier gilt dann auch wieder wie bei der Pille: Raucherinnen sollten sich nach einer anderen Verhütungsmethode umschauen, die der Frau keine Hormone zuführt. Auch sollten die Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten geklärt werden. Zwar setzt die Übelkeit und auch das Erbrechen die Wirkung des Verhütungsrings nicht ab, wie es bei der Pille der Fall ist. Jedoch können bestimmte Medikamente Sicherheit dieser Verhütungsmethode herabsetzen.

Doch grundsätzlich scheint der Vaginalring weniger Nebenwirkungen im Vergleich zur Pille zu haben. Das liegt an der geringen Dosis der Hormone.

NuvaRing absetzen

Bei Kinderwunsch können Sie den NuvaRing absetzen. Nach dem Entfernen des Verhütungsrings wird die Eireifung nicht weiter unterdrückt. Sobald wieder eine befruchtungsfähige Eizelle vorliegt, können Sie schwanger werden. Bei manchen Frauen kann es allerdings einige Zeit dauern, bis sich der normale Zyklus wieder einpendelt.

NuvaRing oder Pille?

Der Vaginalring und auch die kombinierte Pille sind beides hormonelle Verhütungsmethoden. Zwar hat der NuvaRing eine geringere Dosis des Östrogens und Gestagens als die Pille, doch es kann bei der Anwendung dennoch zu Nebenwirkungen kommen. Bei beiden garantiert der Pearl-Index eine sichere Verhütung.

Beide können unerwünschte Nebenwirkungen wie Libidoverlust oder andere Beschwerden mit sich bringen. Die Einnahme gestaltet sich beim Vaginalring jedoch einfacher: Es muss keine Tablette täglich zur gleichen Zeit eingenommen werden. Auch muss sich die Frau nicht um die Verhütung sorgen, wenn sie mal Durchfall oder Erbrechen hat. Der Vaginalring ist allerdings teurer als die Anti-Baby-Pille und kann in der Scheide als unangenehm empfunden werden. Auch muss alle drei Wochen daran gedacht werden, den gebrauchten Ring zu entsorgen und einen neuen Ring nach der Einnahmepause wieder einzusetzen.