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Alleingeburt: Wenn Mütter ihr Kind allein zur Welt bringen wollen

Dein Baby ganz alleine Zuhause oder im Wald gebären? Das nennt man Alleingeburt. Bei dieser Geburtsform entscheidet sich die Frau dafür, bei der Entbindung auf Hilfe durch eine Hebamme oder einen Arzt zu verzichten und sich ganz auf ihre Intuition und ihr Körpergefühl zu verlassen. Fachpersonen raten von dieser Form der Geburt ab. Bei Komplikationen kann in den meisten Fällen nicht rechtzeitig eingegriffen werden.

Bei einer Alleingeburt sind Mutter und Kind auf sich allein gestellt.
Bei einer Alleingeburt sind Mutter und Kind auf sich allein gestellt. © Getty Images, MonasheeAlonso

Die Alleingeburt: Das Wichtigste in Kürze:

Wenn der Geburtstermin näher rückt, werden Mütter immer öfter gefragt, wo sie ihr Kind zur Welt bringen wollen. Die meisten entscheiden sich für die Klinik, einige für das Geburtshaus, wenige für die Hausgeburt. Doch es gibt auch Frauen, die sich für eine Alleingeburt entscheiden. Was hat es mit dieser Geburtsform auf sich?

Was ist eine Alleingeburt?

Bei einer Alleingeburt bringt die Gebärende ihr Baby alleine zur Welt, ganz ohne die Unterstützung von Hebammen oder Ärzten. Meist ist der Partner die einzige Person, welche als Unterstützung anwesend ist. Manchmal ziehen sich die Frauen auch komplett zurück.

Eine Alleingeburt geschieht oft zu Hause an einem vorbereiteten Ort, wie beispielsweise in einer Gebärwanne. Manche Frauen entscheiden sich auch, ihr Baby draussen zu gebären, im Garten, im Wald oder gar im Meer.

Warum entscheiden sich Frauen für eine Alleingeburt?

Frauen, die sich für eine Alleingeburt entscheiden, hegen den Wunsch, vollkommen selbstbestimmt zu gebären. Die Geburt sehen sie als einen völlig natürlichen Vorgang. Sie sind sich sicher, dass sie intuitiv wissen werden, was gut für sie und ihr Baby ist. Ohne Einmischung von Hebammen oder Ärzten wollen sie die Gebärpositionen einnehmen, in denen sie sich am wohlsten fühlen. Wichtig ist ihnen vollkommen ihrer Intuition und ihren Körpersignalen folgen zu können.

Alleingeburt nach schlechtem Geburtserlebnis

Oft treiben schlechte Erfahrungen Frauen zum Entschluss, ihr Kind ohne medizinische Hilfe zur Welt zu bringen.

Zwar setzt sich seit den 80er-Jahren mehr und mehr die Auffassung durch, dass es wichtig ist, Mütter zu unterstützen, selbstbestimmt die Geburt ihres Kindes zu erleben. Trotzdem erleben Mütter nicht immer eine selbstbestimmte Geburt.

Beispielsweise ist es je nach Region verschieden, wie oft eine PDA zum Einsatz kommt. In den Protokollen der Kreisssäle sind oftmals auch Schritte wie das durchgehende CTG-Monitoring und vielfach auch die halbsitzende Rückenlage zur Geburt selbst verankert. Je höher der Medikalisierungsgrad einer Geburt ist, desto kleiner wird das Selbstbestimmungspotenzial.

Dies führt oft zu schlechten Geburtserlebnissen, in den schlimmsten Fällen sogar zu Traumata.

🇨🇭 Ist eine Alleingeburt in der Schweiz erlaubt? 🇨🇭

Eine Alleingeburt ist in der Schweiz grundsätzlich erlaubt. Eine Gebärende ist nicht gesetzlich dazu verpflichtet, einen Arzt oder eine Hebamme hinzuziehen. Jedoch ist die Alleingeburt in der Schweiz extrem selten.

Alleingeburt Gefahren: Ärzte und Hebammen warnen

Ärzte und Hebammen warnen vor den Gefahren der Alleingeburt. Gegenüber der 20 Minuten-Zeitung warnte Pierre Villars, Gynäkologe in Zürich und Vorstandsmitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Gynäkologie: «Vom medizinischen Standpunkt gesehen ist eine Alleingeburt unverantwortlich. Denn Komplikationen sind bei einer Geburt nicht vorhersehbar.»

Auch wenn eine Frau völlig gesund ist und eine normale Schwangerschaft hatte, kann es bei der Geburt zu Komplikationen kommen. Bei einer Alleingeburt ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht möglich, schnell genug zu reagieren, um Schädigungen bei Mutter und Kind zu verhindern. Beispielsweise führt ein Unterbruch der Sauerstoffversorgung des kindlichen Gehirns zu lebenslangen Schäden.

Wenn du nicht im Spital gebären möchtest

Wenn du selbstbestimmt und ausserhalb einer Klinik gebären möchtest, kommt für dich vielleicht eine Hausgeburt infrage. Diese findet bei dir zu Hause in Begleitung einer Hebamme statt.

Wenn du nicht zu Hause gebären möchtest, ist ein Geburtshaus ebenfalls eine tolle Option. Dieses wird von Hebammen geleitet und bietet ein entspanntes Ambiente für deine Geburt.

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