Wenn die Fruchtblase platzt: Bei einem Blasensprung richtig reagieren
Ist die Fruchtblase geplatzt, ist das in der Regel ein Zeichen für den nahenden Geburtsbeginn. Ein Blasensprung bemerkst du in der Regel am schwallartigen wässrigen Ausfluss, manche Frauen bemerken den Blasensprung aber auch gar nicht. Wenn du Anzeichen eines Blasensprungs bemerkst, solltest du dich ins Spital begeben.
Der Blasensprung: Das Wichtigste in Kürze
- Das klarste Symptom eines Blasensprungs ist wohl der Fruchtwasserabgang. Der Ausfluss ist wässrig und kommt meist schwallartig. Nach einem Blasensprung ist dein Baby nicht mehr vor Infektionen geschützt. Fahre darum sofort ins Spital.
- Manche Frauen bemerken ihren Blasensprung nicht. Oftmals ist der Grund dafür, dass nur wenig Fruchtwasser austritt, weil bloss ein kleiner Riss in der Fruchtblase besteht. Fruchtwasser wird dann meist nachproduziert.
- Wenn du das Gefühl hast, einen Blasensprung zu haben, solltest du auf jeden Fall ins Krankenhaus. Dies ist besonders wichtig, wenn es eigentlich noch zu früh ist.
- Nach dem Blasensprung treten normalerweise innert 24 Stunden die Wehen ein. Falls dem nicht so ist, wird die Geburt meist eingeleitet.
Normalerweise platzt die Fruchtblase während der Geburt, wenn die Wehen schon eingesetzt haben. Manchmal öffnet sich zuerst der Muttermund ein Stück. Es kann aber auch vorkommen, dass der Blasensprung die Schwangere vollkommen überrascht und als erstes Anzeichen der Geburt mitten im Alltag auftritt.
Wie merke ich, dass ich einen Blasensprung habe?
Das sicherste Merkmal einer geplatzten Fruchtblase ist der Fruchtwasserabgang. In den meisten Fällen läuft aber nur ein bisschen Fruchtwasser aus der Scheide. Bemerkst du einen wässrigen Ausfluss, solltest du– je nach Menge – eine Slipeinlage oder ein altes Handtuch benutzen und ins Spital fahren, auch wenn noch keine Wehen eingesetzt haben.
Nach einem Blasensprung ist das Baby nicht mehr durch die Hülle der Fruchtblase vor Infektionen geschützt. Keime und Bakterien können durch die Scheide aufsteigen, wo das Fruchtwasser einen idealen Nährboden bietet.
Kann es sein, dass man den Blasensprung nicht bemerkt?
Es gibt durchaus Fälle, in welchen der Blasensprung unbemerkt bleibt. Manchmal ist es nur ein kleiner Riss in der Eihaut, welcher sich mit der Zeit von selbst verschliesst – oder das Platzen der Fruchtblase nicht bemerkt, weil es sich nur um eine kleine Öffnung sickert und das ausgetretene Fruchtwasser in ausreichender Menge nachproduziert wird. Hier ist allerdings durch die undichte Fruchtblase ein recht hohes Infektionsrisiko gegeben!
Blasensprung was tun: Bei einem Blasensprung ins Spital?
Bei einem Blasensprung solltest du dich ins Spital begeben und deine Hebamme oder deinen Arzt benachrichtigen. Sollte es sich um einen vorzeitigen Blasensprung handeln, kann es für das Kind gefährlich werden. Darum ist schnelles Handeln besonders wichtig. Du solltest sofort deinen Arzt oder deine Hebamme benachrichtigen und dich umgehend ins Spital begeben.
🤔 Blasensprung oder Ausfluss? 🤔
1 Typischer Schwangerschaftsausfluss hat eine dickflüssige, schmierige Konsistenz. Fruchtwasser ist jedoch wässrig und in der Regel durchsichtig oder trüb. Auch fliesst er oft schwallartig ab.
2 Sollte die Flüssigkeit grünlich oder gar schwarz gefärbt sein, ruf sofort das Spital an. Dies ist ein Anzeichen für ein vorhandenes Mekonium, also eine Substanz, welche sich während der Schwangerschaft in den Verdauungsorganen des Neugeborenen befindet. Mekonium kann beispielsweise bei Stress des Kindes ins Fruchtwasser gelangen, sodass umgehend reagiert werden muss.
3 Sollte zusammen mit dem Furchtwasser Blut ausscheiden, wende dich ebenfalls umgehend an ein Spital.
Wie lange dauert es nach dem Blasensprung?
Nach dem Blasensprung setzen die Wehen normalerweise innerhalb von 24 Stunden ein. Beginnt die eigentliche Geburt nicht innerhalb ein paar Stunden von selbst, wird die Geburt häufig mittels Tabletten, Wehencocktails oder -tropf eingeleitet, um das Kind in kurzer Zeit auf die Welt zu holen.
Bei einem vorzeitigen Blasensprung wirst du zusammen mit den Ärzten abwägen, ob man die Geburt einleitet oder mit einer Antibiotikatherapie Infektionen vermeidet. Wenn das Baby per Kaiserschnitt frühzeitig auf die Welt geholt wird, ist das Risiko einer Infektion niedriger, da auf eine vaginale Geburt verzichtet wird. Es kann jedoch passieren, dass das Kind eine Zeit lang im Inkubator, dem sogenannten Brutkasten, medizinisch betreut werden muss, damit die inneren Organe ausreifen können, wie es bei einer frühen Geburt üblich ist.