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Die Totgeburt: Wenn das Unvorstellbare eintritt

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Eine von tausend Schwangerschaften in der Schweiz endet in einer Totgeburt, auch stille Geburt genannt. Die Ursachen dafür sind vielfältig, doch manchmal lässt sich das tragische Ereignis auch gar nicht erklären. In den meisten Fällen entbinden die betroffenen Frauen ihr Baby auf normalem Wege. Dies hilft bei der Verarbeitung und bringt weniger Risiken mit sich als ein Kaiserschnitt. Eine Totgeburt zu erleben ist immer traumatisch. Betroffene sollten sich bei der Verarbeitung viel Zeit lassen und Hilfe in Anspruch nehmen.

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Eine stille Geburt ist ein Schicksalsschlag für das betroffene Paar. © Getty Images, gorodenkoff

«Engelskinder» oder «Sternenkinder» werden sie liebevoll genannt: Babys, die zur Welt kommen, ohne jemals ihren Platz dort einzunehmen. Stille Geburten sind in der Schweiz selten und auch die Ursache kann nicht in jedem Fall ermittelt werden. Für Eltern ist es immer traumatisch, ihr Baby auf diese Weise zu verlieren. Der Austausch mit anderen Eltern, die ihr Baby so früh verloren haben, kann bei der Verarbeitung helfen.

Totgeburt Definition: Was ist eine Totgeburt?

In der Schweiz spricht man von einer Totgeburt, wenn die Schwangerschaft mindestens 22 Wochen lang bestand und der Fötus mindestens 500 Gramm wiegt.

Stirbt das Kind vor der vollendeten 22. Schwangerschaftswoche oder wiegt bei seiner Geburt weniger als 500 Gramm, so gilt der Fötus als Fehlgeburt.

Totgeburt Gründe: Wie kommt es zu einer Totgeburt?

Totgeburten sind in der westlichen Welt sehr selten. Etwa eine von tausend Schwangerschaften ist betroffen. Die genaue Ursache ist in vielen Fällen unklar.

Mediziner unterscheiden mutterbezogene und kindbezogene Ursachen von Totgeburten. Kindbezogene Gründe sind zum Beispiel eine Fehlentwicklung lebenswichtiger Organe, noch im Mutterleib auftretende Herzrhythmusstörungen und eine unzureichende Versorgung des Fötus über die Nabelschnur.

Mütterliche Faktoren für den Tod eines Kindes im Mutterleib sind Infektionskrankheiten wie Toxoplasmose, Fehlbildungen der Gebärmutter sowie Alkohol- oder Drogenmissbrauch.

Was sind die Symptome bei einer Totgeburt?

Der Tod eines Kindes im Mutterleib wird durch fehlende Bewegungen des Kindes sowie durch das Ausbleiben des Herzschlages nachgewiesen. Manche Mütter bemerken, dass sich das Kind nicht mehr bewegt und begeben sich in medizinische Obhut, andere bemerken aber bis zum Untersuchungstermin nichts.

Verfalle jetzt aber bloss nicht in Panik: Eine Totgeburt ist extrem selten. Solltest du das Gefühl haben, dass sich dein Baby nur sehr wenig oder gar nicht mehr bewegt, kannst du dich sofort bei deiner Gynäkologin melden.

Warum stirbt ein Baby im Bauch?

Mögliche Gründe für eine Totgeburt beinhalten:

  • Infektionen wie Toxoplasmose oder Listeriose
  • Präeklampsie
  • Fehlbildungen des Kindes
  • Nabelschnurknoten/Nabelschnurvorfall
  • Alkohol-, Nikotin- oder Drogenkonsum in der Schwangerschaft
  • Unzureichende Versorgung der Plazenta
  • Gebärmutterhalsschwäche
  • Rhesusunverträglichkeit
  • Unbehandelter Diabetes mellitus

Totgeburt Ablauf: Wie schmerzhaft ist eine Totgeburt?

Die Entbindung einer Totgeburt unterscheidet sich nicht von der Geburt eines gesunden Kindes. Nachdem der Tod des Babys festgestellt wurde, wird eine Geburt in den meisten Fällen künstlich eingeleitet. Das muss aber nicht sofort passieren: Das Paar darf sich auch noch etwas Zeit lassen, um sich zu verabschieden und zu trauern.

Oftmals wollen die Eltern die Geburt des Kindes aktiv miterleben. Die meisten Krankenhäuser machen dies auch möglich: Eltern können ihr Baby sehen, es ankleiden und bekommen ausreichend Zeit, sich in Ruhe von ihm zu verabschieden. Manchen Familien hilft es, ein Foto oder einen Fussabdruck als Erinnerung an ihr Kind mit nach Hause zu nehmen. Danach nutzen Mütter und Väter häufig die Hilfsangebote von Vereinen oder Zusammenschlüssen anderer Betroffener. Die bekannteste Resource ist die Organisation kindsverlust.ch

Kaiserschnitt bei Totgeburt?

In der Regel wird empfohlen, eine Totgeburt auf natürlichem Wege zur Welt zu bringen. Der Kaiserschnitt birgt ein grösseres Risiko für die Frau. Falls die Frau sich jedoch ausdrücklich einen Kaiserschnitt wünscht, muss sie dies mit ihrem Arzt bzw. ihrer Ärztin besprechen. Jeder Fall ist unterschiedlich.

Mutterschaftsurlaub nach Totgeburt?

Auch bei einer Totgeburt hast du ein Recht auf einen Mutterschaftsurlaub von mindestens 14 Wochen. Voraussetzung ist, dass die Schwangerschaft mindestens 23 Wochen gedauert hat.

Deine Rechte im Falle einer Totgeburt findest du hier im Detail.

Darf ich mein Baby nach einer Totgeburt beerdigen?

Still geborene Babys haben ein Anrecht auf Bestattung. Wie diese aussehen soll, dürfen Eltern frei entscheiden. Die Meldung an das Zivilstandsamt übernimmt in der Regel das Spital, in dem das Kind zur Welt kommt. So bleibt den trauernden Eltern immerhin dieser schmerzliche Behördengang erspart.

Hattest du eine Totgeburt? Hier findest du Hilfe

Ein Baby zu verlieren ist ein traumatisches Erlebnis. Hol dir unbedingt Hilfe. Die Organisation kindsverlust.ch bietet Beratung und kann dich auf deinem Weg begleiten.

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