Krabbeln: Ab wann und wie Babys krabbeln lernen
Das Krabbeln ist ein wichtiger Entwicklungsschritt: Die meisten Babys starten zwischen dem sechsten und zehnten Monat die ersten Krabbelversuche. Dann, wenn die Arm-, Bein- und Rückenmuskulatur stark genug ist. Einige Babys robben erst, andere krabbeln rückwärts und einige gehen vom Robben direkt ins Laufen über. Was Sie wissen müssen übers Krabbeln, warum Sie sich keine Sorgen machen müssen, wenn sich Ihr Baby Zeit lässt und wie Sie die Mobilität Ihres Kleinen fördern.
Krabbeln: das Wichtigste in Kürze
- Voraussetzungen zum Krabbeln sind Arm-, Bein- und Rückenmuskulatur. Wenn Ihr Baby auf allen Vieren hin und her wippt, ist der erste Krabbelversuch nicht mehr weit. Die wichtigsten Entwicklungsschritte vor dem Krabbeln.
- Die meisten Babys beginnen zwischen dem sechsten und zehnten Monat mit dem Krabbeln. Bis Ihr Kind zwölf Monate alt ist, brauchen Sie sich nicht zu sorgen, wenn Ihr Kind nicht krabbelt.
- Es gibt Babys, die gehen direkt vom Robben zum Laufen über. Was Sie wissen müssen, wenn Ihr Baby nicht krabbelt und wann Sie zum Arzt sollten.
- Wann Ihr Baby zu krabblen beginnt, können Sie nicht beeinflussen. Sie können seine Fähigkeiten und Kraft jedoch spielerisch fördern. Ein paar Ideen.
- Wenn Ihr Baby einmal krabbelt, gibt es kein Halten mehr. Dann sollten gefährliche Gegenstände aus Griffnähe des Kindes entfernt sein. Wie Sie die Wohnung krabbelsicher machen.
Es ist ein grosser Moment für Baby und Eltern, wenn das Kleine beginnt, sich ohne Hilfe fortzubewegen. Die Kleinen werden nach und nach immer mobiler und beginnen, die Welt zu entdecken. Krabbeln lernen ist ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung von Babys – und ausserdem ganz individuell.
Babyentwicklung: Krabbeln lernen Schritt um Schritt
Ab wann können Babys krabbeln?
Ab wann Babys krabbeln, ist ganz individuell. In der Regel lernen die meisten Kinder zwischen dem sechsten und zehnten Monat das Krabbeln. Voraussetzung dafür ist, dass die Muskeln in Beinen, Armen und Rücken stark genug für die Fortbewegung sind. Die grösste Herausforderung ist nämlich nicht die Bewegung an sich, sondern die Balance auf Knien und Händen zu halten. Das braucht viel Koordination und Kraft.
1 Die ersten Entwicklungsschritte: Robben, sitzen, krabbeln
Die Vorbereitung fürs Krabbeln beginnt schon früh. Nämlich mit dem Heben des Köpfchen im Alter von 6 bis 8 Wochen. Denn um später zu Krabbeln brauchen Kinder Nacken- und Rückenmuskulatur. Mit etwa sechs Monaten dann kann sich das Baby ganz gezielt vom Rücken auf den Bauch und umgekehrt drehen. Oft lernt es in dieser Zeit auch, selber zu sitzen.
2 Vorbereitung aufs Krabbeln mit Robben, rutschen und wippen
Mit etwa sechs Monaten beginnen viele Babys zu robben, zu rutschen und zu wippen. Sie bereiten sich nun auf die ersten Krabbelversuche vor. Viele Babys benutzen zunächst die Arme zur Fortbewegung und robben durchs Zimmer. Nach einer Weile kommen dann die Beine hinzu. Jetzt geht Ihr Baby wahrscheinlich für ein paar Tage auf Hände und Knie und wippt zunächst hin und her. Bei nicht wenigen Kindern gehen dann die ersten Krabbelversuche im wahrsten Sinne des Wortes zunächst nach hinten los und sie krabbeln erst rückwärts.
3 Das Überkreuzkrabbeln fordert Gehirn und Körper
Mit etwas Übung werden die Bewegungen aber immer koordinierter, bis das Baby schliesslich das Überkreuzkrabbeln beherrscht – das heisst, der rechte Arm und das linke Bein gehen nach vorn und danach der linke Arm und das rechte Bein. Jetzt ist es nur noch ein kleiner Schritt, bis das Kind in Höchstgeschwindigkeit davon krabbelt. Das Überkreuzkrabbeln ist eine kleine Meisterleistung für Babys: Es erfordert eine optimale Zusammenarbeit beider Gehirn- und Körperhälften und wird auch als bilaterale Integration bezeichnet.
Ihr Baby krabbelt nicht?
Manche Babys überspringen den Entwicklungsschritt «Krabbeln» völlig und kommen vom Robben direkt in den Stand. Also kein Grund zur Sorge, wenn Ihr Baby lange nicht krabbelt. Übrigens schätzt man, dass sich vierzig Prozent der Eltern von Kindern, die im Sitzen rutschen, selbst als Kinder so fortbewegt haben. Ist Ihr Kind also ein Rutscher, lohnt es sich, bei Ihren Eltern oder Schwiegereltern nachzufragen, ob dies vererbt wurde.
Bis wann Babys krabbeln sollten
Es gibt kein Alter, in dem das Baby krabbeln muss. Manche Kinder bevorzugen das Robben für eine längere Zeit, manche Kinder kommen rollend auch ans Ziel. Wieder andere Kinder ziehen sich aus der Bauchlage gleich hoch, laufen los und überspringen das Stadium des Krabbelns damit völlig. Manche Kinder setzen sich hin und rutschen auf dem Hosenboden, bis sie schliesslich irgendwann laufen.
Wann zum Arzt, wenn Baby nicht krabbelt?
Wenn Ihr Baby mit rund zwölf Monaten überhaupt nicht daran interessiert ist, sich auf die eine oder andere Art fortzubewegen, dann sollten Sie das an der nächsten Vorsorgeuntersuchung bei Ihrem Kinderarzt ansprechen.
Krabbeln fördern: So unterstützen Eltern Ihr Baby
Auch wenn Sie es kaum erwarten können, dass Ihr Baby mit dem Krabbeln beginnt, so dürfen Sie trotzdem nicht vergessen, dass sich jedes Kind in einem anderen Tempo entwickelt. Auf keinen Fall sollten Sie versuchen, Ihr Baby zum Krabbeln zu zwingen.
Vorsicht mit Babywippe, Hopser & Co.
Alltagshelfer wie Babywippe, Hopser oder ähnliche Babygeräte sind zwar bequem für Eltern, allerdings sollten diese begrenzt zum Einsatz kommen. Die Mobilität wird hierbei eingeschränkt und das Kind wird kaum Krabbeln lernen.
Sie können es aber natürlich trotzdem bei diesem wichtigen Entwicklungsschritt unterstützen, indem Sie beispielsweise begehrenswerte Spielsachen gerade etwas ausserhalb von Babys Reichweite stellen, um einen besonderen Anreiz für das Krabbeln zu schaffen. Sie können auch mit gutem Beispiel vorangehen und selbst krabbeln, sodass Ihr Kleines Sie nachahmen möchte.
Baby krabbeln beibringen
In manchen Familien kann etwas Hilfestellung schon viel bewirken. Diese Tipps können Ihr Baby motivieren, mit dem Krabbeln anzufangen.
1 Vierfüsslerstand – und was jetzt?
Hat Ihr Kind den Vierfüsslerstand gemeistert, können Sie den Moment für das Krabbeltraining ausnutzen. Damit das Kind lernt, einen Arm zu heben und die Balance zu halten, können Sie ihm jetzt ein Spielzeug geben.
2 Sicherheit und Geborgenheit
Krabbeln erfordert Mut. Deshalb ist es besonders wichtig, dass Eltern ihrem Nachwuchs das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit vermitteln. Positiv ist es für Ihren Säugling auch, wenn Sie alle kleinen und grösseren Erfolge ausführlich und begeistert loben.
3 Bewegung tut gut – Babyschwimmen
Zur Übung lohnt sich auch das Babyschwimmen, denn wenn Ihr Kind verschiedene Arten des Bewegens kennenlernt, kann es auch schneller krabbeln. Erste Schwimmübungen eignen sich hervorragend.
4 Eltern krabbeln mal vor
Wenn Ihr Baby Sie krabbeln sieht, kann das sehr motivierend sein. Dann will ihr Schützling es Ihnen vielleicht sogar nachmachen.
5 Richtung nach vorne vorgeben
Viele Kinder beginnen erst mal rückwärts zu krabbeln. Halten Sie sanft ihre Hände gegen die Fusssohlen des Babys. Das kann schon reichen, um dem kleinen Entdecker oder der kleinen Entdeckerin einen Schubs in die richtige Richtung zu geben.
6 Umgebung spielerisch erkunden
Platzieren Sie ein paar der Lieblingsspielzeuge in der Nähe des Kindes oder rollen Sie einen Ball in die Richtung. Das motiviert die Kleinen, vorwärtszukommen.
7 Krabbeln für Fortgeschrittene
Wenn Ihr Kind schon gut darin ist, zu krabbeln, können Sie einen kleinen Hindernisparcours aus Decken, Kissen, Spielzeug & Co. aufbauen.
Wohnung kindersicher einrichten
Hat Ihr Baby erst einmal verstanden, wie es sich fortbewegen kann, dann gibt es kein Halten mehr. Spätestens jetzt muss die Wohnung kindersicher sein. Denn obwohl Ihr Baby im Vergleich zu einem Neugeborenen nun schon ein ziemlich grosses Kind ist, ist es immer noch zu klein, um Gefahren richtig einzuschätzen. Die Treppen scheinen Ihr Baby wahrscheinlich geradezu magisch anzuziehen, ebenso das giftige Waschpulver oder die interessant aussehende Steckdose. Am besten krabbeln Sie selbst einmal durch Ihre Wohnung, um aus der Babyperspektive festzustellen, was sich alles im Gefahrenbereich für Ihr Kleines befindet.
So sorgen Sie in der Wohnung für eine sichere Umgebung
- Kinder nicht unbeaufsichtigt lassen
- Sicherheitsgitter zu Treppen, Fenster, Backofen und Kamin
- Messer, Scheren, Feuerzeuge und andere gefährliche Gegenstände verschlossen aufbewahren
- Kindersicherungen an Steckdosen anbringen
- Plastiktüten und kleine Gegenstände wegräumen – hier herrscht Erstickungsgefahr
- Scharfe Kanten an Möbeln mit Kantenschutz aussstatten
- Glas aus unteren Regalen wegräumen und schauen, dass alle Möbel umsturzsicher sind