Kinderbetreuung: Vater ist bei der Erziehung wichtig
Die meisten Männer sind bei der Geburt ihres Kindes dabei. Aber danach überlassen sie die Betreuung der Babys in den ersten Jahren fast ausschliesslich der Mutter, weil sie glauben, diese sei kompetenter in der Pflege. Warum Väter sich mehr in der Kinderbetreuung engagieren sollten und wie wichtig sie für die Erziehung sind, erfahren Sie hier.
Kinder brauchen Väter – darin sind sich Buben und Mädchen, Erziehungsfachleute und Psychologen einig. Doch die Männer sind leider viel zu oft abwesend. Dies zeigt eine Eltern-Befragung des Gleichstellungsbüros und des Statistischen Amtes der Stadt Zürich. Nach wie vor ist für viele Väter das Windeln wechseln, das Spielen oder das Zu-Bett-bringen kein Thema. Sie überlassen die Säuglingspflege der Mutter und reden sich heraus, dass diese das ja viel besser könne und sie dann aber später ganz bestimmt mit dem Sohn Fussball spielen und mit der Tochter ins Kino gehen werden.
Aber: Der Vater ist in jedem Alter wichtig! Wenn er sich von Anfang an an der alltäglichen Kinderbetreuung beteiligt, dann ist das optimal. Väter sollten sich bewusst sein, dass es eines Tages zu spät ist, um noch eine Beziehung zum Kind aufzubauen, weil dieses gar kein Interesse mehr hat an einem ‚Fremden’. Wobei man den Männern zu Gute halten muss, dass auch der Arbeitsmarkt mit dem Mangel an Teilzeitstellen dazu beiträgt, dass Kinder ihre Väter oft nur gerade kurz vor dem Zubettgehen oder am Wochenende sehen.
Wer aber auch die wenige Zeit mit seinem Nachwuchs möglichst intensiv nutzt, gewinnt doppelt: Nicht nur fühlen sich gemäss Studien engagierte Väter gesünder und seelisch ausgeglichener, auch gewinnen sie bei Frauen an zusätzlicher Attraktivität!
Familienleben planen
Idealerweise spricht man sich bereits vor der Geburt miteinander ab, wann und wie oft der Vater das Kind fix betreut. Das klappt dann besonders gut, wenn die Mutter feste Termine ausser Haus hat, beispielsweise weil sie berufstätig ist. Aber auch Weiterbildungskurse oder Gymnastikstunden „zwingen“ den Vater dazu, sich um das Kind zu kümmern – und wenn sich das erst mal eingespielt hat, freuen sich die Väter auf die Tage oder Stunden, wo sie das Kind mal ganz für sich alleine haben.
Väter genauso kompetent wie Mütter
In neueren Studien wurde nachgewiesen, dass Väter prinzipiell ebenso gut in der Lage sind wie Mütter, sich auch schon um ganz kleine Kinder zu kümmern. Klar: Das Stillen können sie nicht übernehmen, aber das Baby trösten, wenn es weint, es wickeln, mit ihm spazieren gehen und auch mal den Besuch beim Kinderarzt übernehmen, das können auch Männer. Und Umfragen zeigen, dass Väter, die am Leben ihrer Kinder teilhaben, dies als persönlichen Gewinn betrachten. Nicht zuletzt wirkt sich aber die aktive Teilnahme an der Kinderbetreuung auch positiv auf die Partnerschaft aus.
Bei der Erziehung mithelfen
Auch die Mutter kann dazu beitragen, dass sich der Vater mehr ums Baby kümmert, indem sie ihn zur Mithilfe auffordert. Ganz wichtig ist: Sie muss es ihm auch zutrauen und dazu ihren Perfektionismus ablegen. Es spielt keine Rolle, wie lange es dauert, bis die Windel gewechselt ist oder ob das Jäckli zur Mütze passt. Tatsache ist: Durch den häufigen Kontakt zum Kind verfolgen die Männer mit mehr Interesse die Entwicklung ihres Kindes – ein Gewinn für die ganze Familie.