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Wellness für Mütter: Tipps für Erholung und Entspannung

Ein Sprichwort lautet: zuerst die Arbeit und dann das Vergnügen. Wie und warum Mütter gerade Vergnügen, Entspannung und Erholung nicht vernachlässigen sollten, erfahren Sie hier.

Eine Mutter sollte zwischendurch Entspannung und Wellness geniessen.
Gönnen Sie sich im stressigen Alltag immer mal eine Pause. Foto: iStock, Thinkstock

Im Vergleich zu früher haben Frauen von heute wesentlich weniger Arbeit als ihre Geschlechtsgenossinnen vor 100 Jahren. Die Wäsche muss nicht mehr im Waschzuber geschrubbt werden, sondern dreht sich bis zur strahlenden Reinheit automatisch in der Waschmaschine. Das Geschirr kommt glänzend aus der Maschine.

Rein technisch gesehen, geht es uns Frauen heute wesentlich leichter. Aber neue Anforderungen belasten viele Frauen und Mütter: Der Wunsch Beruf, Karriere, Partnerschaft und Kinder unter einen Hut zu bekommen. Sich nicht gehen zu lassen, trotz Kinder eine passable Figur vorzuweisen und deshalb zweimal wöchentlich das Fitnessstudio zu besuchen. Dazu kommt das veränderte Verhalten in der Kindererziehung. Während sich früher Kinder auf den Strassen trafen und gemeinsam Fussball oder Verstecken spielten, sind heute viele Eltern Spielkameradenersatz, Animateur, Förderer und Chauffeur zugleich. Von Eltern werden mehr Engagement und Einsatz erwartet, die Kinder müssen zur Nachhilfe, zum Sport oder zum Kindergeburtstag gefahren werden. So verliert sich manche Mutter im Strudel von Berufstätigkeit, Hausarbeit und Kindererziehung. Deshalb ist es wichtig, Erschöpfung vorzubeugen.

Durch Pausen auftanken

«Wenn ich immer öfter genervt auf meine Tochter reagiere und schnell aus der Haut fahre, dann weiss ich es ist wieder soweit - jetzt ist mir alles zu viel», sagt die 32-jährige Andrea. Jeder reagiert unterschiedlich auf Überforderung, zu viele Aufgaben und Anforderungen. Manche bekommen Migräne, stopfen sich mit Süssigkeiten voll, werden schlecht gelaunt oder sind chronisch müde. Am besten sollte man diesem Zustand durch weniger Stress und Aktivit

äten vorbeugen, einen überschaubareren Alltag einführen oder die Zeit besser managen. Doch nicht jede Frau kann in einer stressigen Zeit den Job kündigen, die aufgedrehten Kinder der Nanny überlassen oder um den lästigen Haushaltspflichten zu entkommen eine Putzfrau einstellen. So hart es klingt, die täglichen Aufgaben müssen gestemmt werden. Deshalb ist es wichtig, nicht nur alles toujour abzuarbeiten, sondern Pausen und Momente zum Auftanken einzubauen.

Ruhe in den Alltag bringen

Kinder schnell in den Kindergarten bringen, schnell zum Arbeiten, danach Kind abholen, schnell noch Getränke kaufen, schnell der Freundin das Geburtstagsgeschenk vorbei bringen und dann schnell die Gutenachtgeschichte vorlesen, weil die Bügelwäsche wartet. So verläuft Ihr Tagesablauf? Dann sollten Sie sich ganz langsam hinsetzen und sich überlegen, was in diesem stramm organisierten Tagesverlauf fehlt? Es fehlt eine Pause. Zeit, um durchzuatmen und das Hamsterrad stehen zu lassen. Pausen sollten bewusst eingeplant werden. Dies können Mahlzeiten sein, die Tasse Tee auf dem Sofa, Zeitunglesen oder eine Partie Mensch-ärgere-dich-nicht mit dem Nachwuchs.

Ein Babysitter betreut das Kind.
Ein Babysitter kann auch mal an einem Tag auf Ihr Kind aufpassen.

Arbeit abgeben und Nein sagen

Zu Entspannung und Ruhe gehört auch das Wort Nein. Es ist für jeden persönlich und auch im Umgang mit anderen wichtig. Ein Nein zu sich selbst kann bedeuten, die schmutzigen Fenster zu ignorieren, diese erst zu putzen, wenn andere zeitraubende und arbeitsintensive Angelegenheiten abgeschlossen sind. So entsteht nämlich Stress. Wenn in einer Woche mehrere geschäftliche Termine anstehen, der Kindergeburtstag organisiert und die Steuer gemacht werden muss, so sollte nicht noch die Aktion Fenster putzen angegangen werden.

Auch der Partner, die Kinder oder Freunde müssen manchmal ein Nein aushalten. Wenn der Tag anstrengend war und Sie wirklich nur noch auf das Sofa fallen möchten, dann fällt an diesem Abend die obligatorische halbe Stunde vorlesen eben aus. Dies ist für das Kind eine wichtige Erfahrung, Rücksicht zu nehmen und Entscheidungen anderer - auch wenn diese für sie selbst negativ sind - lernen zu akzeptieren.

Zu Nein sagen lernen gehört auch, den Anspruch an sich selbst runterzufahren. Nicht jeden Abend muss ein vollwertiges Biomenü auf dem Tisch stehen, nicht jeden Abend muss der Fussboden glänzen oder alles an seinem Platz stehen. Dieses perfektionistische Verhalten setzt alle Familienmitglieder unnötig unter Druck.

Wer oft angespannt ist und immer öfter unter Strom steht, sollte überlegen, ob es möglich ist um Hilfe und Unterstützung zu bitten, und diese auch einzufordern. Vielleicht kann der Mann an zwei Tagen in der Woche das Kind in den Kindergarten bringen und die Frau kann so zweimal ohne Umweg und Hektik zur Arbeit fahren. Ausserdem kann die 15-jährige Tochter Teile der Hausarbeit wie Bad putzen oder regelmässiges Staubsaugen übernehmen. Schliesslich sind Jugendliche auch im Alltag eigenständig, sie machen Schüleraustausche mit oder organisieren selbstständig Projekte in Schule und Verein.

Eine weitere Möglichkeit ist bestimmte Aufgaben aufzuteilen: Sprechen Sie andere Eltern im Kindergarten an, so kann gegenseitig auf die Kinder aufgepasst werden oder anstehende Kurse gemeinsam geplant werden. Anstatt dass vier Mütter des gleichen Kindergartens zum Schwimmkurs fahren, kann jede Mutter einmal fahren. So hat jede nur einen Nachmittag Stress und die anderen drei Nachmittage frei.

Ein Hobby pflegen

Ein Hobby ist ein Zeitvertreib, auf den man sich freut, der Spass und gute Laune macht. Ein Hobby muss keinen Sinn machen oder zu einem Ergebnis führen. Es ist eine persönliche Freude im Alltag. Dazu zählt nicht der Aerobickurs, zu dem sich die gestresste Frau am Abend schleppt, nur damit sie die Bikinifigur halten kann. Oder die Hege und Pflege des Gartens, die nur aus Gewohnheit im Frühling und Sommer zelebriert wird. Ein Hobby zu finden ist leicht. Beobachten Sie sich im Alltag. Was macht Ihnen Spass? Freuen Sie sich beispielsweise jedes Jahr auf die Englandreise, weil Sie dort mal wieder englisch sprechen können? Dann bauen Sie dieses Faible für Sprache in den Alltag ein. Lesen Sie englische Bücher, erstehen Sie im internationalen Zeitschriftenhandel die New York Times oder besuchen Sie einen Englischkurs.

Christine, 30, berichtet über ihr Hobby, das Kochen:

«Kochen war lange Zeit ein notwendiges Übel, um meine Tochter und meinen Mann satt zu bekommen. Mit Freude habe ich aber immer «aldente» angesehen. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr nur apathisch vor dem Fernseher zu sitzen und anderen beim Kochen zuzusehen. Ich habe mich zuerst in einem Kochtreff angemeldet, um ein paar Griffe zu lernen. Dann habe ich eine Monatszeitschrift entdeckt und Kochen zu meinem Hobby gemacht. Ich koche interessante Gerichte nach, traue mich an für mich neue Lebensmittel wie Muscheln, Pfifferlinge und Kürbis heran. Am Wochenende lade ich Freunde zum Essen ein oder nehme mir alle Zeit der Welt um eine Paella zum Abendessen zu machen. Kind und Mann haben solange Küchenverbot, weil ich meine Ruhe haben möchte.»

Sich Wellness-Ferien gönnen

Wellness ist eine schöne und entspannende Möglichkeit sich selbst etwas Gutes zu tun. Verschiedene Behandlungen und Anwendungen sind möglich. Diese können selbst umgesetzt oder bei einem Profi eingekauft werden. Typisch für Wellness sind Massagen, Bäder und Kosmetikbehandlungen. Es geht darum, sich und dem Körper etwas Schönes zu gönnen. Dies kann ein Bad in der hauseigenen Wanne mit Buch und Tee sein, eine Ganzkörperinventur mit Beinrasur, Augenbrauen zupfen und Maske. Ein Nachmittag im Nagelstudio oder bei der Kosmetikerin. Eine weitere Möglichkeit sind ein Wellnessferien. Auch Kinder sind in vielen Wellnesshotels willkommen. Die Eltern können trotzdem entspannen, während geschultes Personal auf den Nachwuchs achtet.

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