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Brustkrebs: Symptome, Behandlung und Früherkennung

Ein Mammakarzinom ist für Frauen der weitaus häufigste Krebs. Brustkrebs betrifft jährlich 4.000 Frauen in der Schweiz. Wir verraten Ihnen, wann eine medikamentöse Therapie, eine Chemotherapie oder sogar eine Operation sinnvoll sind, und wie die Erkrankung verläuft.

Vorsorge von Krebs:Brustkrebs kann durch Abtasten erkannt werden
Regelmässige Selbstuntersuchung ist wichtiger Bestandteil der Krebsvorsorge. Foto: Zoonar, Thinkstock 

Brustkrebs bleibt die häufigste Todesursache bei Krebs, obwohl die Überlebenschancen mittlerweile wesentlich besser sind als noch vor einigen Jahren. Die Todesrate ist also rückläufig, da durch Mammografie und Selbstuntersuchung die Knoten in der Brust rechtzeitig entdeckt werden und eine Behandlung im Frühstadium den Krebs stoppen kann.

Je früher der Tumor an der Brust erkannt und die Diagnose gestellt wird, um so wahrscheinlicher ist es, dass ein normales Leben nach der Behandlung in Form einer Chemotherapie möglich ist. Oder dass eine Therapie überhaupt die Heilung bewirkt.

Brustkrebs betrifft vor allem Frauen ab 50 Jahren, die ihre Menopause schon hinter sich haben und Veränderungen am Körper bemerken. Doch ungefähr 20 Prozent aller Tumore treten auch bei jüngeren Frauen auf. Auch Männer können an einem Tumor in der Brust erkranken und sterben. Die Symptome bei Männern äussern sich in etwa gleich wie auch bei Frauen. Grund genug, sich in jedem Alter mit Brustkrebs zu beschäftigen und genau zu wissen, wie Sie erste Anzeichen und Risikofaktoren selbst erkennen können und wann noch Zeit für eine Therapie bleibt.

Knoten in der Brust: Woher der Krebs kommt

Bis heute ist nicht eindeutig geklärt, was den Brustkrebs auslöst. Es gibt jedoch verschiedene Risikofaktoren, die die Knoten und Zysten begünstigen, die wiederum zu einem Mammakarzinom führen. Dies ist zunächst einmal das Alter. Auch wer Verwandte ersten Grades wie Mutter, Schwester oder Tochter hat, die von Brustkrebs betroffen sind, kann ein erhöhtes Risiko haben. Eine Vererbung des Tumors betrifft jedoch nur fünf bis zehn Prozent aller Fälle. Es empfiehlt sich jedoch eine Mammographie, auch beim Mann, um die Erkrankung gänzlich auszuschliessen.

Wer bereits einen Tumor in einer Brust hat oder hatte, muss damit rechnen, dass es auch in der anderen Brust zu einem Knoten oder einer Zyste kommen kann. Eine zeitige erste Menstruation oder eine späte Menopause gelten weiterhin als Risikofaktoren.

Hat eine Frau keine Kinder oder ihr erstes Kind spät bekommen, so kann sich die Wahrscheinlichkeit für Brustkrebs erhöhen. Neue Untersuchungen legen die Vermutung nahe, dass Mütter, die ihre Kinder gestillt haben, dagegen ein geringeres Risiko für Brustkrebs haben. In allen Fällen hilft jedoch Früherkennung, um die Diagnose rechtzeitig zu stellen und mit der Behandlung so früh wie möglich zu beginnen.

Symptome von Brustkrebs erkennen: Knoten in der Brust?

Das Tückische an Brustkrebs ist, dass er im Anfangsstadium in der Regel keine Schmerzen bereitet. Wer jedoch die ersten Anzeichen und Symptome richtig erkennt und ärztlichen Rat sucht, hat gute Chancen, den Brustkrebs schon im Frühstadium zu bekämpfen.

Das wichtigste Instrument zur eigenen Vorsorge ist eine monatliche Selbstkontrolle. Dies ist eine gute Ergänzung zur Vorsorge durch Ihren Frauenarzt oder bei der Mammographie. Vor der Menopause ist der beste Zeitpunkt gegen Ende der Monatsblutung. An diesen Tagen ist die Brust besonders weich ist. Nach den Wechseljahren spielt es keine Rolle, wann Sie eine Selbstuntersuchung durchführen. Einmal im Monat ist jedoch auch dann ein guter Richtwert. Die Mammographie reicht einmal jährlich aus als Früherkennung.

Stellen Sie sich dazu am besten vor den Spiegel und beginnen Sie mit der Kontrolle. Hat sich die Haut verändert? Gibt es Einziehungen oder Vorwölbungen? Hat sich vielleicht die Form der Brust verändert? Welche Veränderungen können Sie noch erkennen? Wie sieht die Brustwarze aus, wie der Brustwarzenvorhof? Beobachten Sie danach, ob sich etwas verändert hat, wenn Sie die Hände in die Hüften stemmen und wenn Sie die Hände hinter dem Kopf halten und Ihren Körper nach rechts und links drehen. Tasten Sie anschliessend Ihre Brust ab, ob Sie Knötchen fühlen können. Im Liegen sollten sie zum Schluss noch Ihre Achselhöhlen auf Veränderungen untersuchen. Fällt Ihnen bei einer solchen Untersuchung etwas Ungewöhnliches oder Neues auf, können Sie zum Beispiel Verhärtungen oder Knötchen erfühlen, die Brüste ziehen oder die Brustwarzen haben sich verändert, so sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Sie sollten auch dann zum Frauenarzt gehen, wenn Sie bei der routinierten Untersuchung daheim Schmerzen empfinden.

Ihr Frauenarzt wird ebenfalls regelmässig Ihre Brust abtasten und Sie eventuell im Alter von 50 bis 69 alle zwei Jahre zu einer Mammografie einladen. Diese systematische Vorsorge ist jedoch nicht in allen Kantonen der Schweiz der Fall. Fragen Sie im Zweifelsfall bei Ihrem Arzt nach.

Wenn der Tumor doch eintrifft

In diesem Fall müssen Sie schnell handeln. Eine Chemotherapie ist meistens die übliche Therapie oder Behandlung bei Krebserkrankungen. In manchen Fällen muss aber auch die Brust komplett operiert und entfernt werden, wenn sich herausstellen sollte, dass die Knoten nicht gutartig, sondern bösartig sind, und ein Verdacht auf Metastasen besteht. Ein Mammakarzinom muss schleunigst entfernt und behandelt werden.

Frauen im gebärfähigem Alter haben aber auch häufig eine sogenannte Mastopathie. Dann verändert sich die Brust bzw. das Brustgewebe. Lymphknoten können sich entzünden, es treten Schwellungen ein und die Frau verspürt Schmerzen und ein Ziehen. Dies ist jedoch kein Grund zur Sorge, sondern völlig normal und in den meisten Fällen gutartig.

Auch sogenannte Fibroadenome können plötzlich auftauchen, sind jedoch völlig harmlos und müssen nicht zwingend ein Zeichen von einem Mammakarzinom sein. Das Fibroadenom erkennen Sie, wenn Sie gutartige Geschwülste im Bindegewebe oder unter den Drüsen ertasten können. Dabei handelt es sich um gewöhnliche Zysten, die zwar untersucht werden sollten, jedoch keinen Grund zur Sorge darstellen.

Manchmal streut das Mammakarzinom und bildet dann Metastasen. Diese lagern sich dann in Organen wie Lunge oder Leber und Gehirn ab. Umso wichtiger ist es, den Tumor schnellstmöglich zu erkennen und in Form einer Chemotherapie oder mittels eines operativen Eingriffs zu behandeln. Eine fortschreitende Erkrankung kann sonst zu weiteren Metastasen und weiteren Tumoren in der Lunge, im Knochen oder auch im Gehirn führen.

Behandlung und Verlauf von Brustkrebs

Die meisten aller Verdachtsmomente auf Brustkrebs erhärten sich nicht, von zehn gefundenen Veränderungen in der Brust sind neun kein bösartiger Tumor. Sollte sich jedoch herausstellen, dass sich ein Krebs in der Brust gebildet hat, so wird dieser in den meisten Fällen zunächst operativ entfernt. Der Chirurg wird dabei nach Möglichkeit die Brust erhalten. Dies ist heute in etwa zwei Dritteln aller Brustkrebsoperationen der Fall. Ist der bösartige Knoten zu gross oder hat sich der Krebs in der Brust ausgebreitet, so kann eine Brustamputation notwendig werden.

Nach einer brusterhaltenden Operation ist eine Strahlentherapie notwendig, um das Risiko einer Wiedererkrankung zu senken. Ausserdem erfolgt zusätzlich meist eine medikamentöse Therapie, entweder als Chemo- oder Hormontherapie.

Links zum Thema Brustkrebs

  • www.krebsliga.ch (Krebsliga ist eine gemeinnützige Organisation, die gegen Krebs kämpft; Website enthält viele Informationen zum Thema Brustkrebs.)
  • www.leben-wie-zuvor.ch (Website des Schweizer Vereins für Frauen nach Brustkrebs)
  • www.pink-ribbon.ch (Website für den Brustkrebs-Solidaritätslauf)

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