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Kosten für Kinderbetreuung: Damit müssen Sie rechnen

Ob Babysitter, Tagesmutter oder Kita, die meisten Eltern sind irgendwann auf Kinderbetreuung angewiesen. Wir stellen Ihnen die zu erwartenden Kosten für die unterschiedlichen Formen der Betreuung Ihres Kindes zusammen.

Babysitter, Tagesmutter: Mit diesen Kosten müssen Sie rechnen.
Ob Babysitter, Tagesmutter oder Nanny: Die Kinderbetreuung kostet. Foto: Nadezhda1906, iStock, Getty Images Plus

Das Wichtigste in Kürze:

  • Wollen Sie Ihr Kind nur wenige Stunden in der Woche betreuen lassen, empfiehlt sich ein Babysitter
  • Bei ganztägiger Betreuung sollten Sie sich überlegen, eine erfahrene Tagesmutter einzustellen. 
  • In Kinderkrippen und Tagesstätten werden die Kinder meistens in Gruppen betreut. Dies kann sich positiv auf die Kosten auswirken. 
  • Eine Nanny gilt als Angestellte in einem Privathaushalt und kostet demnach am meisten. 

Ihr Kind können Sie entweder von einer professionell ausgebildeten Person betreuen lassen, oder es beispielsweise einem bekannten Jugendlichen anvertrauen. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile, wobei auch das Finanzielle eine Rolle spielt.  

Der Lohn für Babysitter

Sie wollen gelegentlich ohne Ihr Kind für ein paar Stunden das Haus verlassen? Dann können Sie Ihr Kind zum Beispiel von einem Babysitter betreuen lassen. Babysitter spielen mit Ihren Kindern, essen mit ihnen und bringen sie auch ins Bett. Oft verdienen sich kinderliebe Jugendliche mit Babysitting etwas Geld nebenbei dazu. Der Lohn für Babysitter ist auch gar nicht so hoch.

Richtlinie für den Babysitter-Lohn

Babysitter-Lohn tagsüber:

  • Jugendliche zwischen 13 und 15 Jahren: 7 Franken pro Stunde
  • Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren: 8-10 Franken pro Stunde

Babysitter-Lohn abends:

  • ab 19 Uhr: 8-10 Franken pro Stunde
  • Pauschalentschädigung: 25 bis 30 Franken für Jugendliche unter 16 Jahren beziehungsweise 30 bis 50 Franken für Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren.

(Quelle: Handbuch: Alternativen zur Kita, Stadt Zürich)

«Für ältere Jugendliche gibt es keine offiziellen Empfehlungen», so die Stadt Zürich. «Hier richten sich die Preise nach Alter, Ausbildung und Erfahrung sowie nach Angebot und Nachfrage. Fahrtkosten werden in der Regel zusätzlich vergütet.» Die Kosten für Babysitter, die über Dienstleistungsagenturen vermittelt werden, liegen allerdings meist höher.

Weitere Tipps & Infos zu Babysitting und Babysitter.

Lohn für Tagesmutter

Wer regelmässig ausser Haus ist, kann zum Beispiel für sein Kind eine Tagesmutter engagieren. Tagesmütter betreuen Kinder in der Regel bei sich zuhause – einzeln, mit anderen Kindern oder ihren eigenen Kindern zusammen. Die Kinderbetreuung in einer Familienstruktur wie sie von Tagesmüttern angeboten wird, gilt als persönlichere und familienähnlichere Betreuung gegenüber Kinderkrippen und Kindertagesstätten und ist in der Schweiz sehr beliebt. 

Viele Tagesmütter gehören einem Tagesfamilienverein wie kibesuisse an. Tagesfamilienvereine vermitteln Betreuungsplätze und organisieren die professionelle Ausbildung sowie Weiterbildung der Tageseltern in den jeweiligen Kantonen.  Eltern überweisen hier deshalb den Lohn für die Tagesmutter in der Regel an den Tageselternverein.

Die Höhe der Kosten für eine Tagesmutter ist von Tageselternverein zu Tageselternverein unterschiedlich. Sicherlich aber sind die Vereine in der Schweiz bemüht, die Kosten für die Tagesmutter so gering wie gerecht für beide, Eltern und Tageseltern, zu halten.

Die Kosten für eine eine Tagesmutter oder Tagesvater sind meist gestaffelt:

  • «Tagesfamilien Schweiz» empfiehlt einen Bruttolohn für Tageseltern von rund 8 Franken pro Stunde. 
  • Spezielle Auslagen wie Freizeitbeschäftigungen sollen nach vorheriger Absprache von den Eltern direkt an die Tagesmutter bezahlt werden. 
  • Bei gelegentlichen Übernachtungen wird die Auszahlung einer Pauschale von 20 bis 30 Franken pro Nacht empfohlen. Dabei muss auch abgemacht werden, welcher Zeitraum in der Nacht als Übernachtung gilt. 

Tageseltern, die selbstständig arbeiten und ihre Kinderbetreuung über Inserate, Mund-zu-Mund-Propaganda und das Internet anbieten, handeln die Höhe des Betreuungsgeldes selbst mit den Eltern aus. «Weil es keine verbindlichen Tarife gibt, schwanken diese beträchtlich zwischen 5 und 15 Franken pro Stunde», so die Stadtverwaltung Zürich.

Weitere Informationen über Tagesmütter

Kosten für Kinderkrippe und Kindertagesstätte

Kinderbetreuung von morgens bis abends: Dieses Angebot machen Kinderkrippen und Kindertagesstätten für Kinder zwischen 3 Monaten und 6 Jahren. Die Tarife für Kinderkrippen und Kindertagesstätten sind in den verschiedenen Kantonen unterschiedlich und unübersichtlich: Fast jede Schweizer Gemeinde oder zumindest jeder Schweizer Kanton hat eine eigene Tarifpolitik in Sachen Kinderbetreuungskosten.

Folgendes ist aber allen Krippen und Kitas gemein: In der Regel sind die Betreuungskosten für die Kinderbetreuung einkommensabhängig. Darüber hinaus spielt es eine Rolle, ob das Kind halb- oder ganztags die Einrichtung besuchen soll, oft auch, wie hoch die Zahl der Geschwisterkinder ist.

Neben den öffentlichen Kinderkrippen und Kitas gibt es auch private Kinderbetreuungsangebote, die in der Regel von Vereinen getragen werden. Auch hier können die Kosten für die Kinderbetreuung unterschiedlich sein.

Ein Beispiel: Die Kindertagesstätte Cevi Ottilotti in Bern, die bis zu 12 Ganztagsplätze für Kinder von drei Monaten bis zum Ende der zweiten Schulklasse anbietet, verlangt beim Eintritt eine Bearbeitungsgebühr von 200 Franken. Die Ganztagsbetreuung eines Kindes kostet 125 Franken, ein halber Tag ohne Mittagessen 65 Franken, ein halber Tag mit Mittagessen 90 Franken. Eltern von Babys, die zwischen drei und 15 Monate alt sind, zahlen für die Ganztagsbetreuung 140 Franken, für den halben Tag ohne Mittagessen 70 Franken und für einen halben Tag mit Mittagessen 100 Franken.

Der Lohn für eine Nanny

Kinderfrau, Kindermädchen oder Nanny: Sie betreut – wie auch immer sie genannt wird, alle Kinder einer Familie im Haus der Eltern. Meistens arbeitet sie tageweise bei der Familie. Die Kinder können also während der Betreuung in der vertrauten Umgebung bleiben.

Eine spezifische Ausbildung zur Nanny gibt es zwar nicht, doch viele Familien setzen eine pädagogische Ausbildung und gute Referenzen voraus. Das Einkommen für die Nanny ist in der Regel Verhandlungssache und orientiert sich an Ausbildung und Erfahrung der Nanny: «Die Nanny gilt als Angestellte in einem Privathaushalt», erklärt die Stadt Zürich. «Der Anstellungsvertrag ist immer Sache zwischen den Eltern und der Betreuungsperson.» Gemäss dem Verein «Childcare Service Zürich» liegt die durchschnittliche Lohnvorstellung einer Nanny bei 30 Franken pro Stunde, beziehungsweise 4'500 Franken pro Monat bei einer 42 Stunden-Woche. 

Sowohl für Nannys als auch für Tageseltern sollte ein Vertrag abgeschlossen werden, welcher die Aufgaben und den Stundenlohn oder den Bruttolohn der Person beinhaltet. Ein Muster findet sich auf nannyverein.ch.

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