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Schuldenfalle: Jugend schützt vor Schulden nicht

Während früher viele Kinder ein regelmässiges Sackgeld von ihren Eltern erhielten, spielen diese heute vermehrt den Bankomat für ihre Kinder. Das Fatale? Auf diese Weise lernen Jugendlich nicht, wie man richtig mit Geld umgeht und landen so schnell in der Schuldenfalle.

Schuldenfalle: Jugend schützt vor Schulen nicht
Viele Teenager geben viel Geld für angesagte Kleidung aus. Foto: iStock, simonekesh, Thinkstock

Wenn Junior einen Pulli für 50 Franken kaufen will oder eine neue Marken-Sonnenbrille, reicht es heute in vielen Familien oft schon aus, die Eltern nach dem entsprechenden Betrag zu fragen. In Null Komma Nichts ist das Portmonnaie gezückt und die vom Teenie begehrte Ware gekauft. Auch wenn die Eltern es gut mit ihrem Nachwuchs meinen: Ein solch fahrlässiger Umgang mit Geld wird für viele Jugendliche zum Verhängnis. Laut einer Studie der FHNW Hochschule für Soziale Arbeit hätten bereits 38 Prozent der 18- bis 24-Jährigen Geldschulden bei Freunden, Familie und Kreditinstituten. Viele davon hätten noch offene oder bereits gemahnte Rechnungen, heisst es heute bei 20min.ch.

Schuldenfalle: Gründe für die Verschuldung von Jugendlichen

Das Warum für die Verschuldung von Jugendlichen ist vielfältig. Ein Grund sind Shoppingcenter, die für viele Jugendliche ein Treffpunkt sind, wo Verlockungen in nahezu jedem Laden stehen. «Viele shoppen aus Langeweile», zitiert 20min.ch Gregor Mägerle, Leiter der Schuldenprävention der Stadt Zürich. Wiederum andere kaufen nur etwas, um sich gut zu fühlen oder weil sie dem Gruppenzwang erliegen, immer die angesagtesten Klamotten zu tragen.

Auch die Eltern steuern ihren Teil bei, weil sie ihren Kindern je nach Bedarf Geld geben und somit einen grosszügigen, wenn nicht gar verschwenderischen Umgang mit Geld vorleben. «Immer weniger Kinder und Jugendliche erhalten das einst übliche Sackgeld», sagt Mägerle zum «Tages-Anzeiger». Steht das Geld immer zur Verfügung, lernten Kinder nicht verantwortungsvoll mit ihm umzugehen.

Neue Präventionsstelle soll gegen Verschuldung von Jugendlichen helfen

In der Stadt Zürich wurden im letzten Jahr 106'215 Betreibungen vermerkt. Jeder zehnte Betroffene war dabei zwischen 22 und 26 Jahren alt. 1‘187 der Gesamtbetreibungen betrafen Jugendliche zwischen 17 und 21 Jahren. Das ist überdurchschnittlich viel. Um dem Fortschreiten der Verschuldung bei Jugendlichen ein Ende zu bereiten, will die Stadt Zürich mit einer neuen Präventionsstelle Lehrpersonal und Eltern aufklären und so erreichen, dass weniger junge Leute in die Schuldenfalle geraten.

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