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Aufregend und verunsichernd - die erste Menstruation

Bei manchen kommt sie früher, bei anderen später - aber für fast alle Mädchen ist die erste Periode ein wichtiges Ereignis. Dabei tauchen viele Fragen auf. Reden Eltern offen mit den Töchtern, können diese ein unverkrampftes Verhältnis zu ihrem Körper entwickeln.

Tampon oder Binde - eine der Fragen bei der ersten Menstruation
Mit der ersten Menstruation kommen auch Fragen - Eltern können ihre Töchter mit offenen Gesprächen unterstützen. Foto: Michaé Ludwiczak, iStock, Thinkstock

Lena ist verunsichert. Als sie am Morgen auf der Toilette war, entdeckte sie Blut in ihrer Unterhose. Die 13-Jährige wusste sofort: Das ist die erste Periode. Einerseits fühlte sie sich sehr erwachsen, endlich konnte sie mit den anderen Mädchen mitreden. Anderseits war sie aber erschrocken: Was jetzt? Musste sie jetzt einen Tampon verwenden? Soll sie ihre Mutter Fragen?

Die erste Periode kommt nicht nach Kalender

Mädchen bekommen ihre erste Menstruation im Durchschnitt zwischen 12 und 13 Jahren. Andere aber schon mit Zehn oder Elf und manche Mädchen bekommen ihre erste Blutung erst im 16. Ein richtiges Alter gibt es nicht. Tritt die erste Periode aber auch nach dem 16. Geburtstag nicht ein, kann ein Besuch beim Frauenarzt Klarheit schaffen.

Für Mütter ist die erste Periode ihrer Töchter oft genauso aufregend. Immerhin wird jetzt aus dem Mädchen eine junge Frau. Doch viele Mütter tun sich schwer, mit der Tochter darüber zu reden. Die Hemmschwelle ist gross. Doch wer ganz selbstverständlich mit den Veränderungen umgeht, schafft eine gute Basis für offene Gespräche.

Erste Anzeichen der Periode

Der Körper eines Mädchens beginnt sich schon vor der ersten Blutung zu verändern. Während der Pubertät zeichnet sich die Brust langsam ab, Achsel- und Schambehaarung wachsen und manche Mädchen haben einen weisslichen Ausfluss. Diese Flüssigkeit ist eine ganz natürliche Absonderung und kann ein bis zwei Jahre vor der ersten Regel einsetzen. Er ist ein Zeichen dafür, dass die Geschlechtsorgane bereits aktiv geworden sind. Bereits da kann eine Mutter die Veränderungen thematisieren.

Lena ist schon weiter, sie hat ihre erste Periode. Sie ruft ihre Mutter und zeigt ihr das Blut. So kann diese ihr erklären, was das zu bedeuten hat. Denn viele Mädchen wissen gar nicht, was in ihrem Körper passiert. Wenn sie genau verstehen, wie ihr Zyklus funktioniert und warum sie jeden Monat eine Blutung haben, ist es oft einfacher, damit umzugehen.

Ein natürlicher Umgang mit dem eigenen Körper

Doch nicht alle Jugendlichen getrauen sich, während der Pubertät mit jemandem über die Veränderungen im Körper und über die erste Menstruation zu reden. Oft entwickelt sich eine falsche Scham über Jahre. Werden körperliche Vorgänge und Veränderungen in der Familie nie thematisiert, wir die Hemmschwelle immer grösser, ein Tabuthema entsteht.

Darum ist es wichtig, schon früh einen natürlichen Umgang mit dem eigenen Körper und auch mit der Menstruation zu pflegen. So kann es ein Weg sein, dass die Mutter ihre eigene Periode thematisiert, ganz selbstverständlich, ohne dass daraus eine gekünstelte Situation, ein angestrengtes Gespräch wird. Das kann den Mädchen helfen, später genau so unverkrampft mit ihrem eigenen Zyklus umzugehen.

Wichtig ist zudem, dass die Eltern Fragen ehrlich beantworten. Auch wenn die Sprache auf Themen wie Geschlechtsverkehr kommt, sollten die Eltern nicht ausweichen, sondern sich Zeit nehmen für die Fragen der Tochter. Auch der erste Termin beim Frauenarzt wird für viele Mädchen mit dem Einsetzen der Periode ein Thema. Auch das sollte in der Familie angesprochen werden. Spätestens wenn Schmerzen oder andere Beschwerden auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Binden oder Tampons?

Lena will zuerst vor allem eines wissen: Was jetzt? Binden oder Tampons? Am besten gibt man der Tochter verschiedene Optionen zum Ausprobieren. So kann sie herausfinden, was für sie am besten ist und sich richtig und angenehm anfühlt. Zu Beginn fühlen sich viele Mädchen mit Binden wohler. Oft wächst der Wunsch nach Tampons nach einer gewissen Zeit, unter anderem weil die Bewegungsfreiheit grösser ist. Tampons einzuführen braucht etwas Übung und Mädchen sollten sich nicht entmutigen lassen, wenn es nicht auf Anhieb klappt. Die Sorge, dass durch die Verwendung von Tampons das Jungfernhäutchen verletzt wird, ist unbegründet.

Generell sollten Eltern darum bemüht sein, ihren Kindern ein gutes Verhältnis zum eigenen Körper vorzuleben. So sollte die Menstruation als Zeichen von Weiblichkeit angesehen werden können und nicht bloss als mühsame Angelegenheit, die mit Kommentaren wie «Du bist so zickig, bekommst du deine Tage oder was?» begleitet werden.

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