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Übermässiges Bellen bei Hunden – Ursachen und Tipps

Viele Hundehalter stehen immer wieder vor dem Problem, dass ihr Hund übermässig viel bellt. Wir erklären Ihnen, welche Ursachen das Bellen haben kann und wie Sie es in den jeweiligen Situationen Ihrem Hund abgewöhnen.

Bellverhalten erkennen und was sie dagegen tun können
Je nach Situation sollte das Bellverhalten richtig gedeutet und allenfalls abgewöhnt werden. (Foto: Alexei_tm/Thinkstock,iStock)

Egal, ob der Hund bellt, weil man ihn alleine lässt, er Menschen oder anderen Hunden begegnet oder er das Grundstück bewachen will – viele Halter möchten ihrem Hund das Bellen abgewöhnen. Dazu muss zunächst aber die Ursache für das Gebell gefunden werden. Erst dann kann man Ansätze finden, die für die individuelle Situation passend sind. Bellen ist eine Art der Kommunikation, die Hunde erst bei der Domestizierung erlernt haben. Da ihre Vorfahren und Verwandten, die Wölfe, so gut wie gar nicht bellen, liegt es nahe, die Ursachen für das Kläffen auch bei uns Menschen zu suchen.

Gründe für das Bellverhalten

Um das Bellen durch Hundeerziehung abzugewöhnen, muss zunächst herausgefunden werden, welche Art von Gebell der Hund überhaupt zeigt. Wird der Hund laut vor Aufregung, Angst, zur Verteidigung oder einfach nur, weil er es gelernt hat? Es gibt verschiedene Bellarten. Daraus geht hervor, dass das Bellen der Hunde immer einen Sinn hat, auch wenn sich dieser vielleicht nicht auf den ersten Blick erschliesst.

Hunde bellen beispielsweise, weil sie unterfordert sind und den ganzen Tag alleine in der Wohnung verharren müssen. Viele Hunde werden auch laut aus Angst und Unsicherheit, woran ganz deutlich werden sollte, dass ein Bestrafen nicht der richtige Weg ist. Manchmal haben Hunde aber einfach gelernt, dass sie durch ihr Verhalten Aufmerksamkeit bekommen, und zeigen es deshalb immer wieder.

Ist Bellen schlecht?

Die kräftigen Laute an sich sind überhaupt kein Problem. Ein wachsamer Hund darf ruhig anzeigen, wenn jemand an der Tür ist. Gerade unsichere Hunde machen sich bemerkbar, um sich Fremde vom Leibe zu halten. Problematisch wird es nur, wenn das Gebell so überhandnimmt, dass man es nicht mehr kontrollieren kann. Dann sollte man schauen, dass man dem Hund das Bellen abgewöhnt.

Was Sie tun können

Wenn Sie herausgefunden haben, warum Ihr Hund bellt, sind Sie auf einem guten Wege sich des Problems anzunehmen. Da führt Sie der Weg zur Hundeerziehung. Aufgrund der vielseitigen Ursachen vom übermässigen Bellverhalten stellt sich jedoch die Frage, ob nicht anstatt des Hundes eigentlich der Mensch etwas ändern müsste.

Wenn Ihr Hund kläfft, weil ihm während Ihrer Abwesenheit sterbenslangweilig ist, liegt es in Ihrer Verantwortung als Hundehalter, für Beschäftigung zu sorgen. Lasten Sie den Hund gut aus, bevor Sie das Haus verlassen, sodass er sowieso erst einmal schlafen möchte.

Zusätzlich zu einem regulären Spaziergang hilft Kopfarbeit: Suchspiele, Nasenarbeit, Tricks lernen. All das dauert morgens nicht lange, hilft Ihrem Hund aber, ausgeglichener zu werden. Auch das Befüllen von Spielzeugen wie dem Kong mit Käse, Hüttenkäse, Hundefutter und Leckerlis, kann eine Beschäftigung für später liefern. Bellt der Hund vor Aufregung oder Unsicherheit andere Artgenossen oder Menschen an, ist es wichtig, die Rolle des Anführers zu übernehmen. Hier muss der Hund sehen, dass sein Herrchen oder Frauchen sich um die Situation kümmert und Ruhe ausstrahlt.

Hocken Sie sich in einigem Abstand zu Ihrem Hund und betrachten Sie die Gefahrenquelle. Stellen Sie sich zwischen Ihren Hund und das Bellobjekt, damit Ihr Hund sieht, dass Sie die Führung übernehmen. Nicht jeder muss Ihren Hund streicheln und nicht jeder Hund muss Kontakt aufnehmen. Strahlen Sie Ruhe aus und schon wird Ihr Hund lernen, dass es keinen Grund zum Kläffen gibt. Dadurch müssen Sie ihm das Gebell nicht abgewöhnen, sondern geben ihm gar keinen Grund dazu.

Wenn Sie diese Tipps beachten, können Sie sich und Ihrem Hund das Leben schon viel einfacher machen und eventuell auftretende Probleme selbst lösen. In festgefahrenen oder extremen Situationen empfiehlt es sich jedoch, einen einfühlsamen Trainer zurate zu ziehen, der die Situation besser analysieren und entsprechend behandeln kann.

Erstellt im August 2017 / (red)

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