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Die häufigsten Kaninchenkrankheiten

Wenn das eigene Kaninchen sich plötzlich anders verhält, sind die Sorgen oft gross, dass es erkrankt ist. Doch was sind eigentlich die häufigsten Kaninchenkrankheiten und woran erkennt man diese?

Kaninchenkrankheiten erkennen und behandeln
Wenn das Kaninchen nur noch teilnahmslos dasitzt, kann das ein Krankheitsanzeichen sein. (Foto: Pimonpim/Thinkstock,iStock)

Kaninchen sind Meister im Tarnen von Krankheiten und leiden meistens still. Kein Wunder, schliesslich bedeutet Schwäche für das Fluchttier in der freien Natur oft den Tod. Trotzdem gibt es einige Anzeichen, die darauf hinweisen, dass es dem Kaninchen nicht gut geht. Um bereits erste Krankheitssymptome schnell zu erkennen, ist es entscheidend, das Kaninchen regelmässig und aufmerksam zu beobachten. So können bereits erste Veränderungen im Verhalten des Tieres eine Krankheit andeuten.

Bei Verhaltensauffälligkeiten genau hinsehen

Wenn sich das Kaninchen zurückzieht, oftmals teilnahmslos herumsitzt und nur wenig umherhoppelt, kann dies bereits ein Anzeichen dafür sein, dass sich das Tier nicht wohl fühlt. Kommt Appetitlosigkeit dazu, sollten Sie alarmiert sein und gegebenenfalls einen Tierarzt aufsuchen.

Für die Gesundheit eines Kaninchens ist es nämlich entscheidend, dass der Darm gleichmässig und gut gefüllt ist, da sonst die Verdauung zum Stillstand kommt und so Aufgasungen entstehen können. Somit gehört zur regelmässigen Gesundheitskontrolle des Tieres auch ein Blick auf den Kot und Urin. Ungewöhnliche Verfärbungen oder eine besonders flüssige oder harte Konsistenz können ein Hinweis auf Verdauungsstörungen oder andere Krankheiten sein.

Wenn das Kaninchen starke Schmerzen empfindet, knirscht es oft mit den Zähnen. Da dieses Verhaltensmuster häufig aber auch bei Entspannung auftritt, sollte Sie genau beobachten, ob das Tier weitere Abnormalitäten im Verhalten zeigt. Grundsätzlich gilt: «Mehrere Symptome können bei Kaninchen entweder harmlos oder Hinweis auf eine ernsthafte Erkrankung sein», erläutert der Schweizer Tierschutz auf seiner Seite zur Kaninchenhaltung.

Krankheiten lassen sich oft an den Augen erkennen

Oftmals erkennt man den Gesundheitszustand des Kaninchens auch an den Augen. Sind diese klar und frei von Verklebungen oder kneift das Kaninchen sie zusammen und hat starken Tränenfluss? Wenn das Tier zudem eine verklebte Nase hat, dann ist dies häufig ein erstes Krankheitssymptom.

Ein weiterer Hinweis ist das vermehrte Kratzen. Kommen kahle oder sogar wunde Stellen am Fell zum Vorschein, leidet das Kaninchen womöglich an Parasiten.

Die häufigsten Kaninchenkrankheiten

Selbst bei der besten Pflege kann man manchmal nicht verhindern, dass das Kaninchen krank wird. Der Zürcher Tierschutz mahnt aber: «Kaninchenkrankheiten sind sehr oft haltungsbedingt.» Eine falsche Fütterung kann zu Zahnfehlstellungen und somit zu Verdauungsproblemen führen. Deswegen sollten gerade die Zähne eines Kaninchens regelmässig von einem Tierarzt überprüft werden. Bewegungsmangel und soziale Isolation führen zudem oft zu apathischem Verhalten.

Einige ernsthafte Viruserkrankungen wie die Myxomatose und RHD (Rabbit Haemorrhagic Disease, auch Chinaseuche genannt) lassen sich bei einer Ansteckung kaum mehr behandeln. Die Myxomatose äussert sich durch starken Augenausfluss und der Bildung von Ödemen. Die RHD zeigt oftmals kein eindeutiges Krankheitsbild und endet häufig mit dem plötzlichen Tod des Tieres. Es gibt jedoch Impfungen, die den Hoppel vor diesen tödlichen Kaninchenkrankheiten schützen.

Impfungen und artgerechte Haltung schützen das Tier

Bei neurologischen Ausfällen wie dem Kopf schief halten, krampfen oder vorübergehender Lähmung können die Ursachen vielfältig sein. Von Ohrenentzündungen, über einen Befall von Parasiten bis hin zum Schlaganfall kommen viele Krankheitsbilder infrage. «Viele Kaninchenkrankheiten lassen sich, wenn sie rechtzeitig erkannt werden, noch gut behandeln – deshalb solltet ihr eure Tiere regelmässig untersuchen und auf erste Krankheitsanzeichen achten», schreibt das deutsche Onlinemagazin «Deine Tierwelt».

Regelmässige Impfungen und eine artgerechte Haltung und Fütterung verhindern zwar nicht jede Krankheit, aber unterstützen den Gesundheitszustand des Tieres.

Erstellt im Juli 2017 / (red)

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