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Schutzmaske selber machen: Wie Sie selber aus Stoff eine Maske herstellen

Maske tragen zum Schutz vor dem Coronavirus? In der Schweiz herrscht im öffentlichen Verkehr ab dem 6. Juli eine Maskenpflicht. Experten raten zudem auch an anderen Orten mit grossem Menschenaufkommen, eine Maske zu tragen. Wer keine Schutzmaske kaufen will, kann selber eine machen. Wir zeigen Ihnen vier Möglichkeiten – mit und ohne nähen und von schnell und einfach bis aufwändig.

Maske selber machen: Mutter und Tochter nähen Stoffmasken zum Schutz gegen das Coronvirus.
Sitz sie richtig? Einen Mundschutz können Sie auch selber nähen, es gibt verschiedene Varianten, selber Schutzmasken herzustellen. Bild: GettyImages Plus, Mixmike

Wie schützt man sich am besten vor einer Infektion mit dem Coronavirus? Der beste Schutz ist: Abstand halten und Hände waschen. In einigen Ländern ist ausserdem das Tragen einer Atemschutzmaske Pflicht im Kampf gegen das Virus. In der Schweiz gilt diese bisher nur im öffentlichen Verkehr. 

Mundschutz aus der Apotheke oder selbstgemacht?

Schutzmasken 

Was sind FFP-Masken? Wen und wie schützt eine Maske aus der Apotheke? Antworten auf die wichtigsten Fragen zu Schutzmasken gibt's hier. 

Experten raten zum Tragen eines Mundschutzes an allen Orten, an denen es schwierig ist, den Sicherheitsabstand von zwei Metern zu wahren, also nicht nur im Zug, Tram oder Bus, sondern auch beim Einkaufen. Atemschutzmasken kann man mittlerweile fast überall kaufen: Einweg-Hygienemasken gibt es in der Apotheke, im Supermarkt und online. Covid-19 prägt das Strassenbild: Mittlerweile sieht man aber auch immer mehr Menschen mit Stoffmasken und selbst gemachten Alltagsmasken. Das Netz ist voller Anleitungen zum Basteln von solchen Masken aus Stoff. Je nach Können und Geschmack ist für alle was dabei – mit und ohne nähen. Wir haben vier Varianten für Sie getestet.

So machen Sie selber eine Maske aus Stoff

1 Basic: Ohne nähen und schneiden zum eigenen Mundschutz

Die Basic-Variante des DIY-Mundschutz ist nicht nur einfach zu machen, sondern geht auch schnell: Sie müssen nur Ihr Tuch in die gewünschte Grösse falten und mit zwei Haushalts- oder Haargummis an den Ohren befestigen. Schon ist die persönliche Schutzmaske fertig!

Sie brauchen: Ein quadratisches Tuch (Mikrofaser oder Baumwolle), zwei grosse Haushaltsgummis oder Haargummis

Vorteil: Fertig in einer Minute, Tuch leicht zu reinigen
Nachteil: Sehr dicht, da viele Stofflagen, Gummis lassen sich nicht justieren

2 Einfach: Aus einem alten T-Shirt wird eine neue Maske

Auch mit dieser Variante halten Sie in kürzester Zeit Ihren eigenen Mundschutz in der Hand. Aus einem abgetrennten T-Shirtärmel entsteht die Bedeckung für Mund und Nase, aus einem abgetrennten Stoffstreifen vom unteren Rand des Shirts das Halteband. Die Maske wird am Hinterkopf befestigt, nicht an den Ohren.

Sie brauchen: Ein altes T-Shirt (die Ärmel sollten gut über Mund und Nase passen), Schere

Vorteil: Fertig in fünf Minuten, gut justierbar, aus einem T-Shirt machen Sie gleich zwei Masken
Nachteil: Ihr Behelf-Mund-Nasen-Schutz ist leider nicht heiss waschbar und nicht oft wiederverwendbar

3 Mittel: Aus Stoff einen Mundschutz mit Falten nähen

Diesen Mundschutz können auch Nähanfänger gut herstellen. Die quadratische Maske hat dank der Falten einen bequemen Sitz.

Sie brauchen: Nähmaschine, Bügeleisen, zwei Stoffstücke  (Aussenstoff: ca 22x21cm, Futterstoff ca 20x18cm), zwei Gummibänder jeweils ca 30cm lang 

Vorteil: Für Nähanfänger geeignet, Gummibänder können angepasst werden
Nachteil: Dauert etwas länger, Nähmaschine nötig

4 Für Fortgeschrittene: Passgenauen Mundschutz mit Filtertasche ohne Draht nähen

Diese Variante ist definitiv die aufwändigste. Dafür haben Sie danach auch einen passgenauen Mundschutz, der einigermassen bequem sitzt. Wer will, kann bei diesem DIY-Mundschutz am Ende in der Mitte der fertigen Maske eine Naht absteppen und mit Draht einen Nasenbügel einziehen. Ausserdem können passend zurechtgeschnittene Filter (zum Beispiel Filter für Tee- oder Kaffee) eingepasst werden.

Sie brauchen: Drucker für Schnittmuster, Nähmaschine, Bügeleisen, Stoffreste, genug für Oberstoff, Futterstoff und Filtertasche, zwei Gummibänder von ca 25cm Länge

Vorteil: Sitzt bei passender Grösse sehr gut, ideal für Stoffreste
Nachteil: Aufwändiger in der Produktion, Grundwissen nähen erforderlich

Wer keine Zeit für Eigenproduktion hat, auch der wird online fündig: Auf zahlreichen Plattformen bieten private wie kommerzielle Anbieter selbst genähte Mund-Nase-Bedeckung aus Stoff an. Die Preise bewegen sich ab etwa 10 Franken aufwärts.

Eine Maske ersetzt nicht die Sicherheitsmassnahmen

! Bei jedem DIY-Mundschutz, wie auch bei Einwegmasken gilt: Das Tragen ist kein Schutz vor Ansteckung und ersetzt nicht den empfohlenen Mindestabstand, regelmässiges Händewaschen und möglichst nicht ins Gesicht fassen.

Mundschutz richtig tragen: Darauf müssen Sie achten

Ob Stoffmaske oder Hygienemaske: Bevor Sie die frische Maske anziehen, sollten Sie davor die Hände gründlich waschen oder desinfizieren. Dann ziehen Sie die Maske an den Seiten über den kompletten Nasenrücken und das Kinn. Nase und Mund müssen abgedeckt sein. Immer wieder sieht man Menschen, die die Maske nur über den Mund ziehen.

Masken mit einem eingenähten Draht können Sie an Nase und Wangen andrücken, so dass die Schutzmaske eng und abschliessend anliegt. Sitzt alles? Dann: Hände weg! Sie sollten nun nicht mehr in die Maske hineinfassen, um sich effektiv vor dem Virus zu schützen. 

Mundschutz aus Stoff wiederverwenden?

Kann man die selbstgemachte Atemschutzmaske aus Stoff wieder verwenden? Baumwollmasken können Sie in die Waschmaschine stecken und bei 60 Grad waschen. Die meisten Keime sollten so abgetötet werden. Sie wollen die Maske nicht waschen? Das Coronavirus soll hitzeempflindlich sein. Legen Sie den Mundschutz 30 Minuten bei etwa 70 Grad in den Backofen. Auch dass soll das Virus abtöten.  

Masken aus der Apotheke: Gut zu wissen

Die in Apotheken erhältlichen Schutzmasken sind für den einmaligen Gebrauch gedacht. Sie sollten also nicht nur täglich, sondern immer, wenn sie durch Atemluft durchfeuchtet wurden, gewechselt und entsorgt werden. Feuchte Masken werden schnell zur Keimschleuder. Wichtig auch: Entsorgen Sie die gebrauchte Schutzmaske am besten in einen geschlossenen Mülleimer oder in einem verknoteten Plastiksack. 

Achtung Fake News! Zum Thema Coronavirus kursieren viele verschiedene Informationen im Internet. Achten Sie immer auf die Quellen. Seriöse Informationen zu Regelungen rund um das Coronavirus und neue Erkenntnisse zur Infektionskrankheit Covid-19 finden Sie beim Bundesamt für Gesundheit. 

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