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Richtig reagieren, wenn Freunde ein Kind mit Behinderung bekommen

Wenn ein Kind mit Handicap auf die Welt kommt, ändert das alles. Aber hoffentlich nicht die Freundschaft zu den Eltern. Denn gerade jetzt brauchen betroffene Familien starke Freunde, die souverän mit der Situation umgehen.

Wenn Freunde ein Kind mit Behinderung bekommen.
Kinder mit einer Behinderung haben oft einen erschwerten Start ins Leben. Foto: goeksfam2, iStock, Getty Images Plus

Wie soll man nur reagieren, wenn Freunde ein Kind mit Behinderungen bekommen? Um es gleich vorweg zu sagen: Eine allgemeingültige Antwort darauf gibt es nicht. Jeder Mensch geht anders mit neuen, herausfordernden Situationen um. Dennoch gibt es ein paar Grundregeln, die Freunde und Bekannte beachten können, um betroffenen Familien in der neuen Lebenssituation eine Stütze zu sein.

Unsere Tipps

1 Reden ist Silber. Schweigen ist Mist

Verunsicherung im Umgang mit einer Behinderung ist normal. Dennoch sollte man sich davon nicht übermannen lassen und passiv werden. Seien Sie ehrlich, anstatt sich aus falscher Scheu zurückzuziehen. Geben Sie zu, dass Sie nicht wissen was Sie sagen oder wie Sie reagieren sollen und brechen Sie damit das Eis. Wer die Unsicherheit zugibt, legt den Grundstein für ein ehrliches Gespräch. Betroffene Eltern können offen und ehrlich erklären, welchen Umgang Sie sich wünschen.

2 Keine Tipps oder Geschichten, bitte!

Eltern von Kindern mit Handicap sind Experten auf Ihrem Gebiet. Niemand, wirklich niemand ist besser über die Krankheit ihres Kindes informiert als sie. Tipps im Umgang mit der Krankheit sind daher gewiss gut gemeint, aber in aller Regel laienhaft und damit unpassend. Selbst wenn Sie über drei Ecken von einem ähnlichen Fall gehört haben, sollten Sie sich mit Ratschlägen und Vergleichen dringend zurückhalten.

3 Komplimente mit Fingerspitzengefühl

Menschen mit Behinderung sind Menschen. Und als solche mögen sie Komplimente. Nette Worte tun einfach gut. Und zwar auch den Eltern. Wichtig hierbei: Komplimente müssen unbedingt ernst gemeint und nicht auf die Behinderung gerichtet sein. Vielleicht hat das Kind strahlende Augen, ein ansteckendes Lächeln oder eine niedliche Singstimme?

4 Hilfe wird immer gebraucht

Freunde sind für Freunde da. Und zwar vor allem dann, wenn das Leben besonders herausfordernd ist. Zwar können Sie wahrscheinlich keine medizinischen Dienste leisten, aber darum geht es auch nicht. Bieten Sie Ihren Freunden an, zu helfen. Und zwar zu jeder Zeit. Bereits kleine Erleichterungen im Alltag sind eine grosse Hilfe. Beispielsweise könnten Sie einen grossen Topf Suppe vorkochen, Einkäufe erledigen, mit dem Hund raus gehen oder der Familie anbieten, sie zu einem Arzttermin zu fahren. 

5 Nicht aufhören zu fragen

Ist die Nachricht, dass ein Kind mit Handicap zur Welt kommt, erstmal verdaut, ist zwar die erste Aufregung überwunden, dennoch bietet der Alltag immer neue Herausforderungen. Freunde sollten daher nie aufhören zu fragen, wie es dem Kind und den Eltern geht. Gibt es neue Entwicklungen? Neue Herausforderungen oder sonstige Veränderungen? Mit gezielten Fragen gibt man den Eltern die Möglichkeit, Sorgen zu teilen oder sich einfach etwas von der Seele zu reden.

6 Ein Kind ist ein Kind

Eltern lieben ihr Kind nicht, weil es gesund ist, sondern weil es ihr Kind ist. Als Aussenstehender mag der Gedanke an die Behinderung vielleicht permanent mitschwingen, doch oft irrt man sich. Familien entwickeln eine tolle Routine im Umgang mit der Krankheit und funktionieren, lieben und lachen dann wie alle anderen Familien auch. Freunde und Bekannte sollten diese Tatsache annehmen und verstehen. Behandeln Sie das Kind wie ein Kind. Und die Familie wie eine Familie. Zwar sollten Sie immer ein offenes Ohr haben, dennoch keine übertriebene Sonderbehandlung konstruieren. Das Leben mit Handicap ist vielleicht anders. Aber deshalb nicht weniger schön. Weder für die Familie. Noch für die Freundschaft.

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