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Mit Baby in die Berge: Auf wie viele Höhenmeter Sie mit Ihrem Baby dürfen

Sei es in den Skiferien, beim Wandertag mit Gondelfahrt oder auch bei der Autofahrt über einen Pass: In den ersten Lebensjahren ist bei Reisen in die Berge Vorsicht angebracht. Mit Baby und Kleinkind sollten Sie nicht über 2000 Höhenmeter. Auch sollten Sie nicht in kurzer Zeit zu schnell in die Höhe aufsteigen: Gondelfahrten oder Autofahrten über Berge können beim Baby Ohrendruck mit Schmerzen verursachen. Trinken oder nuckeln hilft beim Druckausgleich. Was Sie wissen müssen, wenn Sie mit dem Baby in die Höhe wollen.

Mit Baby in die Höhe in die Berge fahren? Im ersten Lebensjahr müssen Sie vorsichtig sein. Bild: GettyImages Plus, Everste

Mit dem Baby in die Höhe: Das Wichtigste

  • Im ersten Lebensjahr sollten Sie mit Ihrem Baby nicht über 2000 Höhenmeter. Ab drei Jahren können Kinder auch auf 2500 Höhenmeter und höher aufsteigen. Mehr.
  • Kleine Kinder können höhenkrank werden und zu wenig Sauerstoff bekommen, was im schlimmsten Falle die Ursache für einen plötzlichen Kindstod sein kann. Mehr.
  • Wenn Sie in die Berge fahren, beobachten Sie Ihr Kind genau: Schreit es mehr oder wirkt es benommen und apathisch? Dann steigen Sie unverzüglich ab. Mehr.
  • Vermeiden Sie schnelles An- und Absteigen der Höhe. Dies führt zu schmerzhaftem Ohrendruck. Gegen die Schmerzen hilft stillen, trinken oder nuckeln. Mehr. 

Sie haben Skiferien oder eine Wanderung geplant und sind sich unsicher, ob Ihr Baby dafür überhaupt schon bereit ist? Die Sorge ist berechtigt. In den ersten Lebensjahren ist nämlich Vorsicht angebracht. 

Mit Baby in die Höhe: Nicht über 2000 Höhenmeter

Im ersten und zweiten Lebensjahr des Babys sollten Sie sehr vorsichtig sein mit Reisen in die Höhe. Experten empfehlen, mit Babys nicht längere Zeit über 2000 Höhenmeter zu gehen. Es kann sein, dass das Baby sich nur schwer an die Bedingungen anpasst und Mühe bekommt mit der Atmung. 

Das schlimmste Szenario vor dem Experten warnen, ist der plötzliche Kindstod: Es kann sein, dass das Kind höhenkrank wird und durch die sauerstoffärmere Bergluft an einer Sauerstoffunterversorgung leidet. Dies kann Atempausen begünstigen und im schlimmsten Falle Ursachen eines plötzlichen Kindstodes sein, heisst es auf der Seite des Schweizer Alpenclus (SAC).

Mit Baby in die Berge: Empfehlungen zur Höhe

Die Empfehlungen wie hoch man mit einem Baby in die Berge darf, gehen etwas auseinander. Während einige Kinderärzte raten, im ersten und zweiten Lebensjahr Lebensjahr nicht über 1500 Meter zu gehen, setzen andere die Grenze bei 2000 bis 2500 Meter in den ersten drei Lebensjahren. Eine gute Faustregel ist mit einem Baby und Kleinkind, nicht längere Zeit auf einer Höhe zu verbringen, die mehr als 1500 Höhenmeter über dem Wohnort des Babys liegt. Wenn Sie also auf 450 Höhenmeter wohnen, liegt die Grenze bei 1950 Höhenmeter. 

Ab drei Jahren sind Kinder langsam etwas robuster und können auch auf Höhen zwischen 2500 und 3000 Metern aufsteigen. Bedenken Sie aber, dass es auch gesunde Erwachsene gibt, die ab 2500 Höhenmeter Mühe haben! Kinder können in diesem Alter ausserdem noch nicht einschätzen, wann es zuviel ist und klar sagen, dass es ihnen nicht gut geht. Darum: Augen und Ohren auf!

Egal, ob auf 1500 oder 2300 Meter: Falls Sie merken, dass es Ihrem Kind nicht gut geht, steigen Sie schnellstmöglich ab. In den meisten Fällen legt sich das Unwohlsein schnell. Trotzdem wird ein Check-up beim Kinderarzt empfohlen.

Falls Sie einen Aufenthalt in der Höhe planen, fragen Sie doch schon im Vorfeld zur Sicherheit Ihren Kinderarzt um Rat.   

Baby Höhe: Druckausgleich bei Gondel- und Autofahrten

Neben der Höhe des Aufenthalts, ist es auch wichtig, dass Sie den Anstieg wie auch den Abstieg langsam angehen. So hat das Kind Zeit, sich an die Höhe zu gewöhnen und bekommt auch keinen Ohrendruck. Eine Faustregel besagt, dass pro Stunde 150 Meter Höhenunterschied als Grenze gelten. Bei Fahrten mit der Gondel oder dem Sessellift ist dies natürlich nicht anwendbar. Und auch Autofahren über Pässe und Alpen können Ohrendruck beim Baby verursachen.

Tipp bei schnellem An- und Abstieg: Helfen Sie Ihrem Kind beim Druckausgleich, indem Sie es ihm den Schoppen geben oder es stillen beim An- und Abstieg. Auch das Saugen und Nuckeln am Nuggi kann gegen den Ohrendruck helfen. 

Mit Baby Wandern: Achten Sie auch hier auf die Höhe 

Auch wenn Sie leidenschaftliche Berggänger sind, sollten Sie in den ersten Lebensjahren das Kind in den Fokus stellen und nicht Ihre Ambitionen. Eine Wanderung oder Bergtour auf moderater Höhe ist kein Problem, wenn Mama (wieder) fit genug ist und das Kind sich im Tragetuch oder später, wenn es sitzen kann, in der Kraxe wohl fühlt. Wenn Sie aber im Bereich von 1500 Meter aufwärts unterwegs sind, sollten Sie Ihr Baby genau beobachten. 

Bei Auffälligkeiten in irgendeiner Art, solle man unverzüglich absteigen, raten die Experten des SAC. Auffälligkeiten können sich im Ess- oder Spielverhalten zeigen, oder auch bei ungewöhnlichem Schreien oder Irritiertsein. Dies gilt übrigens nicht nur bei Babys, sondern auch bei kleinen Kindern bis etwa fünf Jahre. Kinder ab drei sollten zwar Höhen ab 2500 Meter aushalten, sie können aber noch nicht klar sagen, wenn es ihnen schlecht geht. Also: Augen auf!

Damit die Wanderung mit Baby gelingt und auch Spass macht, gibt es natürlich auch noch weitere Punkte zu beachten: Das Equipement, Schutz vor Kälte und Sonne, die Route und die Dauer der Tour. Tipps dazu, finden Sie ebenfalls beim SAC

Leidet Ihr Baby an der Höhenkrankheit?

Die Höhenkrankheit kann nicht nur Babys treffen, sondern auch Erwachsene. Nur: Erwachsene können mitteilen, dass es ihnen nicht gut geht. Dass Ihr Baby an der Höhenkrankheit leiden könnte, erkennen Sie daran, dass es mehr schreit als sonst oder benommen und apathisch wirkt. Denn die sogenannte Höhenkrankheit verursacht Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Schlaflosigkeit aber auch Benommenheit. Es besteht die Gefahr, dass diese Symptome bei einem kleinen Kind übersehen oder zu spät wahrgenommen werden.

Wenn Sie merken, dass Ihr Baby an der Höhenkrankheit leidet oder sich unwohl fühlt in der Höhe: Steigen Sie unverzüglich ab und reduzieren Sie die Höhe Ihres Aufenthaltsortes. Konsultieren Sie nach dem Vorfall zur Sicherheit auch Ihren Kinderarzt. 

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