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Gesundheit ist nicht käuflich. Sie setzt sich aus Veranlagung, Vorbeugung und den Lebensumständen zusammen. Eltern können durch eine gesunde Lebensführung und durch ihr Verhalten im Krankheitsfall die Gesundheit ihrer Kinder positiv beeinflussen. Wie Sie Krankheiten vorbeugen, erfahren Sie hier.
Frühe Vorsorge ist wichtig, um ernsthaftere Krankheiten vorzubeugen. Foto: iStock, Thinkstock
Eltern können sehr viel tun, um die Gesundheit ihres Nachwuchses zu fördern. Hier finden Sie Tipps, was zu einer umfassenden Vorsorge dazu gehört.
Als Grundpfeiler empfiehlt die Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie zwölf Vorsorge-Untersuchungen in der Zeitspanne direkt nach der Geburt bis zur Pubertät durchführen zu lassen. Hier werden auch die nötigen Impfungen gegeben. Die Kosten der Untersuchungen und Impfungen werden von den Krankenkassen übernommen. Während der Untersuchungen wird die körperliche und geistige Entwicklung der Kinder überprüft. Defizite und mögliche Erkrankungen können erkannt und behandelt werden. Auch die tägliche Zahnpflege ist sehr wichtig. Zudem sollte regelmässig ein Zahnarzt aufgesucht werden. Als weitere gesundheitsfördernde Faktoren gelten gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung an der frischen Luft.
Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für Kinder ab dem ersten Lebensjahr bis zur Pubertät eine ausreichende Mischkost und gibt folgende Tipps:
Ausreichend trinken: Wasser, Tee und ungesüsste Schorle sind als Durstlöscher geeignet. Limonaden enthalten zu viel Zucker und sollten nur ausnahmsweise konsumiert werden.
Frisches und saisonales Gemüse in den Tagesablauf einbauen. Obst eignet sich als gesunder Snack.
Regelmässig essen: Zu empfehlen sind drei Hauptmahlzeiten und gesunde Zwischenmahlzeiten über den Tag verteilt.
Möglichst abwechslungsreich essen: Auf dem täglichen Speiseplan sollten Früchte, Gemüse, Vollkornprodukte, Milchprodukte und regelmässig Fisch, Eier und Fleisch stehen. Durch die unterschiedliche Zusammensetzung der Speisen enthält der Körper alle Nährstoffe, die er für eine gesunde Entwicklung benötigt.
Um das psychische Gleichgewicht von Kindern zu stärken, sind folgende Faktoren unerlässlich:
Wenn Kinder krank sind, sollten sie liebevoll gepflegt werden.
Auch die beste Prävention der Welt kann keine Krankheit verhindern. Wenn Ihr Kind mehr als sonst an Ihnen hängt, viel weint, seine Aktivität einschränkt, sind dies häufig Vorboten einer beginnenden Krankheit. Meistens steckt nur eine kleine Erkältung dahinter, manchmal eine ernsthafte Erkrankung.
Hier scheiden sich die Geister: Ein Teil der Eltern möchte jedes Anzeichen einer beginnenden Krankheit sofort vom Kinder- oder Hausarzt kontrollieren lassen. Die Anderen warten lieber ab und gehen erst dann zum Arzt, wenn der gesundheitliche Zustand es einfordert. Laut dem Standardwerk «Gesundheit für Kinder» gibt es fünf Regeln, wann Eltern in jedem Fall einen Arzt aufsuchen sollten:
Säuglinge, die ein neues Verhalten aufweisen (Trinkschwäche oder Apathie), sollten untersucht werden. Ebenso wenn die Temperatur über 38 °C liegt (das gilt für Babys unter sechs Monaten).
Wenn Sie sich über den Zustand Ihres Kindes Sorgen machen.
Der Kinderarzt sollte immer dann kontaktiert werden, wenn eine Krankheit nicht zu erklären ist und wenn sonstige Symptome nicht auftreten.
Sobald im Kindergarten oder in der Schule Krankheiten auftreten, die nicht ohne spezielle Medikamente behoben werden können.
Wenn eine Krankheit nicht enden will oder sich stets verschlechtert, sollten Sie den Kinderarzt aufsuchen.
Die Krankentage sind für Kinder eine besondere Zeit. Der Alltag wird erstmals gestoppt, es steht nun an erster Stelle. Sein Gesundheitszustand hat oberste Priorität. Richten Sie im Wohnzimmer ein Krankenlager ein. Holen Sie die Bettwäsche aus dem Kinderzimmer, das Lieblingskuscheltier und die Spielsachen mit denen sich Ihr Kind im Liegen beschäftigen kann. Das kranke Kind wird Ihre gesamte Aufmerksamkeit einfordern. Diese trägt aber wesentlich zur schnellen Genesung bei. Lesen Sie Ihrem Kind vor, nehmen es in den Arm oder verwöhnen es mit einer neuen Ausgabe seiner Lieblingszeitung. Aber auch eine Mutter muss nicht 24 Stunden neben dem kranken Kind sitzen. Fernsehen ist während der Krankheitsphase ein akzeptabler Zeitvertreib.
Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist sehr wichtig. Bieten Sie Ihrem Kind mehrere Möglichkeiten an: Tee, Saftschorlen oder Wasser. Krankheit vermindert den Appetit. Bieten Sie dem Patienten trotzdem eine Auswahl an: Obst wie Bananen, Äpfel, Mandarinen, Suppen oder «breiige» Mahlzeiten wie Kartoffelstock, Pudding oder Milchreis. Wenn Ihr Kind wieder aktiv wird, grossen Hunger hat und die Symptome verschwunden sind, ist es auf dem Weg zur Besserung. Lassen Sie es nach einer längeren Krankenzeit noch für einen Tag daheim. Das Kind kann sich erholen, auf die Schule vorbereiten und zurück in den Alltag kehren.
Kinder infizieren sich oft mit Scharlach. Der Hals und die Mandeln entzünden sich, auf der Haut breitet sich ein Ausschlag aus. Zudem können steigendes Fieber, eine dicke Zunge und Mundgeruch auftreten. Sie sollten auf jeden Fall einen Kinderarzt aufsuchen. Wenn sich trotz Medikamenteneinnahme der Zustand nicht verbessert, sollte ein zweiter Termin wahrgenommen werden. Eine Impfung ist nicht möglich. Die Krankheit wird mit Antibiotika behandelt.
Wenn Ihr Kind ansonsten kerngesund ist, sind Windpocken harmlos. Trotzdem ist die Krankheit sehr störend. Die Haut ist voller roter Punkte, die Juckreiz auslösen können. Eincremen verschafft Linderung, ebenso Kamillenwickel. Wenn diese Hausmittel nicht helfen, sollten Sie den Kinderarzt aufsuchen. Wenn Ihr Kind apathisch wird oder krampfartige Beschwerden aufzeigt, sollten Sie sofort aufbrechen. Eine Impfung ist möglich, diese ist aber für gesunde Kinder umstritten.
Häufige Vorboten sind Schnupfen, Husten und Halsschmerzen. Die Augen sind verquollen und der Körper ist mit Flecken gekennzeichnet. Diese Krankheit wird oft unterschätzt, denn mögliche Komplikationen wie Mittelohrenentzündung, Lungenentzündung oder Gehirnhautentzündung können auch auftreten. Kinder sind während des Krankheitsverlaufes lichtempfindlich. Das Zimmer sollte abgedunkelt werden. Fernsehen ist nicht geeignet. Bei einem leichten Krankheitsverlauf kann der Arzt Fiebermittel oder Hustensaft verschreiben. Eine Impfung ist zu empfehlen.
Mehr dazu im Artikel Kinderkrankheiten.
Text: Natascha Mahle