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In der Biosphäre den Einklang mit Natur erleben

Wie schön wäre es, wenn Mensch und Natur im Einklang miteinander leben würden! Was an vielen Orten der Erde nicht möglich erscheint, funktioniert in der Biosphäre. Die von der UNESCO zertifizierten Biosphärenreservate sind auch deshalb faszinierende Ziele für Familienausflüge. Wir stellen vier nahe Biosphären vor.

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Biosphärenreservat Val Müstair

Mit Ihren Kindern können Sie im Biosphärenreservat Val Müstair die Landschaft durchwandern.

Foto: Schweizer Nationalpark

Etwa 7,5 Milliarden Menschen bevölkern derzeit den Planeten – das sind so viele Menschen wie noch nie zuvor. Die Spuren, die sie hinterlassen, reichen von verseuchtem Wasser über Klimawandel bis hin zu überfischten Meeren. Doch die Umwelt zu zerstören, bedeutet, die eigene Zukunft auf dem Planeten zu verbauen. Biosphärenreservate machen Mut. Die UNESCO hat mittlerweile 669 international repräsentative Modellregionen in 120 Ländern ausgezeichnet und so ein Weltnetz geschaffen. In der Schweiz gibt es zwei UNESCO-Biosphärenreservate, den Schweizer Nationalpark mit dem Val Müstair im Kanton Graubünden und Entlebuch im Kanton Luzern.

Unterschied zu Naturschutzgebiet

Ist ein Biosphärenreservat etwas Ähnliches wie ein Naturschutzgebiet? «Nein!», lautet die Antwort. In Biosphärenreservaten steht nur ein Teil des Gebietes unter strengem Naturschutz. «UNESCO-Biosphärenreservate schützen nicht ausschliesslich wertvolle Ökosysteme, wie etwa Nationalparks. Hier wird Natur nicht vor dem Menschen geschützt, sondern für den Menschen und mit dem Menschen erhalten», erklärt die UNESCO im Internet. Es finden sich vor allem Kulturlandschaften, Landschaften also, die Menschen geprägt haben. Das können zum Beispiel Heidelandschaften, besonders abwechslungsreiche Gebiete mit Wäldern, Wiesen und Mooren, grosse Gebirgsregionen mit tiefen Tälern, Flusslandschaften oder Wattenmeere sein. Sie alle bieten seltenen Tieren und Pflanzen wichtigen Lebensraum.

Biosphären haben wirtschaftlichen Nutzen

Die Menschen, die in einem Biosphärenreservat leben, nutzen die Landschaft ausserhalb der Naturschutzzone auf nachhaltige Weise. Weil sie Flächen, die für Tiere und Pflanzen besonders wichtig sind, nicht mehr zum Acker machen oder roden dürfen, setzen sie auf nachhaltige Wirtschaftsformen. Sie stellen zum Beispiel ihren landwirtschaftlichen Betrieb auf Bio-Produkte um, legen für Touristen Erlebnispfade an, organisieren Rangertouren und vermarkten Produkte, die in der Region hergestellt werden, möglichst vor Ort. Diese Aktionen locken Touristen an, die Restaurants, Pensionen und Hotels füllen. Zulieferer und Handwerker bekommen neue Aufträge. So kann die Auszeichnung als Biosphärenreservat eine ganze Region beleben.

Die schönsten Biosphären in der Schweiz, Österreich und Deutschland

Biosphäre Entlebuch

Das Biosphäre «Entlebuch» ist das einzige Biosphärenreservat weltweit, das durch eine Volksabstimmung und unter partizipativer und kooperativer Mitwirkung der lokalen Bevölkerung entstanden ist. Fast 400 Quadratmeter gross ist die Region Entlebuch mit dem grossen Tal der Kleinen Emme zwischen Bern und Luzern. Familien können hier das «Mooraculum» erkunden, den grössten Moor-Erlebnispark der Alpen. In der Märchenwelt «Wurzilla» erleben Kinder die Geschichte eines kleinen Wurzelkindes auf dem Märlipfad in Heiligkreuz nach. Wer schon immer einmal Goldwaschen möchte, kann dies im Natur-Spielpark «Zyberliland Romoos» tun. Rund um erneuerbare Energien dreht sich alles auf dem «Energiespielplatz» Entlebuch. Wanderfreudige Familien finden Kinderwagen-taugliche Wanderwege.

Biosphärenreservat Val Müstair

Der Schweizerische Nationalpark gilt bereits seit 1979 als Biosphärenreservat. Damit gehört er zum ersten hochalpinen UNESCO Biosphärenreservat der Schweiz. 2010 wurde er um das Val Müstair erweitert. Hier lässt sich im wahrsten Sinne des Wortes in Ruhe Urlaub machen. Familien können auf vielen verschiedenen Themen- und Erlebnispfade die Besonderheiten der Natur entdecken. Im Münstertal stehen Lamas und Esel diejenigen bereit, die lieber reiten als laufen wollen.

Biosphäre Grosses Walsertal (AT)

Jahrhunderte lang lebten die Menschen im Grossen Walsertal von der Viehwirtschaft. Bis heute prägen deshalb bunte und artenreiche Wiesen und Weiden das Tal, das zur Biosphäre «Grosses Walsertal» gehört. «Naturverträgliche Landwirtschaft mit Milchwirtschaft und Viehzucht werden im Grossen Walsertal hochgehalten: Rund 40 Prozent aller bäuerlichen Betriebe wirtschaften biologisch, in Marul sind es sogar 100 Prozent, was dem Bergdorf die Auszeichnung «Biodorf» einbrachte», berichtet die «Region Biosphärenpark Grosses Walsertal». Für Abwechslung sorgen Themenwege, Schwimmen im Seewaldsee, Klettern an der Wandfluh oder im Waldseilgarten Damüls, Ausritte und das Puppenmuseum Blons.

Biosphärengebiet Schwäbische Alb (DE)

Sanfte Hügel prägen die Landschaft genauso wie schroffe Felsen und weite Hochflächen. Im Reservat «Schwäbische Alb» ist Spielen weit weg von Strassen, Lärm und Abgasen möglich. Bunte Schmetterlinge tanzen, Wacholderheiden duften. Verschlungene Flusstäler machen auch Kindern Radfahren leicht. Vögel singen und trällern bunt durcheinander, denn hier sind viele Vogelarten wie der Rotmilan, die Heidelerche, der Berglaubsänger und der Blauschwarze Eisvogel zu Hause. Familien können die Landschaft auf dem Fahrrad, auf dem Pferd beim Wanderritt oder im Kanu erleben.

Biosphäre Berchtesgadener Land (DE)

840 Quadratkilometer umfasst das Biosphärenreservat «Berchtesgadener Land», das für Familien viele interessante Aktivitäten bereit hält. Wer mag, bucht einen Ranger für eine querfeldein-Tour. Andere beobachten Tiere, zum Beispiel den kreisenden Steinadler, Gämse, das Murmeltier, den Steinbock oder den Rothirsch.

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