Ayurveda-Massage: sanft, warm und erholsam für Gross und Klein
«Lass das Öl für dich arbeiten, massiere ohne Druck und entspanne dich dabei!» Das waren die immer wiederkehrenden Worte, welche die Naturärztin Elké Richter-Diehl während ihrer Ausbildung hörte. Die Ayurveda-Massage ist anders, weil sie so sanft ist. Ayurveda zeigt grosse Wirkung für Gross und Klein, erklärt die Naturärztin in diesem Beitrag.
Ayurveda ist eine Kunst, die Gesundheit zu erhalten, in dem man sanft lebt und heilt. Der Name ist aus der Sanskritsprache und wird aus zwei Teilen zusammengesetzt, nämlich «Ayus» (bedeutet Leben aus dem Zusammenspiel von Körper, Sinnesorganen, Geist und Seele) und «Veda» (Wissen). Ayurveda bietet nicht nur Massagen oder den weltweit bekannten Öl-Guss über die Stirn. Es ist eine Wissenschaft, die über Ernährung, Meditationen, Lebensschule, Bewegung und Philosophie reicht.
Die speziellen Ayurveda-Massagen sind dabei nur ein kleiner Teil dieser Medizin. Sie sind so aufgebaut, dass sie für alle Menschen jeden Alters eine Bereicherung darstellen.
Die bekannteste Ayurveda-Massage: Abhyanga
Die wohl bekannteste Massage ist die Abhyanga, auch als die «grosse ayurvedische Einölung» oder «die Königin der Massage» genannt. Massageöl, wie z.B. Sesamöl, Senföl, Kokosöl, Rizinusöl oder Ghee (Butterschmalz) wird erwärmt auf ca. 30 Grad und grosszügig auf den Körper verteilt. In unseren Regionen wird diese Ayurveda-Massage meist nur von einem Therapeuten ausgeübt, wobei in den Ursprungsländern Indien uns Sri Lanka oft synchron (mit 2 Therapeuten gleichzeitig) massiert wird.
Abhyanga ist lebensbejahend, dem Alter vorbeugend, beruhigend, sowie auch anregend und nicht zuletzt auch als heilende Therapie anzusehen. Abhyanga passt sich dem Umstand des Menschen an.
Weitere in der Schweiz vor allem im Wellness-Bereich bekannte Ayurveda-Massagen
Upanahasveda
Diese nährende Rückenmassage kann mit einer speziellen Stäbchentechnik verfeinert werden, um wieder Kraft durch die Wirbelsäule und dessen Muskeln fliessen zu lassen. Verspannungen können so sachte und wirkungsvoll gelöst werden.
Nabi Marma
Eine der tiefgreifendsten Anwendungen im Ayurveda, neben dem Stirnguss, stellt diese Bauchmassage dar. Auch hier wird sanft massiert im Bereich des Bauches, welcher auch oft als *Sitz der Ahnen* betitelt wird. Das Becken kann so gelöst werden, verbunden mit festsitzenden Blockaden, Sorgen und Ängsten. Die inneren Bauchorgane werden sanft in Entspannung gebracht. Dies ist eine willkommene Ayurveda-Massage in der Frauenheilkunde, jedoch nicht in der Schwangerschaft.
Mukabhyanga
Diese wohltuende Gesichtsmassage verbunden mit temperiertem Mandelöl verwöhnt nicht nur das Gesicht, sondern zusätzlich die Schultern und das Dekolleté und löst mit speziellen Griffen Verspannungen. Es dient der allgemeinen Entspannung, der Hautpflege und Beruhigung sowie stärkt es die Fähigkeit der Konzentration, die Nerven und Sinnesorgane.
Pristabhyanga
Diese wohltuende Trockenmasse löst Verspannungen und stressbedingte Blockaden. Die schmerzlösende Eigenschaften tragen zu einer tiefen Entspannung bei.
Padabhyanga
Mit warmem Öl oder Ghee werden die Füsse bis zum Kniegelenk verwöhnt. Diese Massage wirkt entspannend, ausgleichend und sehr beruhigend. Eine sanfte Art bei körperlicher Erschöpfung, auch nach viel Sport.
Garshan
Dies ist eine immunstimmulierende, stoffwechselanregende Ayurveda-Massage ohne Öl. Sie wird mit Handschuhen aus Wildseide durchgeführt. Sie ist sehr hilfreich zur Unterstützung einer Fastenkur, wegen ihrer entgiftenden Eigenschaften. Sie eignet sich bei Unverträglichkeit von Öl.
Die Ayurveda-Massagen stärken das Immunsystem und wirken bei regelmässiger Anwendung verjüngend. Darum ist diese liebevolle Art eine optimale Vorbeugung für den Körper in den Übergangsjahreszeiten, wie Herbst und Frühling.
Ayurveda-Massage Video
Machen Sie sich ein Bild von der Ayurveda-Massage in diesem Video.
Video: Sukadev108, Youtube
Ayurveda-Massagen in der Frauenheilkunde und in der Schwangerschaft
Da im Ayurveda die Empfängnis, die Schwangerschaft und Geburt als ein natürliches Wunder angesehen werden, wird auch die sanfte Schwangerenmassage als solches gelehrt. Diese dient in allerster Linie dem Baby und wird in Seitenlage der Frau durchgeführt. Gezielte Streichbewegungen im Beckenbereich und Rücken sorgen für ein ausgleichendes Verhältnis. Jeder Schwangerschaftsmonat bringt etwas Neues mit sich. Die Schwangerenmassage harmonisiert beide Körper, die des Ungeborenen und der Mutter. Das ist eine wunderschöne Art mit sich selbst und dem neuen ganz nah zu sein.
Autorin: Elké Richter-Diehl im März 2015
Hier können Sie mehr erfahren zum Thema Naturmedizin und Ayurveda-Massage: www.praxis-richter.ch.
Elké Richter-Diehl ist Naturärztin mit Sitz in Küssnacht am Rigi. Die Kinderheilkunde liegt ihr besonders am Herzen.
Foto: Bote der Urschweiz