Hitzepickel: Mit den Tipps der Expertin werden Sie sie wieder los
Hitzepickel auf der Haut sind unschön, lästig und können einem den Sommer vermiesen. Oft treten sie auf der Haut von Babys und Kleinkindern auf. Mit den Tipps unserer Expertin werden Sie die Pickel wieder los.
Hitzepickel: Tipps der Expertin für einen unbeschwerten Sommer
- Die Ursache der Hitzepickel liegt in der Hitze des Sommers: Wenn die Ausführungsgänge der Schweissdrüsen blockiert sind, kann der Schweiss nicht austreten. Deshalb bilden sich die Bläschen auf der Haut. Der Ausschlag auf der Haut heisst im Fachjargon auch Miliaria cristallina.
- Babys sollten bei Hitze luftig gekleidet sein. Eltern haben zwar manchmal die Befürchtung, das Kind könne Zugluft abbekommen, doch leicht kann es unter der Kleidung auch zu heiss werden.
- In der Regel sind Hitzepickel auf der Haut harmlos. Wichtiger Tipp: Die Pickel nicht aufkratzen, sonst können Bakterien eindringen.
Frau Dr. Stengel, wie lässt sich erkennen, dass es sich bei Pusteln um Hitzepickel handelt?
Dr. Monique Stengel Hitzepickel treten vor allem an bedeckten Körperarealen auf. Bei Säuglingen entstehen Hitzepickel deshalb oft im Windelbereich, bei Kindern und Erwachsenen am Rumpf unter eng anliegender Kleidung. Gut zu wissen: Hitzepickel gibt es nie im Gesicht und nie an Hand- und Fussflächen.
Wie entstehen Hitzepickel?
Wenn wir uns körperlich anstrengen oder es sehr warm ist, produzieren die Schweissdrüsen Schweiss. Auf der Haut entsteht eine Schweissschicht, die für Abkühlung sorgt und vor Überhitzung schützt. Doch manchmal kann der Schweiss nicht austreten, weil die Ausführungsgänge der Schweissdrüsen blockiert sind. In diesen Fällen entstehen Hitzepickel. Die Haut quillt auf, es bilden sich kleine Bläschen. Ist die Hornschicht betroffen, sind die Pickel hell und hirsekorngross und platzen relativ schnell auf. Möglicherweise aber liegt der Verschluss tiefer in der Ober- oder Lederhaut.
Was passiert dann?
Dann tritt der Schweiss in das umliegende Gewebe ein und verursacht eine Entzündung, es kommt zum Auftreten von rötlichen kleinen Pickeln. Häufig findet man Hitzepickel bei Menschen in den Tropen, die noch nicht an das feucht-warme Klima gewöhnt sind. Eng anliegende Kleidung, welche die Verdunstung behindert, fördert das Auftreten von Hitzepickel auch in unseren Breitengraden.
Ein Säugling kann dann nicht sagen: «Hallo, mir ist zu heiss.» Wichtig ist deshalb, immer mal wieder zum Beispiel am Nacken zu fühlen, ob das Kind schwitzt. Ist das der Fall, braucht das Baby luftigere Kleidung.
Hitzepickel kommen vor allem bei Babys und Kindern immer wieder vor. Warum?
Aus eigener Erfahrung als dreifache Mutter weiss ich, dass Eltern oft Sorge haben, ihr Baby könne auskühlen oder Zugluft abbekommen. Sie meinen es dann zu gut und ziehen es zu warm an. Ein Säugling kann dann nicht sagen: «Hallo, mir ist zu heiss.» Wichtig ist deshalb, immer mal wieder zum Beispiel am Nacken zu fühlen, ob das Kind schwitzt. Ist das der Fall, braucht das Baby luftigere Kleidung.
Es kommt also zu den besagten Pickeln...
Darüber hinaus sind die Schweissdrüsen bei Neugeborenen noch nicht vollständig ausgereift. Die Schutzfunktionen der Haut samt Schweiss- und Talgproduktion müssen erst noch reifen. Auch bei Kindern sind die Schweissdrüsenausführungsgänge im Vergleich zu denen von Erwachsenen noch relativ klein und können daher leichter verstopfen.
Sind Hitzepickel harmlos?
In der Regel sind Hitzepickel harmlos, aber auch lästig, weil sie jucken können. Wer sie aufkratzt, riskiert, dass Bakterien ungehindert eintreten. Dann kann es zu ausgedehnten Entzündungen mit nässenden Flächen kommen. Hitzepickel sind auch immer ein Zeichen dafür, dass der Körper Abkühlung braucht. Sehr ausgedehnte Hitzepickel können deshalb gefährlich werden. Weil der Schweiss nicht an die Hautoberfläche gelangt, entstehen Temperaturregulationsstörungen, die bis zum Hitzschlag führen können, einem medizinischen Notfall. Dann hat sich der Köper auf mehr als 40 Grad erhitzt.
Was lässt sich tun, um Hitzepickel schnell loszuwerden?
Der erste und wichtigste Schritt ist, die Ursache zu beseitigen, also schnell für Abkühlung zu sorgen. Konkret heisst das: Lockere atmungsaktive Kleidung aus Baumwolle oder Leinen anziehen. Schatten aufsuchen. Säuglingen die Windel wenn möglich mal ausziehen, damit Luft an den Popo kommt. Eine Zinkschüttelmixtur hemmt die Entzündung. Bei starkem Juckreiz kann ein freiverkäufliches Antihistaminikum aus der Apotheke eingenommen werden.
Dr. Monique Stengel ist Fachärztin für Dermatologie & Venerologie mit Zusatzbezeichnung Allergologie und Naturheilverfahren. Sie ist dreifache Mutter und unter anderem auch auf Kinderdermatologie spezialisiert. Ihre Dermatologische Privatpraxis befindet sich in Starnberg.