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Kita Eingewöhnung: So fühlt sich Ihr Kind wohl

Wenn das Kind morgens weinend in der Kita zurückbleibt, dann leiden auch die Eltern. Sehnlichst wünschen sie sich, dass sich ihr Kind nach einer liebevollen Eingewöhnung geborgen fühlt und mit anderen Kindern beim Spiel im Hier und Jetzt versinken kann. Zum Glück können Eltern auch in der Kita für gute Rahmenbedingungen sorgen.

Ein Kind spielt fröhlich während der Kita Eingewöhnung.

Nicht jedes Kind geht gleich gerne in die Kita. Bild: iStockphoto-Thinkstock

«Will nicht Kita!» schreit Anna und wirft den Pulli, den sie anziehen soll, in den Papierkorb. Die Mutter zuckt zusammen. So gerne möchte sie, dass sich ihr Kind in der Kita nach einer liebevollen Eingewöhnung rundum wohl fühlt. Wie soll sie sonst morgens mit gutem Gefühl zur Arbeit fahren?

Eine sorgfältige Kita-Auswahl braucht Zeit

Eltern fällt es oft nicht leicht, sich für eine Kita zu entscheiden, denn ihnen fehlen zuverlässige Kriterien zur Beurteilung der Qualität in der Kita. Sinnvoll ist es deshalb, sich für die Auswahl der Kita viel Zeit zu nehmen. «Wer so viele Einrichtungen wie möglich besucht und dabei genau beobachtet, wie die Erzieherinnen mit den Kindern umgehen, bekommt Vergleichsmöglichkeiten und erhöht damit die eigene Urteilsfähigkeit», darauf weisen Antje Bostelmann und Michael Fink in ihrem Buch «Glückliche Krippenkinder» hin.

Bei der Auswahl der Kita zählt das eigene Gefühl viel. Kann man sich vorstellen, dass die kleine Tochter oder der Sohn hier glücklich durch die Räume flitzt? Wenn ja - warum? Warum nicht? Wer meint, sein Kind könne sich in einer bestimmten Einrichtung geborgen fühlen, tut gut daran, auch weitere Aspekte zu prüfen: Wie viel Wert legt die Kita auf eine sanfte Eingewöhnung? Können Kinder hier selbstvergessen spielen oder schränken Regeln das freie Spiel zu sehr ein? Wie werden die Mahlzeiten eingenommen?

Weitere Orientierung bietet das pädagogische Konzept, das Ziele und Methoden beschreibt, wie das Kind betreut und gefördert werden soll. «Lassen Sie sich ruhig Kernsätze aus dem Konzept an Beispielen erklären: «Woran sehe ich, dass bei Ihnen «mit allen Sinnen» gelernt wird?», so Antje Bostelmann und Michael Fink. Klar, dass auch die Räumlichkeiten und die Ausstattung das Kind einladen müssen, eifrig zu forschen und zu experimentieren!

So erspüren Sie die Atmosphäre in der Kita:

  • Gehen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beim Erstbesuch einfühlsam auf Sie und Ihr Kind zu?
  • Gewährt man Ihnen und Ihrem Kind Einblick und lässt man Sie am Kita-Geschehen teilnehmen?
  • Wie beginnt der Tag in der Kita, werden Kinder persönlich in Empfang genommen?
  • Wenn Sie sich in die Rolle des Kindes versetzen: Hätten Sie dann Lust, diese Kita zu besuchen?

(Quelle: Sozialdepartement der Stadt Zürich)

 

Sanfte Eingewöhnung in die Kita

Manche Kinder bleiben leichten Herzens in der Kita, andere trennen sich schwerer. Wichtig ist, dass jedes Mädchen und jeder Junge sich in seinem eigenen Tempo an die neue Umgebung, die Erzieher, die vielen Kinder und den anderen Tagesablauf gewöhnen kann. «Geben Sie sich und dem Kind genügend Zeit, um Vertrauen in die neue Situation zu fassen», so das Sozialdepartement der Stadt Zürich. «Von der Kita können Sie erwarten, dass sie Ihr Kind bei diesem Schritt ins «Ungewisse» begleitet und unterstützt.»

Wie viel Zeit braucht ein Kind für eine gute Eingewöhnung? Diese Frage stellen sich Eltern immer wieder, wenn sie den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt planen. «Erziehungsfachleute haben festgestellt, dass es nicht möglich ist, eine allgemeingültige zeitliche Festlegung zu treffen», schreiben Antje Bostelmann und Michael Fink. Zu unterschiedlich sind die Einflussfaktoren, die nicht nur von der Persönlichkeit des Kindes abhängen. Genauso, wie ein dicker Schnupfen und ein neuer Entwicklungsschub die Eingewöhnung erschweren, sind professionelle Erzieher in der Lage, den Anpassungsprozess zu erleichtern.

Kinder spielen während der Kita Eingewöhnung.
Auch nach einer guten Eingewöhnung in der Kita kann es Probleme geben. Bild: iStockphoto-Thinkstock

Stressfreier Morgen

Ein Morgen voller Zeitstress ist ein schlechter Start in den Kita-Tag, auch dann, wenn die Eingewöhnung bereits erfolgreich verlaufen ist. Kinder wollen nicht aufwachen und sofort funktionieren müssen. Darüber hinaus können Kindergartenkinder noch nicht verstehen, dass Eltern sich beeilen müssen. «Das Wesen kleiner Kinder ist auf den Moment gepolt und verfügt nicht über die Voraussetzungen, die man braucht, um Handlungsfolgen einsehen oder Begriffe wie «vorher», «nachher» und «jetzt» verstehen zu können», wissen Antje Bostelmann und Michael Fink.

Praktisch ist es, schon am Abend zuvor den nächsten Morgen vorzubereiten: zum Beispiel den Tisch zu decken und Kleidungsstücke herauszusuchen. Zeitliche Puffer lassen sich einrichten, in dem der Wecker zeitig gestellt und das Kind früh genug geweckt wird. So bleibt auch am Morgen Zeit für Spässe und vielleicht sogar für ein kleines Spiel. Schliesslich ist gerade für ein Kind, das im Alltag lange fremdbetreut wird, die relativ wenige Zeit, die es mit den Eltern verbringt, besonders bedeutsam.

Eltern-Mitwirkung in der Kita

Ihr Kind schläft in der Kita schlecht ein, findet wenig Anschluss an andere Kinder oder mag das Essen nicht? Auch nach einer gelungenen Eingewöhnung treten immer wieder kleine und grosse Probleme auf, für die es Lösungen zu finden gibt. Eltern bleiben Eltern, auch in der Zeit, die ihr Kind in der Kita verbringt. Wer Erzieherinnen auf Schwierigkeiten aufmerksam macht und nachfragt, welche Lösungen dafür vorgesehen sind, trägt im hohem Mass zum Wohlergehen des Kindes in der Kita bei. Klar, dass Erzieher auch nicht jederzeit Zeit für ein Gespräch haben. Sinnvoll ist es deshalb, nach geeigneten Zeitfenstern für einen wichtigen Austausch zu fragen.

Viele Informationen darüber, welche Aktivitäten im Kindergarten stattgefunden haben und in Planung sind, erhalten Eltern im Rahmen von Elternabenden. Sie bieten Vätern und Müttern ebenso wie Eltern-Stammtische und Kindergarten-Feste Gelegenheit, sich untereinander kennenzulernen und Erfahrungen mit der Kita auszutauschen. So schärfen Eltern ihren Blick für die Tagesabläufe in der Einrichtung, sodass sie Schwierigkeiten erkennen und sich für Lösungen engagieren können. Wer sich in die Elternvertretung wählen lässt, kann sich gezielt für weitere Verbesserungen einsetzen – zum Beispiel für die Anschaffung von qualitätsvollem Spielzeug, für mehr Ausflüge an die frische Luft, für ausreichend Matsch- und Spielecken im Aussenbereich.

Weiterführende Links zum Thema Kita und Eingewöhnung

  • Buch: Glückliche Krippenkinder. Von Antje Bostelmann und Michael Fink. Beltz-Verlag: beltz.de
  • Checkliste: Fragen zur Kita-Auswahl: stadt-zuerich.ch

 

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