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Lerntypen-Test: Wie lernt Ihr Kind am besten?

Angucken, ausprobieren, diskutieren oder zuhören: Jedes Kind lernt anders besser. Mit unserem Test finden Sie heraus, zu welchem Lerntyp Ihr Kind gehört und welche Lerntechniken gut zu ihm passen.

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Es muss nicht immer leise am Schreibtisch sein. Kinder lernen auf ganz unterschiedliche Weise. Bild: iStock

von Jasmine Beetschen

Jedes Kind hat seine ganz eigenen Züge und Interessen. Das gilt nicht nur in der Freizeit, sondern auch in der Schule. Jeder nimmt Informationen unterschiedlich auf, und schon früh zeichnen sich ganz persönliche Lerngewohnheiten ab.

Haben Sie einen kleinen Künstler zuhause, der ständig irgendwelche Skizzen zeichnet? Oder muss Ihr Kind alles anfassen und ausprobieren, um etwas zu verstehen? Vielleicht ist Ihr Kind auch eine kleine Quasselstrippe und stets mit Freunden unterwegs? Oder lässt es sich lieber in ruhiger Atmosphäre von einem Hörbuch in eine andere Welt entführen und spricht dabei den ganzen Text mit? Diese Vorlieben geben auch Aufschluss darüber, wie Ihr Kind neuen Lernstoff am besten versteht.

Die beste Lerntechnik spricht den besten Sinn an

Dabei sind die Sinne nicht ganz unwichtig. Wer etwas sieht, hört oder berühren kann, kann es auch oft besser verstehen. Dabei lernen Menschen über verschiedene Sinneskanäle unterschiedlich gut. Das heisst, dass jeder besser lernen kann, wenn der richtige Wahrnehmungskanal angesprochen wird.

Hier unterscheidet die Wissenschaft grob zwischen vier Lerntypen: der visuelle, der auditive, der kommunikative sowie der motorische Lerntyp. Mit einem Test können Sie leicht herausfinden, zu welchem Typ Ihr Kind neigt.

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Test: Welcher Lerntyp ist Ihr Kind?

9 Fragen geben Aufschluss über Lernvorlieben Ihres Kindes un dmit welchen Lerntechniken es die beste Leistung erbringt. ->Test starten

So unterscheiden sich die vier Lerntypen

1 Der visuelle Lerntyp muss den Stoff vor Augen haben

Wenn der Lehrer vorne etwas erzählt, schaltet Ihr Kind ziemlich schnell ab und kann dem Vortrag nicht wirklich folgen? Das ist nicht (oder nicht nur) ein Zeichen für eine monotone Stimme des Lehrers. Ihr Kind gehört vielleicht zum visuellen Lerntyp und braucht einfach nur ein Bild vor Augen.

Die besten Lerntechniken für den visuellen Lerntyp: Notizen,  Karteikarten, Mindmaps, Grafiken, Skizzen, Videos, Collagen. Ihr Kind muss sich den Lernstoff bildlich vorstellen können, um ihn zu verinnerlichen.

2 Der auditive Lerntyp will einfach den Worten lauschen

Genau das Gegenteil ist der auditive Typ: Er liebt Vorträge, sitzt am liebsten ganz vorne und brummelt die Zeilen im Buch vor sich hin. Denn laut ausgesprochen oder gehört, kann dieser Lerntyp den Stoff am einfachsten behalten. Gehört Ihr Kind zu diesem Lerntyp, hat es wahrscheinlich wenig Mühe, Gedichte und Melodien auch noch Wochen später auswendig aufzusagen.

Die besten Lerntechniken für den auditiven Lerntyp: Vorträge, Audio-CDS, Podcasts und Hörbücher. Ihr Kind lernt am besten mit dem Ohr.

3 Der kommunikative Lerntyp sucht den Austausch

Im kommunikativen Lerntyp finden wir unsere Quasselstrippe wieder. Dieser Typ muss sich austauschen und über den Lernstoff diskutieren, damit er ihn gut behalten kann. Sind das Züge Ihres Kindes? Dann üben Sie den Lernstoff mit einem Frage-Antwort-Spiel oder lassen sie es mit seinen Freunden zusammen lernen.

Die besten Lerntechniken für den kommunikativen Lerntyp: Gruppenarbeit, Debatten, Quizzes. Ihr Kind will den Lernstoff nicht fertig vorgesetzt hören, sondern im Gespräch selber drauf kommen.

4 Der motorische Lerntyp will es ausprobieren

Wenn Ihr Kind Experimente liebt und immer in Bewegung ist, zählt es wahrscheinlich zum motorischen Lerntyp. Das wäre das Kind, welches zuerst auf die heisse Herdplatte fassen muss, um zu lernen, dass das kein so angenehmes Gefühl ist.

Die besten Lerntechniken für den motorischen Lerntyp: Versuche, Projekte, Rollenspiele, Modelle. Ihr Kind muss wissen, wie eine Sache funktioniert, dass es sie auch verstehen kann. Manchmal hilft es aber auch, wenn sich das Kind beim Lernen einfach bewegen kann.

Achtung, Einheitsbrei! Die Mischung macht’s

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Die Lerntypentheorie stellte Frederic Vester, deutscher Biochemiker und Systemforscher, auf. Und erntete dafür auch einige Kritik: Die Lerntypen dürften nicht als absolut gelten. Denn die Einteilung in die verschiedenen Lerntypen bedeutet nicht, dass das Kind nur über diesen Kanal lernen kann oder sollte.

Effektives Lernen passiert nämlich immer noch durch Kombination und Abwechslung. Wenn Sie Ihrem Kind nur sagen, dass es die heisse Herdplatte nicht berühren darf, wird es wahrscheinlich trotzdem drauftappen. Sieht es aber zudem, wie Sie sich bereits daran verbrannt haben oder hat sich eventuell sogar selbst schon verbrannt (ein Gruss vom motorischen Typ), weiss es, dass es davon die Finger lassen sollte. Und wenn es dazu noch ein paar verbrannte Härchen riecht, ist die Lektion garantiert gelernt!

Der Lernstoff sollte also, wenn immer möglich, auf mehreren Kanälen aufgenommen werden. Die Zuordnung zu einem bestimmten Lerntyp hilft aber, Informationen schneller und nachhaltiger aufzunehmen und wieder abzurufen. Denn wer mehr über seine Art weiss, lernt effektiver.

Möchten Sie wissen, zu welchem Lerntyp Ihr Kind gehört? Machen Sie hier den Test.

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