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Lesen lernen leicht gemacht: Mit Hirntraining zum Ziel

Schon im Vorschulalter können Kinder mithilfe eines Trainings und Übungen schnell lesen lernen. Ihr Hirn erkennt und versteht Schrift etwa so schnell wie das eines Erwachsenen. Den ersten Schritt in Richtung lesen machen Kinder damit, die Laute der Buchstaben auszusprechen und zu verschriftlichen.  

Mit Hirntraining schneller lesen lernen
Wort für Wort zum Ziel: Lesen lernen ist kein Kinderspiel. Bild: Ra2Studio, iStock, Getty Images Plus

Wann haben Sie lesen und schreiben gelernt? Schon im Kindergarten oder erst als Erstklässler? Die meisten von uns können sich nicht mehr an das Lesenlernen erinnern. Aber heute ist eines klar: Lesen und schreiben sind alltäglich für uns geworden. Wir lernen es üblicherweise in der Schule und lesen und schreiben danach unser ganzes Leben lang.

Dabei machen wir uns kaum Gedanken darüber, welches Wort wir tagtäglich in einem Buch oder in einer Zeitschrift lesen, oder welche Texte wir ins Smartphone schreiben. Wir tun es einfach. Lesen und Schrieben sind aber hochkomplexe Fähigkeiten, welche dem Gehirn einiges abverlangen und beim Erlernen auch einiges an Zeit in Anspruch nehmen. 

Mit gezielten Übungen Fähigkeiten das Lesen entdecken

Erwachsene verarbeiten Schrift schnell und unbewusst. Ein Netzwerk im Hirn, das sich während des Lesenlernens auf die Verarbeitung von Schrift spezialisiert, ist dafür verantwortlich. Diese Spezialisierung für das Wort entwickelt sich beim Kind bereits sehr schnell im Vorschulalter, wenn Kinder die Verknüpfungen von Sprachlauten und Buchstaben gezielt trainieren und lernen. 

Dies hat ein schweizerisch-finnisches Forscherteam vor einigen Jahren herausgefunden. Für die Untersuchung haben über 30 Kindergartenkinder mit und ohne familiäres Risiko für eine Leseschwäche mit dem audiovisuellen Computer-Lernprogramm «Graphogame» trainiert. Es wurde an der finnischen Universität in Jyväskylä entwickelt.

Die Kinder übten innerhalb von zwei Monaten insgesamt drei bis vier Stunden mit dem Programm. Dabei wurden sie genau beobachtet und untersucht. So wurden Hirnstrommessungen und funktionelle Magnetresonanztomographie durchgeführt, um zu sehen, wie sich das Lesenlernen bei jedem Wort entwickelt.

Fast alle Kinder, welche des Lesens bislang noch unkundig waren, konnten unabhängig vom familiären Risiko ihre Buchstabenkenntnisse verbessern. Nur gerade eine Viertelsekunde nachdem die Kinder ein geschriebenes Wort in einem Buch gesehen hatten, konnte das Hirn bereits zwischen Wort und Symbolreihen unterscheiden. Diese Aktivität im Hirn gleicht derjenigen von Erwachsenen oder Kindern, die lesen können.

Für Kinder mit einer genetischen Veranlagung zu Leseschwäche könnte es also förderlich sein, wenn sie schon früh und gezielt mit einem Lernprogramm oder einem speziellen Buch das Lesen effektiver üben und lernen.

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Lesen lernen leicht gemacht

Mit den Tipps des Schweizerischen Instituts für Kinder- und Jugendmedien lernen die Kinder optimal lesen und schreiben. Grafik: sikjm

Schreiben: Eine neuwertige Welt fürs Gehirn

Lesen zu lernen und neue Wörter auf das Papier zu bringen benötigt Zeit. Das Erlernen des Lesens und Schreibens kann vor allem für Kinder anstrengend sein. Das hängt damit zusammen, dass das gelesene Wort erst vor rund 6'000 Jahren erfunden wurde. Zu dieser Zeit musste sich das Gehirn noch nicht mit den Fähigkeiten «Schreiben» und «Lesen» auseinandersetzten. Ein «Buch» zu lesen war damals kein Thema. Heute ist das anders, jedoch sind einige Tausend Jahre evolutionsbedingt zu kurz für einen Umbau des menschlichen Gehirns. Das macht das Lesen einzelner Wörter und Sätze zu einer Herausforderung. 

Schreiben lernen die meisten Kinder in der Schule. Aber natürlich spricht nichts dagegen, wenn Eltern ihr Kind bereits vorher das Thema Schreiben näherbringen. In erster Linie geht es beim Schreiben lernen um Motorik. Wenn Eltern also mit Ihrem Kind das Schreiben lernen, geht es zuerst um die Schwünge, welche das Kind mit den Händen lernen muss. Die Eltern müssen dem Kind zeigen, welche Schwünge zu welchen Buchstaben gehören. Ab diesem Moment kann mit dem Schreiben der einzelnen Buchstaben und einfacher Wörter begonnen werden. 

Tipps: So lernen Kinder schon in jungen Jahren das Lesen und Schreiben

Der erste Schritt auf dem Weg zum Lesen lernen ist das Kennenlernen der Laute. Probieren Sie mit Ihrem Kind aus, verschiedene Gegenstände den Anfangsbuchstaben zuzuweisen. So lernt das Kind spielerisch leicht die Laute. 

Buchstaben kennenlernen: Buchstaben sollten dem Kind einzeln und mit Kreativität beigebracht werden (durch malen, zeichnen oder formen).

Silben lesen: Bestenfalls fangen Sie mit Silben aus zwei Vokalen an («ua», «au»). Danach können einfache Silben mit Konsonanten geformt werden («am», «om»), bis auf einmal das Wort «Oma» entsteht. 

Der Übergang von Silben zu Wörtern ist für Kinder schwer und kann eine Weile dauern. Es liest die Silben eines Wortes, kann diese jedoch noch nicht miteinander verbinden. Im Laufe der Zeit erkennt es die Bedeutung des Wortes aus dem Kontext schneller und das Lesen einfacher Sätze kann beginnen. 

Wenn das Lesenlernen länger dauert

Wenn für ein Kind Lesen und Schreiben zum Kampf mit den Buchstaben wird, hat es vielleicht eine Legasthenie. Vom Thema Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) spricht man, wenn es einem Kind sehr schwerfällt, lesen und schreiben zu lernen, obwohl es sonstigen Informationen in der Schule gut zu verstehen weiss und auch fleissig lernt. Zudem ist es für ein Kind mit LRS schwieriger, seine Hausaufgaben speditiv zu erledigen. Die besten Tipps und Übungen im Umgang mit LRS gibt es in verschiedenen Büchern. Zudem können sich Eltern und Kinder online in unserem Artikel schlaumachen. 

Wie haben Sie Ihrem Kind das Lesen beigebracht? Mit wie vielen Jahren beherrschte Ihr Kind schon das flüssige Lesen? Erzählen Sie es uns im Kommentarbereich. 

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