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Dreikönigstag: Der Brauch und die Tradition der Heiligen Drei Könige und des Dreikönigskuchens

Welches Kind möchte nicht mal König oder Königin sein? Dieser Wunsch ist am 6. Januar, am Dreikönigstag, zum Glück erfüllbar – wenn auch nur für einen Tag. Was steckt eigentlich hinter diesem Brauch? Und wieso essen wir einen Dreikönigskuchen?

Illustration der Heiligen Drei Könige.

Caspar schenkt dem Jesus-Baby Myrrhe, Melchior Gold und Balthasar schenkt Weihrauch. © djvstock / iStock / Getty Images Plus

Der Dreikönigstag: Das Wichtigste in Kürze

Besonders in der Schweiz ist der Brauch, diesen Tag mit einem Dreikönigskuchen und einer Königs-Krone zu feiern, ein grosses Phänomen. Der Dreikönigstag, auch als Epiphanie, Theophanie oder Erscheinung des Herrn bekannt, ist ein christlicher Feiertag, der am 6. Januar gefeiert wird. Bei den Orthodoxen findet das Fest am 19. Januar statt.

Die Geschichte der Heiligen Drei Könige

Im christlichen Glauben sind drei Könige, oder auch die Weisen aus dem Morgenland genannt, dem hellen Stern von Bethlehem gefolgt, der sie zu Jesus geführt hat. Caspar, Melchior und Balthasar sind durchs ganze Land gereist, um dem neugeborenen König Jesus ihre Ehre zu erweisen. Am 6. Januar haben die Drei Könige Jesus in einem Stall bei Bethlehem gefunden. Sie haben ihm ihre Geschenke – Weihrauch, Gold und Myrrhe – übergeben.

Die Heiligen Drei Könige und die Erscheinung Gottes wird heute immer während der  Weihnachtszeit als Krippe dargestellt.

Heilige Drei Könige – die Geschichte zum Vorlesen

Damit du diese wunderschöne Geschichte deinen Kindern erzählen kannst, haben wir dir eine Vorlese-Geschichte zu den Heiligen Drei Königen erstellt.

Der Bohnenkönig im Römischen Reich

Die Idee, diesen Tag der Epiphanie mit dem Dreikönigskuchen zu feiern, findet ihren Ursprung bei den Römern. Im Römischen Reich gab es einen Festtag, an dem der Ackergott Saturn geehrt wurde.

Zu seinen Ehren wurde ein Kuchen gegessen, der eine Bohne beinhaltete und derjenige, der sie fand, wurde als Bohnenkönig gefeiert. Dieses Fest fand später Anklang in anderen Ländern und passte gut zum Dreikönigstag. So wurde der römische Brauch mit dem christlichen Fest vereint.

Wieso essen wir einen Königskuchen?

Laut Historikern geht der Brauch auf ein Römisches Volksfest zurück, das im 5. Jahrhundert den Gott Saturn nach der Wintersaat ehrte. Wer den damals als Bohnenkuchen bekannte Dreikönigskuchen ass und die Bohne fand, durfte sich für einen Tag als König fühlen – das soll auch für die Sklaven gegolten haben. Diese Brauch ist mit den römischen Legionären nach Mitteleuropa gekommen. Diese Geschichte kann wegen fehlender Zeitzeugnisse nicht mit Sicherheit belegt werden. Fest steht aber, dass der Bohnenkuchen zwischen 1390 bis in die 1950er Jahre nicht sehr beliebt war.

Der Dreikönigskuchen

Schweizer Dreikönigskuchen mit einem Brötchen, das den König zeigt.
Wer den König findet, ist für einen Tag selbst einer. © NRuedisueli / iStock / Getty Images Plus

Zum Fest der Heiligen Drei Könige wird in der Schweiz seit den 1950er Jahren der klassische Dreikönigskuchen aus Hefeteig aufgetischt. Der fast vergessene Brauch des Bohnenkönigs wurde vom Historiker Max Währen wiederbelebt und erfreut die Gross und Klein mit stetig wachsender Nachfrage.

Du kannst den Dreikönigskuchen auch selber backen. Wir haben dir leckere Rezepte für den Dreikönigskuchen – von klassischen Dreikönigskuchen bis zum französischen Galette des rois – zusammengestellt.

Schweizer Tradition: Das Sternsingen

Am 6. Januar sind traditionellerweise auch die Sternsinger unterwegs. Die Kinder, verkleidet als die Drei Könige,  gehen von Haus zu Haus und singen «De Stern vo Bethlehem» und segnen das Haus mit «C+M+B» – Caspar, Melchior und Balthasar – aber auch «Christus Mansionem Benedicat» Christus segne dieses Haus.

Der Dreikönigstag in anderen Ländern

Die Epiphanie ist also weltweit als christlicher Festtag bekannt, aber gefeiert wird sie überall anders. Während man in Frankreich, Belgien und Spanien auch einen Dreikönigskuchen kennt, sieht es beispielsweise in Irland schon ganz anders aus. Dort ist der Feiertag als «Weihnachten der Frauen» bekannt, an dem alle Frauen der Tradition nach keine Hausarbeiten leisten müssen, sondern mit ihren Freundinnen zusammen ein Essen geniessen können.

In Bulgarien wird am 6. Januar von einem Priester ein hölzernes Kreuz in einen See, Fluss oder Meer geworfen und junge Männer rennen um die Wette, um es wiederzuholen.

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