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Die schönsten Osterbräuche

Im christlichen Glauben feiert man zu Ostern die Auferstehung Jesu Christi, der den Tod überwunden hat und in den Himmel aufgestiegen ist. Kein Wunder, dass sich um ein solch hohes Kirchenfest vielerlei Osterbräuche entwickelt haben. Wie man Ostern in der Schweiz feiert und wie Sie traditionelles Brauchtum an Ihre Kinder weitergeben können, erfahren Sie hier.

Ostereier zu bemalen macht allen Kindern Spass
Lassen Sie die schönsten Osterbräuche wie das traditionelle Eiermalen nicht in Vergessenheit geraten! Foto: iStock, lioju, Thinkstock

Die meisten Osterbräuche haben mit dem Osterhasen zu tun. Über die Herkunft des Eierlieferanten ist man sich jedoch bis heute nicht einig. Das erste Mal erwähnt wurde ein Osterhase vom Medizinprofessor Georg Franck von Frankenau im Jahr 1682. In seiner Abhandlung «De ovis paschalibus – von Oster-Eiern» führt er den Osterhasen an und warnt ausserdem vor einem übermässigen Eierverzehr. Vor dem 17. Jahrhundert brachten in vielen Regionen noch andere Tiere die Eier: der Fuchs, Kuckuck, Storch oder ein Ostervogel.

Ostereier färben

An Ostern werden immer besonders viele Eier gegessen. Am liebsten suchen sich Kinder Ostereier in ihrer Lieblingsfarbe aus oder bemalen sie gleich selbst.

So geht es

Am einfachsten gestaltet sich das Ostereier färben, wenn die Eier zuvor ausgeblasen wurden.Waschen Sie sie gründlich mit Seife und pieksen Sie oben und unten vorsichtig Löcher mit einer Nadel. Diese müssen zuerst etwas ausgeweitet werden, dann kann Ihr Kind blasen bis der Inhalt des Eies ausgelaufen ist. Zum Schluss wird das Innere des Eis ausgewaschen und am besten einige Tage getrocknet.

Wenn die Eier gut getrocknet sind, geht es ans Bemalen und Bekleben. Natürlich können Eier ganz ursprünglich mit Stiften bemalt werden, richtig interessant wird es aber, wenn man Sie natürlich färbt: Blau werden sie eingelegt in Heidelbeersaft, rosa in Preiselbeersaft und beige durch das Kochen mit Ziebelschalen. Lassen Sie sich etwas einfallen oder suchen Sie hier nach weiteren Inspirationen. Wenn Ihre Kinder fertig gemalt haben, müssen die Eier erneut trocknen, bevor Sie an einen Osterzweig gehängt werden können.

Woher stammt die Tradition?

Eier wurden schon lange vor der Einführung des christlichen Osterfestes geschmückt und verziert.  Wer es sich damals leisten konnte, wickelte die Eier in Blattgold ein. Auch für ärmere Familien gab es jedoch eine interessante Methode des Eierschmückens: Indem man sie mit Blättern oder Blüten verschiedener Blumen kochte, übertrugen sich allerlei Farben auf die Eierschale! Die Kirche erklärt die Tradition des Eierfärbens mit einer Legende. Dieser zufolge ging Maria Magdalena nach der Wiederauferstehung Christi zum Kaiser und berichtete ihm vom Wunder. Der Kaiser lachte sie jedoch aus und behauptete, dass Christus genau so wenig auferstanden sei, wie die frisch gelegten Eier vor ihm eine rote Schale hätten. In diesem Moment färbten sich die Eier rot und überzeugten ihn von der Auferstehung.


«Eiertütschen»

Wer besitzt das robusteste Ei? Beim Eiertütschen treten Kinder und Erwachsene gegeneinander an und hoffen, so lange wie möglich ein heiles Ei zu behalten.

So geht es

Zwei Spieler suchen sich ein hartgekochtes Ei aus und legen es in ihre Hand. Der Spieler, der beginnt, schlägt mit der Spitze seines Eis auf die Spitze des anderen Eis und versucht dabei, seine Schale zu zerbrechen. Oft wird das «Eiertütschen» reihum am Tisch mit der ganzen Familie spielt. Sieger ist der, dessen Ei am längsten unversehrt bleibt. Dieser Brauch wird aber auch jenseits des Familientisches ausgeübt: Seit 1892 treffen sich die Berner am Ostersonntag auf dem Kornhausplatz und treten gegeneinander an.

Woher stammt die Tradition?

Beim «Eiertütschen» handelt es sich um einen relativ modernen Brauch. Wie er genau entstanden ist, ist unbekannt.
 

«Zwänzgerle»

Beim «Zwänzgerle» an der Limmat können Kinder jedes Jahr ihr Taschengeld aufbessern: Wer gegen die Erwachsenen gewinnt, erhält zwanzig Rappen.

So geht es

Der Brauch «Zwänzgerle» wird vor allem im Raum Zürich durchgeführt. Kinder und Erwachsene treffen sich am Ostermontag an der Limmat und stellen sich einander gegenüber. Der Erwachsene hält dabei ein Zwanzigrappenstück, das Kind ein Osterei. Das Osterei wird vom Kind so hingehalten, dass der Erwachsene das Zwanzigrappenstück mit einem Wurf in der Eierschale versenken könnte. Dies hört sich jedoch einfacher an als es ist! Gelingt es den Erwachsenen, dürfen Sie das Ei verspeisen, ansonsten geht das Zwanzigrappenstück ans Kind.

Machen Sie sich in diesem Video ein Bild vom Brauch!

Woher stammt die Tradition?

Das «Zwänzgerle» wurde in Zürich bereits im 18. Jahrhundert praktiziert. Während der Rationierung im zweiten Weltkrieg schlief der Brauch ein, wurde aber in den 60er-Jahren wieder zum Leben erweckt. Wie die aussergewöhnliche Tradition entstanden ist, ist unbekannt.

 

Ostereier suchen

Auf die Suche nach Ostereiern oder süssen Leckereien macht sich jedes Kind gerne. Ob im Haus oder Garten; der Osterhase denkt sich oft die verrücktesten Verstecke aus!

So geht es

Wenn Ihre Kinder am Abend vor dem Ostersonntag schon schlafend im Bett liegen, geht es los: Verstecken Sie farbige Eier und Süssigkeiten in verschiedensten Winkeln des Hauses. Wenn für den Sonntag schönes Wetter angesagt ist, dürfen Sie die Verstecke auch gerne bis in den Garten ausweiten. Wichtig ist, dass Sie einige Eier an leicht ersichtlichen Orten verstecken, andere aber auch an schwierigeren Verstecken. So wird die Suche für Ihre Kinder zum kniffligen Abenteuer! Wie wäre es beispielsweise mit Schokolade in Schuhen oder Eiern im Ofen? Vergessen Sie nur nicht, wo Sie die Osterleckereien versteckt haben!

Am nächsten Morgen können Sie sich ans Bett Ihrer Kinder schleichen und sie aufgeregt wecken. Die noch verschlafenen Kinder sind im Nu hellwach, wenn sie hören, dass soeben der Osterhase durch den Garten gehuscht ist. Vielleicht haben Sie hinter den Blumen die langen Ohren gesehen? Oder das buschige Hasenschwänzchen als der Hase unter dem Zaun verschwunden ist? Spielen Sie ruhig mit, wenn Ihre Kinder Sie auf der Suche dabei haben wollen: Suchen Sie an falschen Verstecken und seien Sie ahnungslos.

Woher stammt die Tradition?

Wo und weshalb diese Tradition entstanden ist, weiss leider niemand so genau. Eine wenig verbreitete Erklärung geht auf die Konvertierung der Heiden zum Christentum zurück. Ursprünglich war das Verschenken von Eiern zu «Ostara» nämlich eine heidnische Tradition. Da Bräuche anderer Religionen im Christentum aber nicht gerne gesehen wurden, wurde diese Tradition bald unter Strafe gestellt. Die Heiden liessen sich jedoch nicht von ihrem Ritual abhalten: Um sich nicht erwischen zu lassen, haben sie ihre Eier nicht mehr persönlich verschenkt, sondern auf den Grundstücken ihrer Freunde und Familie versteckt und vergraben. Von da an mussten Eier zu Ostern gesucht werden. In vielen Religionen gilt das Ei als Symbol für die Wiedergeburt. Speziell in der christlichen Religion wird das Osterei als Triumph des Lebens (das Küken) über den Tod (die leblose Schale) gesehen und auf die Wiederauferstehung Jesu nach der Kreuzigung übertragen.
Da Eier zu den verbotenen Nahrungsmitteln während der Fastenzeit gehörten, herrschte während dieser stets eine Überproduktion, deren Produkte danach schnellstens vertrieben werden mussten. Nach einer solch langen Fastenzeit ohne Eier freuten sich die Menschen umso mehr!
 

Das Feuer der Osterkerze

Die Osterkerze ist eine besonders grosse Kerze, die grösstenteils aus aufgehelltem Bienenwachs besteht. Im Gegensatz zu anderen Kerzen ist der Anteil des Bienenwachses besonders hoch (55 Prozent oder mehr). In der Osternacht entzünden Menschen ihre Kerzen an der Osterkerze und tragen das Licht Jesu nach Hause. Unter dem Jahr brennt die Osterkerze nur an Tauf- und Begräbnisfeiern.

So geht es

Informieren Sie sich, wann die Osterkerze in Ihrer Gemeinde entzündet wird und besuchen Sie den Gottesdienst. Nach dem Gottesdienst dürfen die Kinder ihre eigene Kerze an der Osterkerze anzünden und das Licht nach Hause tragen. Aber Achtung: Es darf nicht auslöschen!

Woher stammt die Tradition?

Die ältesten schriftlichen Zeugnisse, die von einer grossen Osterkerze berichten, stammen aus dem vierten Jahrhundert. Auch in diesem Fall entwickelte sich der Brauch aus einer heidnischen Tradition. Dort war die Osterkerze ursprünglich ähnlich wie die olympische Flamme ein Brandopfer. Bald entwickelte sich im Christentum eine eigene Deutung der Osterkerze: Im reinen «Leib» aus teuerem Bienenwachs sah man ein Sinnbild für die Natur Christi, während die Flamme ein Zeichen der göttlichen Natur und der Wiederauferstehung ist. An Ostern sollte das Feuer nicht von brennenden Tierleibern genährt werden, sondern von edlen und wohlriechenden Elementen wie Wachs.


Osterbrunch

Beim Osterbrunch schmecken hartgekochte Eier und süsse Leckereien besonders gut. Servieren Sie ihren Kindern an diesem Sonntagmorgen doch auch einmal Speisen, die sonst nicht auf dem «Zmorgetisch» landen!

So geht es

Für einen vielfältigen «Zmorgetisch» sollte nicht gespart werden: Kaufen Sie Lachs, Schinken, Käse, Croissants, Birchermüsli und noch vieles mehr. Auch selbstgebackene Osterrezepte kommen nach der Fastenzeit gut an! Besonders schön sieht Ihr Tisch aus, wenn Sie ihn mit Osterdekoration oder Osterbasteleien der Kinder auslegen.

Woher kommt die Tradition?

Früher wurden Eier nach der Fastenzeit in eine orthodoxe oder römisch-katholische Kirche gebracht und im Ostergottesdienst in einer besonderen Zeremonie gesegnet. Die gesegneten Eier waren stets hartgekocht und gefärbt, damit sie sich von ungesegneten Eiern unterschieden. Zunächst verwendete man nur die Farbe rot wie in der Legende der Maria Magdalena. Diese Tradition ist heute nicht mehr üblich, lässt sich aber in Russland und den Balkanländern immer noch finden. Am nächsten Morgen wurden die Eier bei einem reichhaltigen Frühstück gegessen.

Welche Osterbräuche geben Sie an Ihre Kinder weiter? Schreiben Sie einen Kommentar.

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