Wenn die Pfunde nicht purzeln: Neun Gründe, warum Sie nicht abnehmen
Sie wollen ein paar Kilos abnehmen, doch trotz Sport, gesunder Ernährung und Verzicht auf Süssigkeiten zeigt die Waage einfach nicht weniger an? Bevor Sie Ihre Waage in den Mülleimer werfen: Versuchen Sie es mit den Tipps von Ernährungsexpertin Laura Müdespacher. Sie werden staunen, wieviele Faktoren unser Gewicht beeinflussen und was man alles falsch machen kann.
Sie haben sich entschlossen, Ihren überflüssigen Kilos den Kampf anzusagen. Doch obwohl sie fleissig trainieren und ihre Ernährung umgestellt haben, zeigt die Waage einfach nicht weniger an? Auch der Verzicht auf Süsses und Kalorientracking scheint nicht wirklich zu helfen? Wenn Sie trotz aller Bemühungen nicht abnehmen, kann das verschiedene Ursachen haben. Und nicht immer bedeutet eine stagnierende Zahl auf der Waage, dass Sie kein Körperfett verloren haben.
Neun Gründe, wieso die Pfunde nicht purzeln
1 Verschiedene Faktoren beeinflussen das Gewicht
Das Gewicht entscheidet nicht über Erfolg oder Misserfolg. Sehr viele Frauen definieren sich über ihr Gewicht und sind sich nicht bewusst, dass viele verschiedene Faktoren einen Einfluss auf das Gewicht haben können. Dazu gehören beispielsweise die Menstruation, salzhaltige Mahlzeiten, eine neue Waage… Ebenfalls können ein hartes Training am Vortag, bei dem der Körper viel Wasser einlagert, eine grosse Mahlzeit oder das Wiegen auf einem anderen Untergrund als üblich einen Einfluss auf die Zahlen haben, welche die Waage anzeigt. Ausserdem wiegen Muskeln schlichtweg mehr als Fett. Also lieber schwerer, aber dafür definierter und straffer sein, oder?
2 Sie essen nicht genug
Viele reduzieren ihre Kalorienaufnahme drastisch, wenn sie eine Diät starten, weil sie sich eine Veränderung innert wenigen Tagen wünschen. So funktioniert das aber nicht. Wenig essen allein führt nicht zur Traumfigur. Vor allem dann nicht, wenn Sie sich einen straffen Körper wünschen. Der Körper braucht Energie, gerade wenn Sie Sport treiben. Also geben Sie ihm diese und essen Sie genug. Warum 1200 Kalorien eben nicht reichen, erkläre ich Ihnen hier.
3 Sie übertreiben es mit dem Training
Sie haben sich zu sehr ins Training reingehängt und geben Ihren Körper nicht genügend Ruhepausen. Natürlich ist es sehr motivierend, wenn man sich ein Ziel gesetzt hat. Man möchte am liebsten jeden Tag sporteln und nur noch gesund essen, um es auch zu erreichen. Aber der Körper braucht auch mal eine Pause. Ein Übertraining kann sehr schnell passieren und der Körper braucht danach eine lange Zeit, um sich davon zu erholen. Fangen Sie mit ein bis zwei kleinen Änderungen oder neuen Gewohnheiten an und gehen Sie so Schritt für Schritt voran. Denn Kontinuität hat sich noch immer bezahlt gemacht.
4 Sie sind zu ungeduldig
Ein Beispiel: Sie haben innert drei Jahren zehn Kilo zugenommen. Jetzt wollen Sie die Kilos innert drei Monaten wieder loswerden. Leider klappt sowas in den wenigsten Fällen. Es hat länger gedauert, bis das Fett angesetzt hat, also braucht es auch Zeit, es wieder loszuwerden.
5 Sie denken zu kurzfristig
Der Weg, den Sie verfolgen, passt nicht zu Ihrem Ziel. Eine Diät ist in 99% der Fälle nicht die richtige Entscheidung. Mehr Sinn macht eine dauerhaft ausgewogene und gesunde Ernährung. Wie eine solche Ernährungsweise aussieht, lesen Sie hier. Diäten sind kurzfristig, doch Umstellungen sind fürs Leben. Man sollte sich also immer fragen: Will ich nur ein, zwei Monate schlank, fit oder straff sein oder soll das langfristig so bleiben? Dementsprechend sollten Sie auch den Weg zu Ihrem Ziel anpassen. Es nützt nichts, Kohlenhydrate vom Speiseplan zu streichen, das hält nämlich niemand ein Leben lang durch. Der Körper braucht genügend Eiweiss, Fett und auch Kohlenhydrate, um zu funktionieren.
6 Sie machen zu viel Ausdauersport
Ja, Cardio ist gut fürs Herz-Kreislauf-System. Doch wenn das Ziel ein straffer Körper ist, bringt Cardio alleine Sie leider nicht ans Ziel. Versuchen Sie es mit einem Mix aus Kraft- und Intervalltraining sowie Eigenkörpergewichts- und Ausdauertraining. Wichtig: Machen Sie das, was Ihnen auch Spass macht, denn nur so werden Sie langfristig dranbleiben.
7 Sie tracken falsch
Häufig entstehen beim Tracken von Kalorien viele Fehler. Denn: Haben Sie die Salatsauce, die Kürbiskerne, das Bratfett und den kleinen Snack auch mitgerechnet? Auch wenn viele Lebensmittel als gesund gelten: Die Menge macht es schlussendlich aus! Ein Esslöffel Öl hat beispielsweise ca. 120 kcal. Ist Ihnen das bewusst, wenn Sie zwei Esslöffel gesundes Kokosöl für Ihre Salatsauce verwenden? Also wenn Sie tracken, dann richtig und alles!
8 Sie essen zu clean
Streichen Sie nicht alle Lebensmittel, die Sie gerne essen, von Ihrem Speiseplan. Essen soll eine Freude und kein Zwang sein. Je mehr Verbote Sie sich setzen, desto mehr kommt es zu Fressattacken und somit auch zu Frust. Lieber essen Sie jeden Tag eine kleine Süssigkeit, als dass Sie sonntags eine ganze Tafel Schokolade und einen Becher Glace essen. Dann geht es Ihnen auch besser als nach der Fressattacke. Nach so einer Attacke hat man nämlich so ein schlechtes Gewissen, dass man entweder alles hinschmeissen oder anfangen zu hungern will. Vielleicht helfen Ihnen diese Tipps gegen emotionales Essen weiter?
9 Sie haben Ihr Idealgewicht bereits erreicht
Es gibt ein Wohlfühlgewicht bei jedem Menschen. Angenommen, jemand hat seit Jahren dasselbe Gewicht, mit welchem er sorglos Kuchen, Kekse und Co. essen kann. Will dieses Person dann plötzlich zwei Kilo weniger wiegen wollen, wäre dies ein ziemlicher Kampf. Es müsste auf sehr vieles verzichtet werden. Darum sollte man sich immer fragen: Muss die Zahl auf der Waage runter oder reicht es auch, wenn der Körper ein bisschen straffer ist?
Was denken Sie? Woran liegt es bei Ihnen, dass der gewünschte Erfolg ausbleibt? Wie Sie Ihre Ernährungsumstellung richtig planen und organisieren, können Sie übrigens in diesem Artikel nachlesen! Viel Erfolg!
Laura Müdespacher hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. Die Inhaberin von Goldenbody hilft anderen dabei, ein gesundes Körpergefühl zu entwickeln. Die Personaltrainerin setzt dabei auf Bewegung und die richtige Ernährung. In Sachen Gesundheit kann ihr so schnell keiner was vormachen: Sie ist nicht nur Ernährungsberaterin, sondern auch Expertin für Präventiv- und Sporternährung, zertifizierte Gesundheitstrainierin und ausgebildete Fachfrau Gesundheit.
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