Kauf einer Katze - was muss beachtet werden?
Katzen sind in der Schweiz die beliebtesten Haustiere. In jedem vierten Haushalt lebt hier eine Samptpfote. Beim Kauf einer Katze sollte einiges bedacht werden.
Im Tierheim wird Ihnen empfohlen, ob Sie eine oder zwei Katzen halten sollen. (Foto: Jungyang1/Thinkstock,iStock)
Katzen sind ein Phänomen: Einst vergöttert, dann verteufelt und heute die Stars in den sozialen Netzwerken, die zudem jeden Kontinent mit Ausnahme der Antarktis im Gefolge der Menschen erobert haben. Alleine die Vielzahl von Katzenvideos im Internet zeigt, wie gerne Menschen die kleinen Tiger bei sich haben. Trotzdem muss gut überlegt sein, was für eine Katze man möchte und wo man sie kauft.
Die einfache Variante: Aus dem Tierheim
Die Tierheime in der Schweiz laufen über vor lauter Katzen. Wer eine Katze kaufen und einfach einen Spiel- und Schmusegefährten haben möchte, ist deshalb gut beraten, ein Tierheim aufzusuchen oder einen Bauernhof. Hier gibt es Katzen aller Couleur und jeden Alters. Im Tierheim wird in der Regel lediglich eine Gebühr fällig, welche auf der einen Seite die Kosten für die Impfungen und Entwurmungen begleicht und andererseits dafür sorgen soll, dass nur seriöse Personen sich tatsächlich einen kleinen Tiger anschaffen. Wie beliebt Katzen sind, zeigt alleine die Vielzahl der Videos mit Katzenkindern im Internet. Die Tiere werden indes grösser und sollten daher nur an verlässliche Personen abgegeben werden.
Wenn es etwas mehr sein soll: Vom Züchter
Es gibt verschiedene Motive, sich für eine eher teure Katze vom Züchter zu entscheiden. Manche Rassen sind für einen besonders ausgeglichenen Charakter bekannt und eignen sich daher auch für Kinder oder Senioren. Burmakatzen etwa zählen zu den sehr geduldigen Vertretern ihrer Zunft und sind auch für Kinder recht geeignet. Perserkatzen liegen gerne stundenlang auf dem Schoss ihrer Menschen und eignen sich daher auch für Senioren gut.
Andere Rassen sind schlicht schön oder besonders edel. Hierzu zählen in erster Linie Züchtungen mit Wildtieren wie etwa Bengalkatzen oder Savannahs, die aus der Kreuzung eines Servals mit einer Hauskatze abstammen. Wer eine solche Katze kaufen möchte, muss mit recht hohen Kosten rechnen - vor allem dann, wenn der Züchter belegen kann, dass die Katzen reinrassig sind. Savannahs können, wenn reinrassig und in erster Generation, durchaus den Gegenwert eines Gebrauchtwagens kosten. In der Schweiz werden mitunter mehr als 20 000 Franken aufgerufen, wenn es sich um zuchtfähige F1-Tiere handelt. Aber auch eine norwegische Waldkatze oder eine Maine Coon kann recht teuer werden, wenn auch nicht im Stil einer Savannah.
Wer den Exoten möchte
Vor allem bei «gefährlichen» Tieren wie einer Savannah ist es wichtig, zu wissen, in welcher Generation der Vorfahren sich das Wildtier befunden hat. Tiere, die erst in der ersten Generation mit Hauskatzenblut versehen sind, können für Kinder durchaus eine Gefahr darstellen und sollten nur von erfahrenen Personen betreut und gehalten werden. Eine Familienkatze ist ein solches Tier jedenfalls nicht, am Besten sieht man von einem Kauf lieber ab.
Im Grunde ist von Tieren generell abzuraten, für deren Zucht immer wieder Wildtiere gefangen werden müssen: Wilde Tiere gehören in die Freiheit und nicht aus Prestigegründen in eine Wohnung. Heraus lassen kann man ein solches Tier ohnehin nicht.
Hauskatze oder Streuner?
Wer sich eine Katze anschafft, der sollte zu aller erst einmal wissen, dass Katzen ursprünglich einmal Wüstentiere waren. Katerli oder Tigerli sind also nicht unbedingt dafür gemacht, nur in einer Wohnung zu leben. Auslauf ist für eine Katze wichtig, ansonsten muss sie beschäftigt werden. Eine berufstätige Einzelperson sollte sich dazu entscheiden, zwei Katzen anzuschaffen, damit die Tiere einen Spielgefährten haben.
Eine oder mehrere Katzen?
Katzen gelten als einzelgängerische Wesen. In der Tat lebt der Vorfahre unserer Katzen, die nubische Falbkatze, in der Regel solitär. Allerdings sind die Tiere durchaus in der Lage, Freundschaften zu schliessen - nicht nur mit einem Menschen, sondern auch mit Artgenossen.
Speziell bei Wohnungskatzen ist es gut, wenn das Tier einen Spielgefährten hat, der auf dem Niveau einer Katze spielen kann. Um den Jagdtrieb abzureagieren, muss die Katze mitunter eine Beute fangen. Dies ist mit einem Menschen nicht zu machen. Gesellschaft tut den Tieren auch gut, vor allem wenn sie von ihren Besitzern einige Stunde alleine gelassen werden.
Was beachtet werden muss
Katzen hinterlassen überall im Haus Haare. Man sollte sich also vorher testen lassen, ob eine Allergie vorliegt: Nichts ist schlimmer für Mensch und Katze, als das Tier etwa nach drei Wochen wieder in das Tierheim zu bringen.
Eine Katze kann bis zu 20 Jahre alt werden. Speziell Singles sollten überlegen, ob sie für einen solchen Zeitraum garantieren können, sich tatsächlich und immer um das Tier zu kümmern, denn eine Katze ist wie ein Kind: Wer sich dafür entscheidet, übernimmt die Verantwortung.
Die Kosten
Eine Katze ist günstiger als ein Hund oder gar ein Pferd und kann das Leben dennoch in mindestens vergleichbarer Weise bereichern. Allerdings muss man damit rechnen, dass neben den Anschaffungskosten, die zwischen umsonst und einigen Tausend Franken liegen können, tägliche Kosten anfallen. Katzenfutter ist nicht besonders teuer. Zum Tierarzt muss eine gesunde Katze vielleicht einmal im Jahr. Streu und Spielzeug für das Tier fallen ebenfalls kaum ins Gewicht. Dennoch sollte man von mindestens 1000 Franken im Jahr ausgehen, welche das Tier kosten wird.
(Erstellt von Red.)