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Warum Sie Katzen kastrieren lassen sollten

Tierschützer und Tierärzte empfehlen eine Kastration bei Katzen. Damit wird ungewollten Nachwuchs und weiteres Leid verhindert. Denn auf verlassenen Fabrikarealen und in Kleingärten gibt es zu viele herrenlose Katzen.

Ungewollten Katzennachwuchs durch Kastration vermeiden
Eine Kastration bei Katzen kostet zwischen 100 bis 250 Franken. (Foto: SIBASminich/Thinkstock,iStock) 

Entgegen der landläufigen Meinung leben in der Schweiz geschätzte 100 000 bis 300 000 Katzen auf der Strasse. Das Leben dieser herrenlosen Samtpfoten ist geprägt von Hunger und Krankheit. Hauptverantwortlich für die hohe Anzahl an herrenlosen Katzen sind, nach Aussage von Tierschützern Katzenhalter, die ihre Freigänger nicht kastrieren lassen.

Diese vermehren sich zusammen mit den Strassenkatzen unkontrolliert weiter. «Noch immer werden jährlich etwa 100 000 Kätzchen auf barbarische Weise umgebracht und unzählige ausgesetzt», sagt Esther Geisser, Gründerin und Präsidentin der Tierschutzorganisation Network for Animal Protection (NetAP) in einem Interview mit dem Magazin Tierwelt. Deswegen empfiehlt sich eine Katzenkastration.

Petition für das Katzen kastrieren lassen

Zusammen mit der Stiftung für das Tier im Recht (TIR) setzt sich NetAP für eine allgemeine Kastrationspflicht von Freigängerkatzen in der Schweiz ein. Dazu haben die Tierschützer eine Petition ins Leben gerufen. Auf der Seite können Sie sich zudem wertvolle Hintergrundinformationen rund um das Thema Katzen kastrieren einholen.

Neben dem Verhindern von ungewolltem Nachwuchs, hat eine Kastration noch weitere Vorteile. So verstricken sich Kater nicht mehr in Rangordnungskämpfe und Kätzinnen bekommen zum Beispiel keine Gebärmuttervereiterungen oder Eierstockszysten.

Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt

Wenn Sie sich angesichts des erwähnten Streunerleids überlegen, Ihre Katze kastrieren zu lassen, taucht wahrscheinlich die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt auf. Um ehrlich zu sein, scheiden sich bei dieser Frage nach wie vor die Geister. Die einen sind immer noch der Meinung, dass eine Katze bei der Kastration zumindest geschlechtsreif sein sollte, die anderen befürworten eine frühe Kastration.

Tierarzt Rico Hauser vom Tierschutzverein Uster und Umgebung empfiehlt in einem Interview gegenüber dem Magazin Tierwelt, Katzen im Alter von sechs bis sieben Monaten kastrieren zu lassen. Um ungewollten Nachwuchs zu vermeiden, sollten Katzen vor Eintritt der Geschlechtsreife kastriert werden. Die tritt bei weiblichen Tieren in der Regel im Alter von fünf bis neun Monaten ein. Kater sind etwas später dran und kommen mit acht bis zehn Monaten in die Pubertät. Herbst- und Winterkätzchen können sogar schon mit drei bis vier Monaten geschlechtsreif werden. strubeli.ch

Katzen kastrieren ist ein Routineeingriff

Eine Kastration, bei der einer Kätzin die Eierstöcke und Katern die Hoden entnommen werden, kostet Sie zwischen 100 und 250 Franken. Während sich der Kater von der für Kleintierärzte längst zur Routine gewordenen Operation in der Regel schnell erholen, benötigen weibliche Tiere mehr Zeit. Schliesslich ist der Eingriff bei ihnen schwerwiegender, da die Bauchhöhle geöffnet werden muss.

Nach dem Eingriff, der unter Narkose durchgeführt wird, sollten Sie Ihrem Tier ein wenig Ruhe gönnen und darauf achten, dass Ihre Katze nicht zu sehr an der Narbe leckt oder kratzt. Im Zweifelsfall sollten Sie Ihr eine Halskrause umlegen.

Ein wenig Geduld und Pflege

Sorgen Sie sich nicht, wenn Ihr Liebling nicht sofort frisst. Manchmal dauert es bei weiblichen Tieren zwei Tage bis der Appetit zurückkehrt. Kater fressen meist am selben Tag wieder. Bieten Sie der Samtpfote am besten Nassfutter an oder sogar ein wenig Tartar. Natürlich steht ihr stets frisches Wasser in Reichweite zur Verfügung. Mit ein paar extra Streicheleinheiten im Gepäck, sollten die Lebensgeister Ihrer Mieze auch sehr bald zurückkehren.

Informationen über die Kastration von Hunden finden Sie hier.

(Erstellt von Red.)

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