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Kaffee in der Schwangerschaft: Wie viel ist unbedenklich?

Sie trinken acht Tassen Kaffee am Tag? Wenn Sie schwanger sind, sollten Sie Ihren Kaffeekonsum gründlich überdenken. Sie müssen nicht gleich auf Kaffee oder koffeinhaltige Getränke wie Schwarztee verzichten. Bis zu drei Tassen Kaffee am Tag sind in der Schwangerschaft unbedenklich. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte jedoch komplett auf Koffein verzichten.

Koffein kann in der Schwangerschaft schädlich sein.
Drei Tassen Kaffee am Tag sind in der Schwangerschaft unbedenklich. Bild: FluxFactory, Getty Images

Hier eine Dose Cola, da mal zwei oder drei Tassen Filterkaffee und im Restaurant gerne einen Latte Macchiato. Vielen Schwangeren fällt es schwer, ganz auf Koffein zu verzichten. Andere Frauen wiederum können Kaffee in der Schwangerschaft gar nicht mehr riechen. Manche sind auch von Müdigkeit geplagt und sehen im morgendlichen Kaffee einen Hoffnungsschimmer. Doch hohe Koffeinmengen können schädlich für das Kind sein. Wer auf den Geschmack nicht verzichten kann, kann auch auf koffeinfreien Kaffee umsteigen.

Wie viel ist unbedenklich?

Kaffee ist in der Schwangerschaft nur massvoll zu trinken. Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE) erklärt in ihrem Merkblatt zur Ernährung in der Schwangerschaft: «Der Verzehr koffeinhaltiger Getränke sollte mit Zurückhaltung stattfinden, da bei hohen Mengen Koffein (>300 mg pro Tag) Wachstumsverzögerungen bei Babys und Spontanaborte bei Schwangeren beobachtet wurden. Geringe Mengen – wie z.B. zwei bis drei Tassen Kaffee oder vier bis sechs Tassen Tee – sind hingegen gesundheitlich unbedenklich.»

Anders als beim Alkohol, auf den Schwangere komplett verzichten sollten, kommt es beim Koffein also auf die Menge und die gesunde Ernährung im Allgemeinen an. Unter koffeinhaltigen Getränken werden übrigens auch Kaffee, Schwarztee, Grüntee, weisser Tee, Eistee und Energy Drinks verstanden. Bei allen koffeinhaltigen Erfrischungsgetränken variiert der Koffeingehalt. Auch einige Lebensmittel enthalten Koffein, den Ihr Körper genauso aufnimmt.

Wirkung von Koffein auf das Baby

Hoher Koffeinkonsum hat in der Schwangerschaft nicht nur einen Einfluss auf die Gesundheit der Frau, sondern auch auf die des ungeborenen Babys. Denn eine starker Konsum von Kaffee bringt das Risiko von Fehlgeburten mit sich. Mögliche Folgen neben einer Fehlgeburt könnten auch zum Beispiel ein zu geringes Geburtsgewicht sein.

Der Fötus ernährt sich dabei vom Blutkreislauf der Mutter und nimmt daher auch den Koffein auf, wenn sich die Frau ab und zu mal ein Tässchen Kaffee gönnt. Wer mehr als drei Tassen Kaffee täglich trinkt oder in der Schwangerschaft auf Kaffee grundsätzlich nicht verzichten möchte, für den ist der entkoffeinierte Kaffee die bessere Variante.

Denn Erwachsene können Koffein problemlos mithilfe eines Enzyms abbauen. Kinder, Babys und auch Ungeborene haben dieses Enzym allerdings nicht. Deshalb können sie Koffein auch nicht abbauen.

Kaffee in der Stillzeit: Beeinflusst Koffein das Kind?

Nach der Schwangerschaft und der Geburt des Babys denken sich manche Mütter: «Endlich wieder viel Kaffee trinken!» Doch auch während der Stillzeit ist der Konsum von Koffein einzuschränken. Experten raten, während der Stillzeit nicht mehr als zwei bis drei Tassen Kaffee zu sich zu nehmen − unter der Voraussetzung, dass die Mutter keine weiteren koffeinhaltigen Getränke konsumiert. Denn das Koffein wird auch über die Muttermilch an das Baby übertragen.

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