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Ricotta, Mozzarella und Co: Diesen Käse darfst du in der Schwangerschaft essen

Wenn man schwanger ist, wird das Essen schnell zur Herausforderung. Denn verschiedene Lebensmittel, die normalerweise auf dem Speiseplan stehen, sollten jetzt vermieden werden. Wie sieht es mit Käse aus? Wir zeigen dir, welche Sorten du während deiner Schwangerschaft bedenkenlos geniessen kannst und bei welchen Vorsicht angebracht ist.

Junge, schwangere Frau studiert im Supermarkt das Etikett eines Käse, um herauszufinden, ob sie diesen essen kann.
Was ist drin? In der Schwangerschaft solltest du besser auf Käse aus Rohmilch verzichten.  © GettyImages Plus, ljubaphoto

Ich weiss nicht, wie oft ich in meiner Schwangerschaft vor dem Essen oder beim Einkauf mein Handy hervorholte und Google um Rat fragte. In der Sauce ist Ricotta – darf ich den essen? Und wie war das nochmals mit Mozzarella? Denn alles darf und soll man ja nicht essen und vor allem bei Käse ist Vorsicht angezeigt... 

Risiko Listerien: Darum musst du bei Käse vorsichtig sein

Käse kann eine wichtige Quelle für Eiweiss, Calcium und andere Nährstoffe sein. Du musst aber darauf achten, woraus und wie sie hergestellt und gelagert wurden. Bestimmte Käsearten, insbesondere solche aus Rohmilch, können potenziell schädliche Bakterien enthalten, wie z.B. Listeria monocytogenes. Diese können eine Infektion namens Listeriose verursachen. Listeriose ist zwar selten, kann aber schwerwiegende Komplikationen oder sogar eine Fehlgeburt verursachen.

Damit du weniger im Internet nach Antworten suchen musst als ich, haben wir hier für dich praktisch und übersichtlich aufgelistet, welchen Käse du essen darfst und welchen nicht. Eine praktische Liste ist auch diese hier: Welche Lebensmittel in der Schwangerschaft tabu sind. Alles Wichtige rund ums Thema Ernährung in der Schwangerschaft findest du hier.

Liste: Diesen Käse darfst du in der Schwangerschaft essen

Die einfachste Richtlinie vorweg: Käse aus pasteurisierter Milch birgt ein geringeres Risiko für eine bakterielle Kontamination als Rohmilchkäse. Denn beim Pasteurisieren werden potenziell schädliche Bakterien abgetötet. Ganz auf Käse musst du nicht verzichten, wie du gleich siehst:

Mozzarella und Büffelmozzarella 

Mozzarella und Büffelmozzarella, den du im Supermarkt kaufst, kannst du in der Schwangerschaft bedenkenlos geniessen. Sie sind im Normalfall aus pasteurisierter Milch hergestellt. Achte jedoch darauf, dass sie frisch sind und im Kühlschrank aufbewahrt werden. Mozzarella aus offenen Gefässen in der Theke oder vom Markt solltest du besser vermeiden!

Hartkäse und Extrahartkäse wie Parmesan, Gruyere, Emmentaler 

Parmesan, Gruyere, Grana Padano oder Emmentaler sind Hartkäse, die im Normalfall aus pasteurisierter Milch hergestellt werden und unbedenklich sind für Schwangere. Du kannst die Käsesorten gegebenenfalls auch essen, wenn sie Rohmilch enthalten und du sicher bist, dass sie korrekt gelagert wurden. Aufgrund der langen Reifung, ihres geringen Wassergehalts und des höheren Salzgehalts sind Hartkäse weniger anfällig für das Wachstum von Bakterien wie Listerien, die in der Schwangerschaft ein Gesundheitsrisiko darstellen können. Wichtig ist, die Rinde vor dem Verzehr abzuschneiden. Denn dort können sich Bakterien ansiedeln! 

Das musst du bei Reibkäse beachten

Auch Reibkäse kann in der Schwangerschaft bedenkenlos gegessen werden, wenn er aus pasteurisierter Milch hergestellt wurde. Es ist aber wichtig, darauf zu achten, dass der Käse frisch und korrekt gelagert ist. Denn Reibkäse ist sehr anfällig für Schimmelbefall! 

Frischkäse: Ricotta, Hüttenkäse und Streichkäse

Abgefüllter Frischkäse aus pasteurisierter Milch ist in der Schwangerschaft unbedenklich: Hüttenkäse, Streichkäse (Philadelphia, Cantadou, Boursin und mehr), Ricotta und auch Quark kannst du nach Lust und Laune geniessen!

Ziegenkäse und Schafskäse

Du magst Ziegenkäse oder Schafskäse? Ob du den Käse während der Schwangerschaft essen darfst, hängt davon ab, ob er aus pasteurisierter oder roher Milch hergestellt wurde. Käse aus erhitzter Milch ist erlaubt! Wenn du dir unsicher bist, ob der Ziegenkäse aus pasteurisierter Milch hergestellt wurde, frag am besten beim Verkäufer oder in einem Fachgeschäft nach.

Schmelzkäse

Schmelzkäse ist in der Schwangerschaft erlaubt, da er aus pasteurisierter Milch hergestellt wird. Schmelzkäse kann jedoch auch viel Natrium und künstliche Zusatzstoffe enthalten, daher sollte er in Massen genossen werden. Wenn du auf der Suche nach einer Alternative zu Schmelzkäse bist, kannst du stattdessen auf Frischkäse oder Hüttenkäse zurückgreifen, die ebenfalls eine gute Quelle für Protein und Kalzium sind!

Überbackener oder erhitzter Käse

Wenn Käse überbacken oder erhitzt wurde, werden Bakterien abgetötet und die Gefahr fürs Baby minimiert. Du solltest aber darauf achten, dass der Käse für mehrere Minuten auf mindestens 70 Grad Celsius erhitzt wurde. 

Auflistung: diesen Käse darfst du in der Schwangerschaft essen
Auflistung: diesen Käse darfst du in der Schwangerschaft essen © Redaktion

Diesen Käse solltest du in der Schwangerschaft nicht essen

Wenn du schwanger bist, solltest du Rohmilch sowie Weich- und Halbhartkäse aus roher und auch aus pasteurisierter Milch nicht essen. Dazu gehören folgende Käsesorten:

Weichkäse wie Camembert oder Brie

Das Bundesamt für Gesundheit rät davon ab, Weichkäse zu essen, wenn du schwanger bist. Dies auch, wenn er aus pasteurisierter Milch hergestellt wurde. Denn während der Reifung kann es zu einer Rekontamination mit Listerien kommen. Zudem fördert der hohe Wassergehalt die Vermehrung der Bakterien. Meide also Sorten wie Brie, Limburger, Cambozola, Camembert und Chaumes. 

 Feta-Käse 

 Grundsätzlich ist Feta in der Schwangerschaft unbedenklich, wenn er aus pasteurisierter Milch hergestellt wurde. Aber Feta wird oft aus Rohmilch hergestellt. Wenn du ihn im Supermarkt kaufst, ist dies auf der Packung angegeben. Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt, Feta während der Schwangerschaft zu vermeiden. Denn obwohl der Salzlakenkäse während der Herstellung erhitzt wird, ermöglicht der hohe Wassergehalt eine schnelle Vermehrung von Listerien bei einer Kontamination. Bei sorgfältig und korrekt geführtem Herstellungsprozess bestehen jedoch kaum Risiken. 

Apéro-Käse: Eingelegter Käse aus offenen Gefässen

Beliebt als Apéro, aber gefährlich! Vermeide Mozzarella, Feta oder Schafskäse, den du auf dem Markt oder aus offenen Gefässe an der Theke kaufst. 

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