Wenn das Baby zahnt: Symptome erkennen und Schmerzen lindern
Etwa ab dem sechsten Monat beginnt bei den meisten Babys das Zahnen. Bis alle 20 Milchzähne durchgebrochen sind, dauert es etwa zwei Jahre. Zahnen kann ganz schön schmerzhaft sein und so zur Herausforderung fürs Kind und die Eltern werden. Für Eltern ist es aber nicht immer einfach, Symptome wie schlechter Schlaf oder häufiges Weinen dem Zahnen zuzuordnen. Denn die Schmerzen sind am stärksten, bevor der Zahn durchbricht. Während des Zahnens sind Kinder ausserdem anfälliger für Infekte. Es kann darum zu Fieber, Durchfall und anderen Beschwerden kommen. Zum Glück gibt es verschiedene Hilfsmittel, die das Zahnen erleichtern und Schmerzen lindern.
Das Wichtigste in Kürze zum Zahnen bei Babys
- Bei vielen Babys zeigt sich etwa ab dem sechsten Monat der erste Zahn: Meist ist es der mittlere Schneidezahn im Unterkiefer. Bis alle 20 Milchzähne da sind, dauert es etwa 2 Jahre. Mehr über die Reihenfolge beim Zahnen
- Meist beginnen die ersten Symptome des Zahnens vor dem Zahndurchbruch: Das Baby sabbert mehr oder es ist weinerlich, weil es Schmerzen hat. Ausserdem schlafen viele Kinder unruhiger. Mehr zu den Symptomen beim Zahnen.
- Zahnen ist anstrengend für den Körper! Viele Kinder sind jetzt anfälliger für Infekte, Sie leiden darum während des Zahnens unter Durchfall, Erbrechen oder sogar Fieber.
- Zahnen ist schmerzhaft. Kühlen hilft, das gereizte Zahnfleisch zu beruhigen. Auch Zahngels oder natürliche Hausmittel wie Kamillentee oder Enzianwurzel verschaffen Linderung. Wenn das Kind starke Schmerzen hat, können auch Zäpfchen eingesetzt werden. Was tun gegen die Schmerzen beim Zahnen.
Seit kurzem schläft unser Sohn wieder sehr unruhig. Da er tagsüber ständig auf seinen Fingern herum kaut und zudem rote Backen hat, ist für uns der Grund klar: Da kündet sich ein Zahn an. Zum Glück haben wir von der Kinderärztin mittlerweile ganz viele tolle Tipps bekommen, um ihm die Zeit des Zahndurchbruchs zu erleichtern. Vielleicht helfen sie auch dir...
An diesen Symptomen erkennst du, dass dein Kind zahnt
Symptome wie der unruhige Schlaf dem Zahnen zuzuordnen, ist nicht immer ganz einfach. Auch weil sich ein neuer Zahn oft schon bemerkbar macht, bevor er überhaupt zu sehen ist. An diesen Symptomen erkennst du, dass vermutlich bald ein Zahn kommt:
1 Sabbern: Dein Baby sabbert mehr als sonst, vielleicht ist auch das Zahnfleisch gerötet und angeschwollen.
2 Kauen, knabbern und beissen: Dein Kind steckt sich ständig etwas in den Mund – Finger oder Gegenstände – und beisst und kaut darauf herum.
3 Quengeln und weinen: Für viele Babys ist das Zahnen ziemlich schmerzhaft. Wenn die Zähne durchbrechen, weinen und quengeln sie darum mehr oder haben einfach schlechte Laune. Vielleicht ist dein Kind in dieser Zeit auch besonders anhänglich und braucht mehr Nähe.
Wann ist das Zahnen am Schlimmsten?
Die meisten Kinder leiden beim Zahnen am stärksten, kurz bevor sich die Zähne durch das Zahnfleisch bohren. Das macht es für Eltern so schwierig zu erkennen, ob die Gründe für das Weinen und andere Beschwerden tatsächlich auf das Zahnen zurückzuführen sind. Wenn die Zahnkrone draussen ist, haben die Kleinen das Schlimmste hinter sich. Nur macht sich dann oft schon gleich der nächste Zahn auf den Weg....
4 Schlechter und unruhiger Schlaf: Aufgrund der Schmerzen sind die Kleinen nicht nur quengelig, sondern sie schlafen auch unruhiger. Es kann gut sein, dass genau zu dieser Zeit eine Schlafregressionsphase auftritt, in der dein Kind nachts ständig aufwacht und weint.
5 Rote, heisse Bäckchen: Ein klares Anzeichen fürs Zahnen sind auch gerötete Wangen.
6 Fieber und Infekte: Wenn ein Zahn durchbricht, arbeitet das Immunsystem auf Hochtouren. Manche Babys bekommen dann Fieber oder haben einen leichten Infekt. Auch Bauchschmerzen und ein veränderter Stuhlgang können auftreten. Mehr dazu gleich.
Zahnen: So lange dauert ein Zahndurchbruch
Wie amerikanische Experten in dieser Studie der American Academy of Pediatrics (AAP) untersucht haben dauert eine Zahnphase durchschnittlich etwa acht Tage: Sie beginnt vier Tage vor dem Durchbruch, an einem Tag bricht der Zahn durch und dauert danach noch weitere drei Tage. Natürlich kann das von Kind zu Kind und von Zahn zu Zahn etwas variieren.
Beschwerden: Darum kommt es beim Zahnen zu Infekten mit Fieber und Durchfall
Wenn die Zähne durchbrechen, können bei manchen Kindern Infekte, Fieber oder andere Beschwerden auftreten. Denn der Prozess ist für den Körper eine grosse Aufgabe, ja sogar Stress. Das Immunsystem kann darum etwas geschwächt sein. Für die Behandlung eines leichten Infekts eignen sich verschiedene Hausmittel. Wenn es länger dauert oder die Beschwerden stark sind, wende dich an deinen Kinderarzt.
Fieber beim Zahnen
Es gibt viele Babys, die bekommen beim Zahnen Fieber oder leiden an erhöhter Temperatur. Das Fieber kommt aber nicht vom Zahnen an sich: Der Körper und das Immunsystem haben einfach viel zu tun, wenn Zähne durchbrechen. So kommt es schnell einmal zu einem Infekt, der die Temperatur ansteigen lässt. Dass sich Baby während des Zahnens alles in den Mund stecken, ist ein weiterer Treiber für Infekte. Was du tun kannst, um das Fieber zu senken.
Tritt beim Zahnen Durchfall auf?
Babys können kurzzeitig unter Durchfall leiden, wenn sie zahnen. Den Grund dafür sehen Experten darin, dass der Zahndurchbruch für den Körper Stress bedeutet, was die Darmtätigkeit beschleunigt. Auch kann die stärkere Speichelproduktion zu einer Veränderung des Stuhls führen. Warum du aber zum Arzt solltest, wenn dein Baby längere Zeit Durchfall hat.
Erbrechen aufgrund des Zahnens?
Erbrechen an sich hat nichts mit dem Zahnen an sich zu tun. Dein Kind hat sich vermutlich einfach einen Infekt eingefangen. Denn während des Zahnens sind die Kleinen anfälliger für Krankheiten. Tipps, wennn dein Baby erbricht
Zahnen kann zu Ausschlag im und ums Gesicht führen
Während des Zahnens haben viele Babys eine erhöhte Speichelproduktion. Der Sabber kann zu Hautreizungen und Ausschlag rund um den Mund, auf den Wangen, am Kinn, aber auch am Hals und auf der Brust führen. Ausschlag am Rücken, an Armen oder Beinen kommt aber nicht vom Zahnen und sollte von einem Kinderarzt untersucht werden.
Was tun, wenn das Baby zahnt: Das hilft beim Zahnen
Wenn ein Zähnchen durchbricht, kann das unangenehm sein oder sogar richtig weh machen. Es gibt verschiedene Methoden und Mittel, die Linderung und Hilfe bieten.
1 Kühlen! Kälte lindert beim Zahnen Schmerzen: Das Zahnfleisch ist gereizt und geschwollen beim Zahndurchbruch. Kühlen hilft. Am besten kühlen Babys die betroffene Stelle, indem sie auf einem Beissring mit Kühlelement herumknabbern, auch ein kalter Löffel oder ein nasser Waschlappen aus dem Kühlschrank eignen sich wunderbar.
2 Kauen und nagen, um das Zahnfleisch zu massieren: Wahrscheinlich nimmt dein zahnendes Baby alles in den Mund und kaut darauf herum. Ein natürlicher Reflex: Denn durch das Kauen wird das Zahnfleisch massiert, das das Durchbrechen der Zähne erleichtert. Am besten gibst du deinem Baby pezielle Kau- und Beissringe. Bei älteren Babys sind auch gekühlte Gemüsesticks oder ein Mangokern eine Möglichkeit, auch ein Stück hartes Brot eignet sich als Beisser.
Ein Geheimtipp von Hebammen ist die Veilchenwurzel. An dieser lässt sich nicht nur gut nagen, sie soll auch heilen und Schmerzen lindern. Ausserdem sollen die in der Veilchenwurzel enthaltenen Alkaoide den Zahndurchbruch erleichtern. Frage doch mal in der Apotheke oder Drogerie danach.
3 Zahngel: Es gibt verschiedene Zahngels, die gegen Schmerzen beim Zahnen helfen. Sie enthalten Wirkstoffe, die das gereizte Zahnfleisch beruhigen und so Schmerzen lindern. Wichtig: Das Gel sollte zuckerfrei und natürlich ohne Alkohol und Menthol sein! Lass dich in der Apotheke oder Drogerie beraten.
4 Natürliche Hilfsmittel, die beruhigen: Gereiztes Zahnfleisch kann mit Kamillen- oder Salbeitee beruhigt werden. Die Kräuter sollen zudem entzündungshemmend wirken. Es gibt auch verschiedene Globuli, die den Zahndurchbruch erleichtern sollen.
Vorsicht mit Bernsteinketten! Die Bernsteinkette wird vielerorts als Hilfsmittel für zahnende Babys gehandelt. Dass die Steine aber tatsächlich eine Wirkung haben, ist wissenschaftlich nicht erwiesen. Ausserdem warnen Zahnärzte davor, dass die Gefahr besteht, dass die Kette reisst und sich das Kind an den Steinen verschluckt oder sich mit der Kette stranguliert.
5 Zäpfchen gegen Schmerzen beim Zahnen: Darf man beim Zahnen Zäpfchen gegen die Schmerzen geben? Ja, enn dein Kind offensichtlich Schmerzen hat und leidet, dann bringen Schmerzzäpfchen schnell Linderung. Auch homöopathische Zäpfchen wie Viburcol, die speziell für Zahnungsbeschwerden entwickelt wurden, können in schwierigen Phasen helfen.
Zahn um Zahn: Wann und wie lange Babys zahnen
Zahnen ist ein langer Prozess – und je nach Kind verläuft er ganz individuell, es gibt keinen allgemeingültigen Zeitplan. Bis alle 20 Milchzähne da sind, dauert es etwa zwei Jahre. Mit zweieinhalb Jahren haben also viele Kinder alle ihre Milchzähne. Und mit etwa sechs Jahren machen sich dann die zweiten Zähne auf den Weg. Die Zähne selbst sind übrigens schon vor der Geburt angelegt worden!
Mit wie viel Monaten zahnt ein Baby?
Ab wie vielen Monaten ein Baby zahnt, lässt sich nicht pauschal sagen. Bei vielen Kindern kommt der erste Zahn etwa um den sechsten Monat herum. Sehr, sehr selten kommen Kinder bereits mit einem Zahn auf die Welt. Und wieder andere bekommen den ersten Zahn erst mit zehn Monaten oder gar einem Jahr. Wenn sich bis zum ersten Geburtstag gar kein Zahn zeigt, solltet ihr zusammen mit dem Kinderarzt einen vorsorglichen Besuch beim Zahnarzt absprechen. Beim Zahnarzt wird abgeklärt, ob es sich einfach um einen verzögerten Zahndurchbruch handelt und per Röntgenbild festgestellt, ob auch alle Zähne angelegt sind.
Reihenfolge beim Zahnen: Welcher Zahn in welchem Monat kommt
Normalerweise machen sich die mittleren Schneidezähne im Unterkiefer zuerst auf den Weg, dann die im Oberkiefer. Die Backenzähne kommen bei vielen Kindern ungefähr ab zwölf Monaten.
Milchzähne pflegen: Ab wann muss ich meinem Baby die Zähne putzen?
Sobald die ersten Zähnchen sichtbar sind, solltest du deinem Kind auch die Zähne putzen. Verwende dafür am besten eine spezielle Kinderzahnbürste oder eine Fingerzahnbürste und eine spezielle Kinderzahnpasta. Achte darauf, dass diese für Kinder ab 0 Jahren ist.