Blasenmole: So lässt sie sich frühzeitig behandeln
Bei einer Blasenmole handelt es sich um eine in der Regel gutartige Gewebewucherung in der Gebärmutter. Sie lässt sich leicht frühzeitig mit Hilfe eines Bluttests oder einer Ultraschall-Untersuchung erkennen.
Bei der Blasenmole handelt es sich um eine Störung der Embryonalentwicklung, die aufgrund eines Fehlers bei der Befruchtung der Eizelle zustande kommt. Jene Zellen, die zur Plazenta, also zum Mutterkuchen, heranwachsen sollen, die sogenannten «Trophoblasten» beginnen plötzlich, sich unkontrolliert zu vermehren. So kommt es zu Zellwucherungen, die jedoch in der Regel gutartig sind. Diese Zellwucherungen können nicht nur die Gebärmutterhöhle und den Gebärmutterhals betreffen, sondern auch über die Gebärmutter hinaus reichen.
Blasenmolen treten sehr selten auf. Die Wahrscheinlichkeit für Blasenmolen liegt bei etwa 0,1 Prozent. Sie sind für eine von 41 Fehlgeburten verantwortlich. Als besondere Risikogruppe gelten Frauen, die älter als 40 sind, bereits Fehlgeburten hatten und/oder bereits Blasenmolen hatten.
Die vollständige Blasenmole
Die vollständige Blasenmole ist durch das Vorhandensein des doppelten väterlichen Chromosomensatzes sowie das Fehlen des mütterlichen Chromosomensatzes gekennzeichnet. Dies führt dazu, dass sich weder eine Fruchthöhle bildet noch ein Embryo heran wächst. Es kommt stattdessen zu einer Trophoblast-Wucherung in der Gebärmutterhöhle mit der Bildung vieler kleiner Bläschen. Diese Bläschen ähneln in ihrem Erscheinungsbild Trauben, daher werden Blasenmolen auch als «Traubenmolen» bezeichnet. Die meisten Blasenmolen sind gutartig, rund 20 Prozent der Fälle aber bösartig.
Die partielle Blasenmole
Im Gegensatz zu einer vollständigen Blasenmole wächst bei einer partiellen Blasenmole ein Embryo heran. Da die Eizelle zusätzlich zu den 23 Chromosomen der Mutter jedoch den doppelten Chromosomensatz des Vaters hat, ist der Embryo genetisch schwerst geschädigt und kann daher nicht zu einem Kind heranwachsen. Als Ursache für diese Fehlentwicklung kommen die Befruchtung der Eizelle mit einem Spermium, das den doppelten Chromosomensatz enthält, sowie die Befruchtung der Eizelle mit zwei Spermien infrage.
Blasenmole Symptome
Zu den typischen Symptomen einer Blasenmole zählen:
- Blutungen zu Beginn der Schwangerschaft
- besonders heftige Schwangerschaftsübelkeit einhergehend mit Schwindel und Erbrechen
- ein sehr schnell wachsender Uterus
Blasenmolen frühzeitig erkennen
Eine vollständige Blasenmole lässt sich bei einer Ultraschalluntersuchung gut erkennen. Zudem sind die Werte des Schwangerschaftshormons hCG im Vergleich zu einer normalen Schwangerschaft deutlich höher. Somit sind Bluttests und Ultraschalluntersuchungen gut geeignete Möglichkeiten, um eine Blasenmole frühzeitig feststellen zu können. Die Experten der Hirslanden Kliniken empfehlen den sogenannten AFP plus-Test, der um die 17. Schwangerschaftswoche herum durchgeführt wird und der nicht nur die Werte des hCG misst, sondern weitere Messungen vornimmt. «Mit einer Untersuchung des Bluts der Schwangeren können 60 bis 75 Prozent aller genetisch erkrankten Kinder vor der Geburt erkannt werden», heisst es auf den Internet-Seiten der Hirslanden Kliniken.
Behandlung der Blasenmole
Eine Blasenmole wird üblicherweise mittels einer Saugkürettage entfernt. Hierbei handelt es sich um einen unter Vollnarkose durchgeführten chirurgischen Eingriff, bei dem das wuchernde Gewebe aus der Gebärmutter gesaugt wird. Es ist wichtig, das gesamte wuchernde Gewebe zu entfernen, da bereits kleinste Geweberückstände zu neuerlichen Wucherungen führen. Zudem besteht die Gefahr, dass sie sich auf andere Organe ausbreiten. Da es nicht möglich ist, das Gewebe direkt komplett zu entfernen, kann manchmal ein zweiter Eingriff notwendig werden. Als Alternative zur Saugkürettage kommt die Behandlung mit speziellen Medikamenten in Frage, die zur Abstossung des Gewebes führen. Eine invasive Blasenmole wird mit einer Chemotherapie behandelt, um verbliebene Zellen abzutöten.
Blasenmole: Weitere Schwangerschaften möglich
Liegen die hCG-Werte nach einer Behandlung wieder im Normbereich, deuten sie darauf hin, dass alles wuchernde Gewebe entfernt wurde. Die Heilungsprognosen von Blasenmolen liegen bei fast 100 Prozent. Allerdings sollten Betroffene ihre hCG-Werte regelmässig kontrollieren lassen. Zukünftige Schwangerschaften sind möglich und gelten nicht als überdurchschnittlich riskant.