Ringelröteln in der Schwangerschaft: Gefahr für das ungeborene Kind
Ringelröteln zählen zu den typischen Kinderkrankheiten. Die Erkrankung wird durch das Pavovirus B19 ausgelöst und durch Tröpfcheninfektion übertragen. Ringelröteln bei Schwangerschaft stellen eine ernste Gefahr für das ungeborene Kind dar.
Das Pavovirus B19 ist der Auslöser für Ringelröteln. Er verursacht meist juckenden Ausschlag, der mit einer Rötung einher geht. Der Hautausschlag breitet sich schnell auf den ganzen Körper aus. Symptome wie bei einem grippalen Infekt und eine Schwellung der Lymphknoten kommen häufig hinzu. Frauen klagen ausserdem oft über Beschwerden in den Gelenken. Ringelröteln sind fast immer harmlos. Oft verläuft die Krankheit ohne Symptome oder nur mit schwachen Anzeichen der Krankheit, die leicht übersehen werden. Wer einmal an dieser Virusinfektion erkrankt ist, erwirbt eine lebenslange Immunität.
Ringelröteln in Schwangerschaft: Infektion des Kindes
Ringelröteln in der Schwangerschaft sind allerdings gefährlich. Das Virus kann sich über die Plazenta von der Mutter auf das ungeborene Kind übertragen. Daher besteht die Gefahr einer schweren Anämie, einem Blutmangel beim Fötus, denn die Viren befallen sowohl im Knochenmark als auch in der Leber die für die Blutbildung verantwortlichen Zellen. Durch Ringelröteln in der Schwangerschaft kommt es neben Blutarmut häufig zu Komplikationen wie Wasseransammlungen in den Organen sowie zu einem rapiden Leistungsabfall des Herzens. Dadurch besteht das Risiko, eine Fehl- oder Totgeburt zu erleiden.
Frauen, die noch keine Infektion mit Ringelröteln hatten, sind deshalb besonders gefährdet und sollten den Kontakt mit Infizierten so gut wie möglich vermeiden. Vor allem im ersten Drittel der Schwangerschaft ist die Gefahr, dass das Parvovirus B19 auf den Fötus übertragen wird sehr hoch. Leider gibt es gegen Ringelröteln bisher noch keine Impfung.
Um festzustellen, ob eine Frau bereits an Ringelröteln erkrankt war, kann ein Bluttest durchgeführt werden. Mit Hilfe eines solchen Bluttests lassen sich Antikörper nachweisen. Wenn keine Antikörper vorhanden sind, muss nach zwei Wochen eine weitere Blutuntersuchung erfolgen. Sollten auch dann keine Antikörper zu finden sein, so besteht das Risiko, sich während der Schwangerschaft mit Ringelröteln zu infizieren. Wichtig in diesem Fall ist, sich von Kinderkrippen und Kitas möglichst fern zu halten. Denn hier ist die Ansteckungsgefahr besonders hoch.
Ultraschallkontrollen bei Ringelröteln in der Schwangerschaft
Sollte sich eine Frau in der Schwangerschaft mit Ringelröteln infiziert haben, so ist es wichtig, regelmässig Ultraschallkontrollen durchzuführen, um eine Wasseransammlung in den kindlichen Organen so zeitig wie möglich festzustellen. In komplizierten Krankheitsfällen ist eine Bluttransfusion beim ungeborenen Kind unerlässlich, die durch die Nabelschnur erfolgt. «Eine solche Therapie ist allerdings mit hohen Risiken verbunden», darauf wies Hans Ulrich Bucher, Direktor für Neonatologie im Universitätshospital in Zürich, gegenüber der «Neuen Züricher Zeitung» hin.