Freizeit > FesteWieso feiern wir Ostern? Erklärung zur Bedeutung des FestesOstern ist nicht nur ein Fest der Hoffnung und des Neuanfangs, sondern auch eine Zeit, in der Familien zusammenkommen, um Traditionen zu pflegen und neue Erinnerungen zu schaffen. Doch was steckt hinter den bunten Ostereiern und dem flinken Osterhasen? Lass uns gemeinsam auf eine Reise durch die Geschichte und Bedeutung von Ostern gehen. Sigrid Schulze Vanessa Gygax InhaltsverzeichnisBedeutungDarum ist Ostern so wichtigOstergeschichte für KinderOstergottesdienstMit Kindern über Ostern sprechenUnd der Osterhase?Mehr anzeigen Ostern lässt Kinder kreativ werden. © Anastasia Babkina / iStock / Getty Images Plus Ostern ist eines der bedeutendsten Feste im christlichen Kalender und wird weltweit gefeiert. Es symbolisiert die Auferstehung Jesu Christi und steht für Hoffnung und Neuanfang. Die Feierlichkeiten beginnen mit der Karwoche, die mit Palmsonntag startet. Der Höhepunkt ist der Ostersonntag, an dem die Auferstehung Jesu gefeiert wird. Ostern ist auch eine Zeit der Freude, des Zusammenseins und der Traditionen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Was ist Ostern? Die Bedeutung und Botschaft des Festes Die Ostergeschichte enthält viele traurige Momente: Jesus wird verraten, gefoltert und getötet. Doch die Geschichte endet mit einer Botschaft der Hoffnung, die zeigt, warum Ostern so wichtig ist. Selbst in scheinbar ausweglosen Situationen ist ein Neuanfang möglich. Ostern steht für Hoffnung, neues Leben und Freude, die ansteckt. Gleichzeitig lehrt die Ostergeschichte, dass der Tod nicht das Ende ist – selbst wenn es schwer zu glauben ist und sogar die Jünger zunächst zweifeln. Im christlichen Glauben steht Ostern für die Auferstehung und das Versprechen eines Lebens nach dem Tod. Darum ist Ostern so wichtig Wer die christlichen Feste im Jahresverlauf anschaut, mag meinen, Weihnachten sei das wichtigste Fest der Christen. Doch dabei wird übersehen, welche Bedeutung Ostern hat. Denn tatsächlich gilt Ostern als das höchste Fest der Christenheit. Ostern, das stets am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang gefeiert wird, vermittelt nicht nur Erwachsenen wichtige Botschaften. Das Osterfest macht auch Kindern Mut, in dunklen Zeiten an das Gute zu glauben. Wenn Kinder «Was ist Ostern?» fragen, können Eltern ihnen mit einer spannenden Geschichte die Bedeutung von Ostern veranschaulichen. Die Ostergeschichte für Kinder erzählt Die Wurzeln des Osterfestes reichen weit zurück. Es hat seinen Ursprung sowohl im heidnischen Frühlingsfest Ostara als auch im jüdischen Pessach-Fest. Im Christentum beginnt die Fastenzeit am Aschermittwoch und dauert bis Ostern. Die letzte Woche vor dem Osterfest, die Karwoche, beginnt mit dem Palmsonntag und endet am Karsamstag. Danach folgen die Feiertage Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag, bevor der Ostersonntag als wichtigster Festtag gefeiert wird. Palmsonntag, Sonntag vor Ostern Jesus Christus reitet auf einem Esel in die Stadt Jerusalem. Die Menschen sind voller Freude über seine Ankunft. Begeistert winken sie mit Palmzweigen und legen ihre Mäntel auf den Boden, um ihn zu ehren. Viele denken, Jesus ist ein Freiheitskämpfer und hoffen, dass er sie von den Römern befreien wird. Doch Jesus hat eine andere Botschaft: Er will den Menschen von Gottes Liebe erzählen. Die hohen Priester verstehen ihn nicht und glauben, er würde sich über Gott lustig machen. Deshalb beschliessen sie, ihn töten zu lassen. Gründonnerstag – Das letzte Abendmahl Jesus weiss, dass er bald sterben wird, denn Propheten haben seinen Tod vorhergesagt. Deshalb lädt er seine Jünger – seine engsten Freunde und Anhänger – zu einem besonderen Essen ein: das letzte Abendmahl. Während des Mahls nimmt er Brot, bricht es und sagt: «Das ist mein Leib.» Dann reicht er den Jüngern einen Becher Wein und sagt: «Das ist mein Blut.» So setzt er das Abendmahl als besonderes Zeichen für die Gemeinschaft mit Gott ein. Noch in derselben Nacht verrät einer seiner Jünger, Judas, den hohen Priestern, wo sie Jesus finden können. Obwohl Judas eigentlich ein Freund von Jesus ist, nimmt er 30 Silberstücke für den Verrat an. So wird Jesus verhaftet. Karfreitag – Der Tag der Kreuzigung Der Hohe Rat der Priester beschuldigt Jesus der Gotteslästerung, weil er von sich sagt, der Sohn Gottes zu sein. Da sie ihn nicht selbst zum Tode verurteilen können, fordern sie den römischen Statthalter Pontius Pilatus auf, das Todesurteil zu fällen. Um Pilatus zu überzeugen, behaupten sie, Jesus wolle über das Land herrschen. Schliesslich entscheidet Pontius Pilatus, dass Jesus gekreuzigt werden soll. Auf dem Weg zur Hinrichtung wird Jesus geschlagen und verspottet. Er muss einen Kranz aus Dornen auf dem Kopf tragen und das schwere Holzbalkenstück seines Kreuzes selbst tragen. Am Kreuz stirbt Jesus – seine Anhänger sind aus Angst geflohen. Ostersonntag – Die Auferstehung Zwei Frauen machen sich auf den Weg zum Grab von Jesus. Es ist eine Kammer, die in einen Felsen gehauen ist. Ein grosser, schwerer Stein versperrt den Eingang. Die Frauen wollen Jesus noch einmal sehen und seinen Leichnam mit wertvollen Ölen einreiben. Doch am Grab erwartet sie eine Überraschung: Der Stein ist zur Seite gerollt – und Jesus’ Leichnam ist verschwunden! Die beiden Frauen fragen sich, wie das passiert ist und was geschehen ist. Plötzlich erscheinen zwei Engel in strahlend hellen Gewändern und verkünden: «Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Gott hat ihn vom Tod erweckt! Er ist auferstanden!» Schnell laufen die Frauen zu den Freunden von Jesus, den Jüngern, und erzählen ihnen alles. Doch sie glauben ihnen erst, als der auferstandene Jesus ihnen selbst erscheint. Ostermontag – Die Begegnung Mit der Auferstehung Jesu ist die Geschichte aber noch nicht zu Ende: Traurig über seinen Tod machen sich zwei Jünger am Tag nach Ostersonntag auf den Weg in das Dorf Emmaus. Ein Fremder schliesst sich ihnen an und fragt sie, warum sie so traurig sind. Sie erzählen ihm von Jesus’ Tod und dass sie gehofft hatten, er würde Israel retten. Der Fremde beginnt, ihnen die alten Schriften zu erklären, in denen vorausgesagt wurde, dass der Retter sterben und wieder auferstehen muss. Die Jünger hören aufmerksam zu, doch sie erkennen ihn nicht. Erst als er mit ihnen beim gemeinsamen Essen das Brot teilt, gehen ihnen die Augen auf – es ist Jesus! Doch im selben Moment ist er verschwunden. Sofort eilen die Jünger zurück nach Jerusalem, um allen von der Auferstehung zu erzählen. 40 Tage nach Ostern verlässt Jesus die Erde und kehrt zu Gott in den Himmel zurück. Dieser Feiertag wird Christi Himmelfahrt genannt. So ist der Ostergottesdienst in den Kirchen Auch in den Kirchen werden die Ostertage feierlich begangen. Viele Gemeinden in der Schweiz feiern die Osternacht, eine besondere Messe, die entweder in der Nacht vor Ostern oder am frühen Morgen des Ostersonntags stattfindet. Die Feier beginnt meist im Dunkeln vor der Kirche, wo das Osterfeuer entzündet wird – ein Symbol für das Licht Jesu, das die Dunkelheit des Todes besiegt. Die Osterkerze wird dann in die Kirche getragen, von ihr aus werden nach und nach alle Kerzen der Gläubigen angezündet. In der katholischen Kirche werden in der Osternacht oft Taufen gefeiert oder die Taufe erneuert, um die Verbindung zwischen der Auferstehung Christi und dem neuen Leben in der Taufe zu symbolisieren. Für Erwachsene wird sie oft als Tauferinnerung gestaltet, um die Verbindung zwischen der Taufe und der Auferstehung Jesu zu verdeutlichen. Am Ostersonntag findet auch im Vatikan eine bedeutende Feier statt: Der Papst spricht auf dem Petersplatz in Rom den feierlichen Segen «Urbi et Orbi», was «der Stadt und dem Erdkreis» bedeutet. Mit dieser Segnung richtet er sich an alle Christ:innen weltweit und verkündet die Osterbotschaft der Hoffnung und des Friedens. Mit Kindern über Ostern sprechen – so gelingt es einfühlsam und offen Ostern steckt voller bedeutungsvoller Geschichten, die Kinder oft auf ihre ganz eigene Weise verstehen. Beim gemeinsamen Erzählen oder Lesen der Ostergeschichte lohnt es sich, die Gedanken der Kinder aufzugreifen und mit ihnen darüber zu sprechen. Frag dein Kind einfach: «Was hat dir an der Ostergeschichte gefallen?». Eltern, die sich von den Antworten ihrer Kinder überraschen lassen, staunen oft, wie gut Kinder die Bedeutung von Ostern begreifen. Offene Fragen wie «Warum denkst du, hat Judas Jesus verraten?» oder «Glaubst du, dass Jesus Angst vor seinem Tod hatte?» regen zum Nachdenken und zum Gespräch an. Besonders gemütlich werden solche Unterhaltungen, wenn eine Kerze brennt und eine ruhige Atmosphäre entsteht. Die Osterkerze symbolisiert – genau wie das Osterfeuer – die Freude am Leben und die Auferstehung Jesu. Und der Osterhase? Die Jünger glaubten erst, dass Jesus wieder lebt, als sie ihn selbst sahen. Doch auch bevor sie ihn erkannten, war er bereits da. Genauso wie ein Küken im Ei: Man sieht es nicht, aber es lebt. Das Ei wurde deshalb ein besonderes Symbol für Ostern – es zeigt, dass Leben da sein kann, auch wenn man es nicht direkt sieht. Aber warum bringt ausgerechnet der Hase die Eier? Hasen sind im Frühling besonders aktiv und bekommen viele Junge. Schon früher galt der Hase deshalb als Symbol für Fruchtbarkeit und neues Leben. Mit der Zeit entstand die Tradition, dass der Osterhase die Eier versteckt – als fröhliches Zeichen für den Neuanfang, den der Frühling und Ostern mit sich bringen. Wie ehrlich solltest du mit deinem Kind sein? Der Osterhase versteckt die Eier – aber was, wenn dein Kind anfängt, nachzufragen? Solltest du die Geschichte weiter erzählen oder die Wahrheit sagen? Und was bedeutet das für den Weihnachtsmann oder das Christkind? In unserem Artikel erkären wir dir, wie du mit solchen Traditionen umgehen kannst und ob es deinem Kind schadet, daran zu glauben: Die Lüge vom Christkind und Weihnachtsmann – schadet sie unseren Kindern?