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Die zehn grössten Irrtümer im Winter

Sie wollen den Winter gut überstehen? Dann lassen Sie sich nicht von den zehn verbreitetesten Irrtümern aufs Glatteis führen. Hier erfahren Sie, was stimmt – und was nicht.

Die 10 grössten Irrtümern im Winter
Unbeschadet durch den Winter – mit dieser Liste der grössten Irrtümer im Winter. Foto: narcisa, iStock, Getty Images Plus

1 Winter ist, wenn die Sonne weiter weg ist

Nein! Der Abstand zwischen der Erde und der Sonne hat keinen Zusammenhang mit unseren Jahreszeiten. Zum Jahresbeginn ist die Entfernung zwischen nördlicher Halbkugel und Sonne sogar besonders kurz.

Richtig ist:

Die Erde umrundet innerhalb eines Jahres die Sonne. Weil die Erdachse stets um 23,5 Grad geneigt ist, verändert sich dabei stetig der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen, wenn sie auf die Erde treffe. Im Winter erreicht uns deshalb viel weniger Sonnenenergie als im Sommer.

2 Wer friert, erkältet sich

Nicht wirklich! Frieren an sich führt nicht zu einer Erkältung, kann aber die Immunabwehr schwächeln lassen.

Richtig ist:

Sobald sich die Blutgefässe der Haut zusammenziehen, werden die Schleimhäute, zum Beispiel in der Nase, schlechter durchblutet. Die Folge: Sie produzieren weniger Schleim, der als Schutzschild vor Krankheitserregern dient. Viren die Bakterien haben, haben es deshalb leichter, in den Körper einzudringen.

3 Vitamin C kürzt Erkältungen ab

Leider Nein! Zwar wäre es schön, ein Wundermittel zu haben, mit dem sich Erkältungen verhindern lassen. Doch eine Studie der Universität Helsinki belegt, dass Vitamin C dieses Wundermittel nicht ist.

Richtig ist:

Extremsportler, die regelmässig Vitamin C zu sich nehmen und sich dann erkälten, können mit einem kürzeren Nies- und Schnupfphase rechnen, wie eine wissenschaftliche Untersuchung der Universität Helsinki zeigte. Die Krankheitsdauer verringerte sich bei den erwachsenen Studienteilnehmern um bis zu acht Prozent, bei Kindern um bis zu 14 Prozent. Strittig ist allerdings, ob dieser Effekt auch bei weniger sportlich beanspruchten Menschen einsetzt. Und wer erst dann auf eine ausreichende Vitamin C-Versorgung achtet, wenn die Nase bereits läuft, könnte ohnehin zu spät dran sein.

4 Im Winter muss man sich warm anziehen

Ebenfalls Nein! Wer sich warm verpackt, läuft Gefahr, bei Bewegung ins Schwitzen zu kommen. Dann könnte die feuchte Haut an der frischen Luft kalt werden. Und schon setzen Frieren und Bibbern ein.

Richtig ist:

Im Winter gilt es nicht, sich warm, sondern funktionell anzuziehen. Das heisst, Kleidung, vor allem Unterwäsche, sollte möglichst atmungsaktiv sein und den Schweiss weg vom Körper nach aussen transportieren. So bleibt die Haut trocken – und warm. Die Aussenhülle dagegen muss vor allem wetterfest sein. Darüber hinaus bewährt sich das Zwiebelschalenprinzip. Denn mehrere dünne Schichten Kleidung übereinander wehren am besten klirrende Kälte ab. Zwischen den einzelnen Kleidungsstücken entstehen Luftkammern, die sich durch die Körperwärme erwärmen.

5 Küssen ist besonders ansteckend

Ach wo auch! Auch im Winter lassen sich Küsse weitestgehend gefahrlos geniessen. Denn Erkältungsviren sind im Mund nicht sonderlich erfolgreich.

Richtig ist:

Die meisten Erkältungsviren, die beim Küssen in den Mund gelangen, wandern weiter zum Darmtrakt – und werden dort unschädlich gemacht. Viel gefährlicher ist das Händeschütteln, denn dabei wechseln Viren und Bakterien am häufigsten ihre Bewohner. Wer sich nach dem Händeschütteln die Hände nicht gut wäscht, sondern sich die Augen reibt oder an die Nase fasst, steckt sich besonders leicht an.

6 Mehrmals erkältet – endlich immun!

Nein! Wer bereits in der vergangenen Zeit ein paar Mal erkältet war, kann sich dennoch eine neue Erkältung einfangen.

Richtig ist:

Wenn Sie gerade eine Erkältung hinter sich haben, sind Sie gegen genau den Erreger, der sie verursacht hat, immun. Das war die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht ist: Sie können sich an Tausenden anderer Erkältungskeime infizieren. Die Gefahr, sich erneut anzustecken, ist nach einer Erkältung besonders gross, weil das Immunsystem noch durch die Krankheit geschwächt ist.

7 Eine Erkältung kommt drei Tage, steht drei Tage und geht drei Tage

Nicht wirklich! Der Gedanke, in neun Tagen die Erkältung überwunden zu haben, klingt tröstlich. Doch die Hoffnung ist trügerisch.

Richtig ist:

Wie lange Sie husten, schnupfen und niesen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Vor allem die Art des Erregers und Ihr allgemeiner gesundheitlicher Zustand bestimmen die Länge der Erkältung.

8 Je kälter es ist, umso mehr steigt die Schnee-Wahrscheinlichkeit

Wir müssen Sie enttäuschen. Bei tiefen Temperaturen fällt meistens gar kein Schnee. Dann ist die Luft viel zu trocken.

Richtig ist:

Die Wahrscheinlichkeit, dass es schneit, ist bei Temperaturen um den Gefrierpunkt herum am höchsten. Der Wasserdampf in der Luft kann sich dann in Schneekristalle verwandeln und zu wunderschönen Schneeflocken verketten…

9 Wer mit Winterreifen fährt, fährt teurer

Nicht wirklich! Winterreifen kosten kaum mehr als Sommerreifen.

Richtig ist:

Wer zusätzlich zu Sommerreifen auch in Winterreifen für sein Auto investiert, gibt unterm Strich nicht mehr Geld aus als derjenige, der stets mit Sommerreifen unterwegs ist. Denn in derselben Zeit, in der alle Sommer- und Winterreifen abnutzen, fahren sich auch zwei Sätze Sommerreifen ab. Die Kosten bleiben dieselben.

10 Schlafen bei offenem Fenster härtet im Winter ab

Und nochmals ein Nein! Kalte Luft, die ins Zimmer hineinströmt, ist trocken. Sie trocknet die Schleimhäute aus, was das Erkältungsrisiko steigen lässt. Die Annahme, dass Schlafen bei Eiseskälte das Immunsystem stärkt, lässt sich wissenschaftlich nicht belegen. Darüber hinaus führt Frieren zu leichtem Schlaf.

Richtig ist:

Wenn es draussen richtig kalt ist, sollten Sie das Fenster schliessen. Die Raumtemperatur ist dann richtig, wenn niemand schwitzt oder friert.

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