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Spielend Sprachen lernen in der Sprachschule

Wer mehrere Sprachen spricht, hat es leicht, sich grenzenlos zu verständigen. Kindern fällt es im Vergleich zu Erwachsenen leicht, eine neue Sprache zu lernen. Doch vielen Eltern reichen die Angebote der staatlichen Schulen nicht. Sinnvoll kann deshalb der Besuch einer privaten Sprachschule sein.

Sprachschule: Geschwister lernen Englisch
«Kinder im Vorschulalter lernen ausgesprochen schnell und einfach.» Foto: petrograd99, iStock, Thinkstock

«Jede neue Sprache ist wie ein offenes Fenster, das einen neuen Ausblick auf die Welt eröffnet und die Lebensauffassung weitet», sagte einst der amerikanische Schriftsteller Frank Harris (1856-1931). Dieser Satz, der vor langer Zeit fiel, ist heute aktueller und bedeutungsvoller denn je. Sprachen zählen in unserer zunehmend globalisierten Welt längst zu den Schlüsselqualifikationen.

Kinder lernen Sprachen leicht

«Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr». Zwar ist dieses Sprichwort in Bezug auf das Erlernen von Sprachen übertrieben, denn auch Erwachsene können sich noch in einer Sprachschule Sprachen aneignen. Doch fest steht, dass es ihnen schwerer als Kindern fällt. «Wir haben festgestellt, dass Kinder im Alter von zweieinhalb bis sechs Jahren am einfachsten eine Fremdsprache aufnehmen», berichtet Debby Germann-Yang, Leiterin der Sprachschule Yang in Zürich. «In diesem Alter sind sie sehr offen für Informationen und lernen Sprache beim Spielen.» Marc Schuurman von der Chinesischen Schule Luzern-Huang bestätigt das: «Kinder im Vorschulalter lernen ausgesprochen schnell und einfach.»

Sprachschule kann sinnvoll sein

Mehrere Sprachen früh zu lernen – diese Möglichkeit bieten staatliche Schweizer Schulen kaum. Meist wird eine der Landessprachen als Fremdsprache unterrichtet, dazu kommt Englisch. Wer möchte, dass sein Kind früher mit dem Fremdsprachenerwerb beginnt oder mehr Sprachen lernt, kann sein Kind zu einem Sprachkurs anmelden. Davon gibt es viele. Volkshochschulen, Vereine und private Sprachschulen bieten Sprachkurse an.

Hohe Nachfrage nach Chinesisch

Angeboten werden vor allem die Schweizer Landessprachen, aber auch die Weltsprache Spanisch. Die Nachfrage nach Japanisch und Chinesisch ist in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich gestiegen. «Dies gilt nicht nur für eigene Kurse; die Anfragen von Internationalen Schulen und Privatschulen haben ebenfalls zugenommen – hier gehört gerade Chinesisch mittlerweile zum Standard», berichtet Marc Schuurman. Debby Germann-Yang unterteilt ihren Kundenkreis in zwei Gruppen: «Viele Eltern haben aus beruflichen Gründen mehrere Jahre in Hong Kong, Shanghai oder Singapur gelebt, wo ihr Kind in eine Schule oder Kindergarten ging und so Mandarin gelernt hat. Die Eltern möchten dann, dass ihr Kind hier in der Schweiz das Gelernte nicht vergisst und schicken es in den Sprachunterricht.» Die andere Gruppe bestehe aus Eltern, deren Kind hochbegabt ist und die eine Herausforderung für ihr Kind suchen.

Sprachschule muss Spass machen

Viele Eltern fürchten, ihr Kind durch den Besuch einer Sprachschule zu überfordern. Am Tisch sitzen und Vokabeln büffeln? Nein, das ist kein Weg für Kinder, eine Sprache zu lernen. Er erschliesst sich von ganz allein -  beim Malen, Singen, Spielen, Toben und Lachen. Wie bei allen Hobbys gilt: Voraussetzung für den Besuch einer Sprachschule ist, dass das Kind Lust hat, die neue Sprache zu lernen. Eine fröhliche und entspannte Atmosphäre und altersangemessener Unterricht sind wichtige Voraussetzungen dafür.

So verläuft der Unterricht in der Sprachschule

«Für Kinder im Alter von zweieinhalb bis sechs Jahren haben wir eine chinesische Kinderspielgruppe eingerichtet», erklärt Debby Germann-Yang. Ziel sei es, den Kindern nicht nur die Sprache, sondern auch die chinesische Kultur näher zu bringen. «Dafür stehen uns im Spielzimmer viele Kinderbücher und Spielsachen zur Verfügung. Ausserdem vermitteln wir mittels Basteln, Kalligraphie, Malen und Kochen dem Kind viele Aspekte der chinesischen Kultur.» Kinder ab sieben Jahren lernen bereits das Lesen und Schreiben der chinesischen Schriftzeichen und benutzen ein spezielles Lehrbuch für Kinder.
Zur Sprachschule gehören auch Hausaufgaben. «Hausaufgaben sind eine wichtige Komponente des Unterrichts», so Marc Schuurman. «Beim Unterricht für Vorschulkinder ermutigen wir die Eltern und Kinder, zumindest die gelernten Lieder zuhause nachzusingen, was die Kinder auch mit grosser Freude tun.»

So finden Sie eine geeignete Sprachschule

Wer hat bereits gute Erfahrungen mit einer Sprachschule gemacht? Am besten lässt sich eine gute Sprachschule durch Mund-zu-Mund-Propaganda entdecken. Ansonsten können Ihre Kinder zwei oder drei Angebote probeweise besuchen. Dabei gilt es, vor allem auf folgende Kriterien zu achten:

Kleine Gruppen
Kleine Gruppen sind wichtig für effizientes Lernen. Kleinkinder brauchen ohnehin eine intensivere Betreuung.

Gute Atmosphäre
Sprechen die Lehrer nett mit den Kindern? Sind die Räume hell und freundlich eingerichtet? Verlassen Sie sich auf Ihr Bauchgefühl.

Unterricht von Muttersprachlern
Lehrer sollten möglichst Muttersprachler sein, denn niemand spricht eine Sprache so selbstverständlich, akzentfrei und richtig wie derjenige, der sie von klein auf gelernt hat. Fragen Sie auch nach der didaktischen und pädagogischen Ausbildung.

Regelmässiger Unterricht
Der Unterricht sollte möglichst regelmässig stattfinden, am besten mit zwei Terminen in der Woche. Das findet auch Debby Germann-Yang. «Nur ist es meistens so, dass die Kinder schon einen recht vollen Wochenplan haben mit verschiedensten Aktivitäten ausserhalb der Schule und des Kindergartens, so dass Unterricht mehrmals wöchentlich für die Eltern meist nicht möglich ist.»

Sprachaufenthalt im Ausland
Wo lernt sich eine Sprache besser als im Ausland? Ein Sprachaufenthalt mit Freunden ist ein Erlebnis für Teenager, an das sie sich zeitlebens erinnern werden. Hier lassen sich nicht nur Sprachkenntnisse vertiefen, sondern auch Blicke über den Tellerrand werfen. Darüber hinaus verleiht ein Sprachaufenthalt Kindern und Jugendlichen mehr Selbstständigkeit. Die Kosten richten sich genauso wie bei allen anderen Reisen nach Entfernung, Verkehrsmittel, Länge des Urlaubs, Intensität des Sprachkurses und Freizeitprogramm.

Sprachreisen und Ferienkurse bieten viele Vereine und professionelle Veranstalter an. Eine Übersicht der Anbieter finden Sie hier

Angebote zum Auslandaufenthalt gut prüfen!

Eltern tun gut daran, sich gut über den Auslandsaufenthalt zu informieren.

  • Wie gross ist die Klasse?
  • Über welche Qualifikationen verfügen die Lehrer?
  • Mit welchen Methoden wird unterrichtet?
  • Wann und wie lange findet Unterricht statt?
  • Auf welche Lehrmittel wird zurückgegriffen?
  • Sind die Lehrmittel in den Kosten inbegriffen?
  • Ist die Schule gut erreichbar?
  • Werden die Sprachkenntnisse durch eine Unterbringung in einer Gastfamilie unterstützt?

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