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Gebärmuttersenkung: Wenn der Beckenboden überdehnt

Während einer Schwangerschaft lockert sich das Muskel- und Bindegewebe der Beckenorgane. Bei der Geburt werden darüber hinaus die Bänder und die Muskeln des Beckenbodens stark überdehnt. So kann es, besonders nach mehreren Geburten und bei entsprechender Veranlagung, zu einer Gebärmuttersenkung kommen.

Einer Gebärmuttersenkung kann mit Rückbildungsgymnastik vorgebeugt werden.
Rückbildungsgymnastik nach der Geburt ist wichtig. Es kann einer Gebärmuttersenkung vorbeugen. Bild: fizkes, Getty Images

Die Gebärmutter, die über der Harnblase liegt, ist leicht nach vorn geneigt. Die Mutterbänder und die Muskeln des Beckenbodens halten sie in ihrer Position. Schwangerschaft und Geburt, auch andauernde Belastungen wie Übergewicht, Verstopfung und schwere Hebearbeiten können in Verbindung mit einer konstitutionellen Bindegewebsschwäche oder den körperlichen Veränderungen der Wechseljahre dazu führen, dass die Mutterbänder und der Beckenboden erschlaffen. Dann können sie ihre Haltefunktion nicht mehr wahrnehmen. Dies führt zu einer Gebärmuttersenkung.

Harndrang und Inkontinenz

Durch die Senkung übt die Gebärmutter Druck auf die Blase aus. Das führt wiederum zu einem mehr oder minder starken Harndrang oder zur Harninkontinenz. Sollte sich zudem die Blase nicht vollständig entleeren lassen, häufen sich Harnwegsentzündungen. Auch Kreuzschmerzen können bei Gebärmuttersenkung Symptome sein, die als erste Anzeichen auftreten.  In schweren Fällen ist ein Gebärmuttervorfall zu befürchten. Das bedeutet, dass sich der Gebärmuttermund in die Scheide hinein stülpt. Im Extremfall wird der Muttermund sogar aussen am Scheideneingang sichtbar. Er behindert dann das Sitzen und Gehen, begünstigt Entzündungen sowie die Bildung von Geschwüren.

Behandlung einer Gebärmuttersenkung

Um schwere Beeinträchtigungen zu verhindern, sollte die Gebärmuttersenkung rechtzeitig behandelt werden. Eine Behandlung richtet sich danach, wie weit die Senkung fortgeschritten ist und wie gravierend die Beschwerden sind. Auch spielt der Hormonstatus eine Rolle. Denn nach den Wechseljahren können das Absinken des Östrogenspiegels und der damit verbundene Rückgang der Gewebespannung eine Senkung begünstigen. In diesem Fall hilft vorbeugend häufig eine lokale Hormonbehandlung, beispielsweise mit Scheidenzäpfchen. Bei einer leichten Senkung reicht oftmals schon die Stärkung der Muskeln durch Beckenbodengymnastik aus, um den Harndrang oder eine leichte Inkontinenz zu beheben. Ein Würfelpessar, das wie ein Tampon in die Scheide eingeführt wird, kann helfen, die Gebärmutter konstant an ihrem Platz zu halten. Mit dieser Methode lassen sich häufig auch bei deutlichen Senkungen Operationen vermeiden.

Schwangerschaft ist ein Risikofaktor für Gebärmuttersenkung

Die Gebärmuttersenkung ist nicht notwendige Folge einer Schwangerschaft, aber Schwangerschaft und Geburt können Risikofaktoren darstellen. Umso wichtiger ist die Rückbildungsgymnastik nach der Geburt, die alle Muskeln, auch die des Beckenbodens, stärkt und damit die Gefahr einer Senkung vermindert. Manche Therapeuten arbeiten zusätzlich mit einem Vibrationsgerät oder einem Trampolin.

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