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Haptonomie: Wie liebevolle Berührungen in der Schwangerschaft unterstützen

Die Haptonomie ist eine Art der Geburtsvorbereitung, die durch Berührung funktioniert. Die werdenden Eltern lernen, durch Berührung mit ihrem ungeborenen Baby in Kontakt zu treten und eine Beziehung aufzubauen. Vor allem Vätern hilft dieser Ansatz sehr dabei, das Baby im Bauch ihrer Partnerin kennenzulernen. Frauen, die während ihrer Schwangerschaft haptonomisch begleitet wurden, tendieren auch zu positiveren Geburtserlebnissen.

Durch haptonomische Berührungen des Bauchs soll schon vor der Geburt die Eltern-Kind-Beziehung gestärkt werden.
Durch haptonomische Berührungen des Bauchs soll schon vor der Geburt die Eltern-Kind-Beziehung gestärkt werden. © GettyImage Plus, LSOphoto

Haptonomie: Das Wichtigste in Kürze

Eine Beziehung zu ihrem ungeborenen Kind aufzubauen, ist vor allem für Väter oftmals nicht ganz einfach. Frauen haben es da viel leichter. Sie spüren die ersten Kindsbewegungen und gehen durch alle möglichen körperlichen und hormonellen Veränderungen, die sie auf die Rolle des Mutterseins vorbereiten. Die Haptonomie soll es beiden Elternteilen ermöglichen, ihr Baby bereits vor der Geburt kennenzulernen.

Haptonomie Definition: Was ist Haptonomie?

Die Haptonomie ist eine Art der Geburtsvorbereitung und Geburtshilfe, die mittels Berührung funktioniert. Die Methode wird vor allem von Hebammen und Heilpraktikerinnen angeboten.

Haptonomie soll Eltern dabei helfen, durch Berührung schon vor der Geburt eine intensive Beziehung zu ihrem Baby aufzubauen. Vor allem für werdende Väter ist dies sehr wertvoll. Es soll ihnen leichter gemacht werden, ihr Kind schon vor der Geburt kennenzulernen. Auch Mütter sollen dabei unterstützt werden, die Signale ihres ungeborenen Kindes zu deuten und darauf zu reagieren.

📚 Frans Veldman – Der Gründer der Haptonomie 📚

Die Haptonomie wurde in den 1940er-Jahren von Humanwissenschaftler Franz Veldman begründet. Der Mediziner und Physiotherapeut erkannte die Wichtigkeit von Berührung bei der Behandlung seiner Patienten.

Haptonomie wird nicht nur in der Schwangerschafts- und Geburtsbegleitung angewendet, sondern auch in der Krankenbehandlung und Sterbebegleitung.

Haptonomie Schwangerschaft: So hilft dir Haptonomie

In den Haptonomie-Sitzungen lernen Eltern verschiedene Wiegebewegungen oder Bauchberührungen, bei denen ein leichter Druck ausgeübt wird. Gerade Väter können so einen intensiven ersten Kontakt zum Kind im Mutterleib spüren. Mit ein bisschen Übung sollen die teilnehmenden Eltern erlernen, die verschiedenen Stimmungen ihres Kindes zu deuten. Durch die haptonomischen Bewegungen können Mutter und Vater nicht nur eine enge Bindung zum noch ungeborenen Baby aufbauen, oft wird auch die Partnerschaft zwischen den zukünftigen Eltern gestärkt. Schliesslich kümmern sich so beide um das Kind im Bauch.

Haptonomie Übungen: Das kannst du tun

Der Vater kann täglich sanft seine Hand auf den Bauch legen. Nach und nach werdet ihr spüren, dass euer Baby die Hand seines Papas erkennt und sich ankuscheln wird. Mit diesem schönen Ritual könnt ihr schon in der 20. Schwangerschaftswoche beginnen. Falls ihr bereits ältere Kinder habt, könnt ihr diese in die Übung integrieren.

Haptonomie Hebamme: Hier findest du eine Therapeutin

Du möchtest während deiner Schwangerschaft haptonomisch begleitet werden? Die Website des Schweizerischen Verbandes medizinischer Fachpersonen mit Ausbildung in Haptonomie kann dir dabei helfen, einen Therapeuten in deiner Nähe zu finden.

Haptonomie Geburt: So hilft dir Haptonomie bei der Geburt

Dadurch, dass die Mutter während der Schwangerschaft gelernt hat, eine Verbindung zu ihrem Kind herzustellen, kann sie auch gemeinsam mit dem Kind die Geburt intensiv erleben. Ausserdem hat sie eine verbesserte Kenntnis über die Position und die Bewegungen des Babys erlangt, die in der Geburt helfen. Bestimmte Übungen der Haptonomie können zudem für eine besonders elastische Beckenbodenmuskulatur sorgen.

Haptonomie Ausbildung: Hier lernst du mehr über Haptonomie

Der Gründer der Haptonomie, Frans Veldman, gründete seinerzeit im südfranzösischem Oms das C.I.R.D.H. (Centre International de Recherche et de Développement de l'Haptonomie), ein Zentrum für Haptnomie. Das C.I.R.D.H. bietet Kurse und Ausbildungen zur haptonomischen Behandlung an.

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