Baby > AusstattungSchnuller: Über das Für und Wider vom NuggiAm Nuggi scheiden sich die Geister: Manche Mütter verteufeln die kleinen Plastikdinger, viele Mütter können sich einen Babyalltag ohne Schnuller nicht vorstellen. Richtig eingesetzt und wenn Ihr Baby daran Gefallen findet, kann ein Nuggi das Leben für Baby und Eltern leichter machen. Julia Wohlgemuth Manche Babys wollen ihren Nuggi am liebsten gar nicht mehr loslassen. © svetikd / E+ Bereits im Mutterleib ist Ihr Ungeborenes mit dem Saugen beschäftigt. Nach der Geburt ist der Saugreflex nicht nur dazu da, Hunger zu stillen, sondern das Nuckeln beruhigt das Baby auch. Dabei hat jedes Baby ein unterschiedlich stark ausgeprägtes Saugbedürfnis. Mancher Säugling lässt sich ganz einfach durch berühren, kuscheln oder schaukeln beruhigen, während andere Babys ständig an allem saugen wollen, was in die Nähe ihres Mundes kommt. Die Vorteile eines Nuggis Viele Eltern entscheiden sich bewusst für oder gegen einen Nuggi, nachdem sie die Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen haben. Beruhigende Wirkung: Der grösste Vorteil des Schnullers ist selbstverständlich, dass der sogenannte Beruhigungssauger genau diese Funktion erfüllt. Besonders wenn Ihr Baby ein grosses Saugbedürfnis hat, können Sie mit dem Nuggi dafür sorgen, dass Ihr Säugling zwischen den Mahlzeiten zufriedener ist. Hilft, das Saugbedürfnis zu stillen: Es kann leicht passieren, dass Sie das Saugbedürfnis als Hunger interpretieren und Ihrem kleinen Baby oft Brust oder Schoppen anbieten – dabei möchte es nur ein bisschen Nuckeln. Mit einem Schnuller lassen sich die Zeiten zwischen den Mahlzeiten besser überbrücken, ohne dass Sie sich wie ein menschlicher Nuggi fühlen, weil Ihr Baby ständig an Ihre Brust möchte. Kann vor plötzlichem Kindstod schützen: Neueren Forschungsergebnissen zufolge wird auch vermutet, dass ein Nuggi dem plötzlichen Kindstod vorbeugen kann, wobei genaue Beweise, warum das so ist, noch ausstehen. Man nimmt aber an, dass das Baby durch den Schnuller im Schlaf aufmerksamer ist und die Atemwege besser kontrollieren kann und deshalb die Gefahr eines Atemstillstandes geringer ist. Ausserdem schläft es mit Nuggi eventuell ruhiger, sodass es sich nicht in eine gefährliche Schlafposition begibt. Besser für die Zahnstellung als Daumenlutschen: Kieferorthopäden warnen immer wieder vor den Gefahren des Daumenlutschens. Wenn Ihr Baby also ständig an etwas saugen möchte, dann ist der Nuggi weniger gesundheitsschädigend als der Daumen. Kann helfen, die Daumengewohnheit zu vermeiden: Manche Ärzte raten sogar, in den ersten Monaten unbedingt den Schnuller zu geben, damit sich das Baby nicht etwa an den Daumen gewöhnt. Das sind die Nachteile des Nuggis Doch auch das Lutschen am Schnuller kann Probleme mit sich bringen. Wir listen dir die häufigsten Nachteile auf. Kann Kiefer- und Zahnprobleme verursachen: Gegner des kleinen Plastiktrösters führen gern an, dass er zu Kiefer- und Zahnproblemen führen kann. Intensives Saugen über Jahre hinweg kann längerfristig zu einer Kieferverformung führen, die eventuell später mit einer Spange wieder beglichen werden muss. Kann die Sprachentwicklung verzögern: Auch das Sprechen kann bei häufigem Nuckeln später einsetzen. Oder können Sie sich etwa gut verständlich machen, wenn Sie etwas im Mund haben? Kann nachts zu Schlafunterbrechungen führen: Besonders nachts fällt der Nuggi öfter heraus und kann dazu führen, dass das Baby weinend aufwacht. Das bedeutet, dass ein schlaftrunkenes Elternteil verzweifelt im Dunkeln nach einem Schnuller sucht. Das Abgewöhnen kann schwierig sein: Wenn Sie sich für den Sauger entscheiden, müssen Sie Ihrem Kind den Nuggi irgendwann wieder abgewöhnen – und das kann viele Kämpfe kosten. Probleme lassen sich oft vermeiden: Wenn Sie den Nuggi jedoch sparsam einsetzen, im Kleinkindalter abgewöhnen und einen nicht zu grossen Schnuller verwenden, sind die gesundheitsschädigenden Probleme nicht zu gross. Viele Hebammen empfehlen, in den ersten Lebenswochen noch keinen Nuggi zu geben, damit es nicht zu einer eventuellen Saugverwirrung kommt und sich das Stillen erst einspielen kann. Nach etwa vier Wochen dürfte das aber kein Problem mehr sein. Auch danach solltest du den Schnuller so sparsam wie möglich einsetzen. Gib ihn zum Beispiel nicht immer sofort, wenn dein Baby weint. Dein Kind muss schliesslich auch lernen, mit negativen Gefühlen umzugehen und sich selbst zu beruhigen. Auch wenn dein Baby spielt und sich intensiv mit etwas beschäftigt, benötigt es keinen Schnuller. Auf diese Weise senkst du die gesundheitlichen Risiken, die mit dem Beruhigungssauger in Verbindung gebracht werden, und machst es deinem Kind leichter, wenn es sich irgendwann für immer von seinem kleinen Plastiktröster verabschiedet. Welcher Schnuller ist am Besten? Geschmäcker sind verschieden. Das gilt auch für Nuggis. Einen besten Schnuller gibt es daher nicht, aber das sollten Sie bei der Auswahl beachten: Das Schild muss gross genug sein, damit es das Baby nicht verschlucken kann. Schnuller enthalten Altersangaben. Im Zweifelsfall sollte der Nuggi eher zu klein sein, damit die Gefahr von Kieferverformungen geringer ist. Schnuller aus Latex sind stärker und widerstandsfähiger als Silikon-Schnuller und eignen sich deshalb besser für grössere Babys, die schon Zähne haben und deshalb das Silikon schneller durchbeissen können.