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Beckenendlage: So motivierst du dein  Baby dazu, sich doch noch zu drehen

Die meisten Babys drehen sich etwa in der 30. Schwangerschaftswoche in die Position mit dem Kopf nach unten. Fünf Prozent aller Babys bleiben jedoch in der Beckenendlage, das heisst mit dem Po nach unten. Bis zur 36. Schwangerschaftswoche kann man mittels verschiedener Methoden noch versuchen, das Baby dazu zu bewegen, sich zu drehen. Sollte das Baby jedoch in Beckenendlage verbleiben, kommt es in den meisten Fällen zu einem Kaiserschnitt.

Wenn dein Baby in der Beckenendlage ist, gibt es einiges zu beachten.
Wenn dein Baby in der Beckenendlage ist, gibt es einiges zu beachten. © Getty Images, Pekic

Beckenendlage: Das Wichtigste in Kürze

Um die 30. Schwangerschaftswoche herum drehen sich die meisten Babys in die geburtsfreundliche Position: mit dem Kopf nach unten. Doch es gibt auch Babys, die in der Beckenendlage bleiben, sodass der Kopf nach oben und der Po nach unten zeigt.

Beckenendlage Ursachen: Wie entsteht eine Beckenendlage?

Zu den Gründen für eine Beckenendlage gehören eine untypische, herzförmige Form der Gebärmutter, eine verminderte oder überdurchschnittliche Menge an Fruchtwasser, die Grösse des Babys oder gutartige Muskelknoten in der Gebärmutter – sogenannte Myome – sein. Auch wird angenommen, dass grosse psychische und physische Belastungen, die zu vermehrtem Stress führen, die Beckenendlage begünstigen. In den meisten Fällen ist aber kein Grund ersichtlich, warum sich das Kind nicht dreht.

Es gibt zudem verschiedene Risikogruppen, bei denen die Beckenendlage öfter vorkommt. So geht man davon aus, dass die Tendenz zur Beckenendlage vererbbar ist. Wenn du oder dein Partner also selbst schon eine Beckenendlagengeburt waren, kann es sein, dass dies auch bei deinem Kind auftritt. Auch bei Mehrlingsgeburten ist es gut möglich, dass mindestens ein Baby eine geburtsunfreundliche Haltung einnimmt, weil nur wenig Platz vorhanden ist.

Beckenendlage Geburt: Kann man mit Beckenendlage normal entbinden?

Bei manchen Frauen spricht nichts dagegen, auch mit Beckenendlage eine Spontangeburt zu versuchen. Dies sollte jedoch in einem Spital geschehen, welches sich mit solchen Geburten auskennt. Viele Spitäler führen bei einer Beckenendlage prinzipiell einen Kaiserschnitt durch. Solltest du ein enges Becken haben oder dein Baby ein sehr niedriges oder hohes Gewicht haben, wird man dir wahrscheinlich zu einem Kaiserschnitt raten.

Was tun bei Blasensprung und Beckenendlage?

Wenn dein Baby in der Beckenendlage ist und du einen Blasensprung hast, solltest du dich sofort auf die Seite legen. Nach einem Blasensprung solltest du nicht mehr aufstehen, sondern den Notruf wählen und dich liegend ins Krankenhaus bringen lassen.

Ist eine Beckenendlage gefährlich?

Bei einer Geburt mit Beckenendlage kann es zu Sauerstoffmangel für das Neugeborene kommen, da sein Kopf als Letztes auf die Welt kommt. Ein Sauerstoffmangel kann je nach Schwere unterschiedliche Auswirkungen haben. Es kann von einem erhöhten Schlafbedürfnis bis deutlichen Entwicklungsverzögerungen oder Behinderungen kommen.

Wenn dein Baby in der Beckenendlage liegt, solltest du dich nach einem Blasensprung seitlich hinlegen.
Wenn dein Baby in der Beckenendlage liegt, solltest du dich nach einem Blasensprung seitlich hinlegen. © Getty Images, Photodjo

Beckenendlage Übungen: Was kann ich tun?

Die «indische Brücke» und die Zilgrei-Methode sind die bekanntesten Übungen, die dein Baby dazu bringen sollen, sich sanft zu drehen.

Bei der «indische Brücke» werden Becken und Bauch zweimal täglich für 10 Minuten hochgelagert. Durch die Hochlagerung soll der Po des Kindes aus dem Becken der Mutter rutschen. 

Die Zilgrei-Methode ist derweil eine spezielle Atemtechnik mit leichter Massage. Während dem Einatmen schiebst du dabei die über dem Schambein verschränkten Finger über den Bauch nach oben. In der Atempause wird der Bauch dann festgehalten und während des Ausatmens sinken Hand und Bauch wieder nach unten.

Die indische Brücke.
Die indische Brücke. © Getty Images, Saito Fam

Beckenendlage drehen: Wie wird ein Kind von aussen gedreht?

Wenn sich das Baby bis zur 36. Schwangerschaftswoche nicht dreht, wird dir dein Arzt eventuell zu einer sogenannten äusseren Wendung raten, wodurch sich das Baby in die gebärfreundliche Position begeben soll.

Dies wird im Spital durchgeführt, da bei Komplikationen das Ungeborene sofort durch Kaiserschnitt geboren werden muss. Geburtshelfer versuchen dabei, das Kind von aussen zu einer Rückwärtsrolle zu animieren, indem ein Arzt den Po des Kindes aus dem Becken hebt und ein zweiter Arzt versucht, das Baby zu drehen.

In seltenen Fällen kann es dabei zu einer Ablösung des Mutterkuchens oder einer Nabelschnurumschlingung kommen. Die Erfolgsquote liegt etwa bei 50 Prozent und ist etwas höher, wenn die betroffene Frau schon eine Vaginalgeburt hatte.

Bis wann kann sich das Kind noch drehen?

Das Baby kann sich bis zur 36. Schwangerschaftswoche noch selbstständig im Bauch drehen. Die meisten Babys drehen sich um die 30. Schwangerschaftswoche. Nach der 36. Schwangerschaftswoche wird es in der Gebärmutter ziemlich eng. Dann wird sich ein Baby wahrscheinlich nicht mehr selber drehen können.

💡 Baby in Querlage: Was bedeutet das? 💡

Nebst der Beckenendlage und der geburtsfreundlichen Schädellage gibt es auch noch die Querlage. Wie der Name schon sagt, liegt das Baby dabei quer im Bauch – Kopf und Füsse befinden sich auf einer Höhe. In diesem Fall wird fast immer ein Kaiserschnitt durchgeführt. Einzige Ausnahme: Falls es nicht die erste Geburt ist, kann kurz vor der Entbindung noch eine äussere Wendung versucht werden.

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