Kurzatmigkeit in der Schwangerschaft: Was tun bei Atemnot?
Der Bauch drückt auf die Lunge und Ihr Körper muss auch das Baby mit Sauerstoff versorgen: Atemnot und Kurzatmigkeit in der Schwangerschaft sind ganz normal. Was hilft und worin die Ursachen liegen.
Schnelle Hilfe bei Atemnot:
- Panik verstärkt die Atemnot nur. Setzen Sie sich hin, strecken Sie den Oberkörper und verschaffen Sie Ihrer Lunge damit Platz.
- Atmen Sie bewusst einige Male tief ein und aus und denken Sie an etwas Schönes. Geht es schon wieder besser?
- Bachblüten-Notfalltropfen (Rescue remedy) helfen in stressigen Situationen. Die kleine Flasche passt in jede Tasche.
Sie laufen in den zweiten Stock und ringen um Luft, als hätten Sie gerade einen Viertausender bestiegen? Sie kommen schon aus der Puste, wenn Sie nur eine Geschichte erzählen wollen? Nein, Sie stehen nicht kurz vor einem Herzinfarkt. Kurzatmigkeit ist eine häufige Beschwerde in der Schwangerschaft.
Normalerweise ist Atemnot in der Schwangerschaft kein Anzeichen für eine Erkrankung. Und Ihr Baby wird trotz Ihrer Atemnot mit ausreichend Sauerstoff versorgt.
Atemnot in der Schwangerschaft: Häufige Ursachen
Manche Schwangere bemerken bereits in der Frühschwangerschaft eine Kurzatmigkeit. Ein Grund dafür ist, dass sich die Blutmenge von Schwangeren erhöht. Der Sauerstoffbedarf steigt dadurch an und die Atmung verändert sich. Aus diesem Grund kann es bereits im ersten und zweiten Trimester zu Atemnot kommen.
Viele Schwangere haben aber besonders im letzten Trimester Probleme damit, genug Luft zu bekommen. Dann ist nämlich die Gebärmutter sehr gross und drückt von unten ans Zwerchfell und damit die Lungen zusammen. Die gute Nachricht: In den letzten Schwangerschaftswochen, etwa ab der 34. Woche, rutscht das Baby weiter nach unten ins Becken und macht sich damit startklar für die Geburt. Dann lässt der Druck auf die Lunge wieder nach und es ist wieder mehr Platz zum Atmen vorhanden.
Ein weiterer Grund für Atemnot in der Schwangerschaft ist ein starkes Anschwellen der Nasenschleimhäute. Die starke Durchblutung während der Schwangerschaft kann den Nebeneffekt haben, dass das Luftholen durch die Nase schwer fällt. Dies kann besonders in der Nacht der Fall sein. Falls Sie seit der Schwangerschaft schnarchen, könnte dies dahinterstecken.
Auch Eisenmangel kann Kurzatmigkeit bei Schwangeren verursachen. Eisenpräparate sollten aber nur in Absprache mit dem Frauenarzt eingenommen werden, da zu viel Eisen ebenfalls schädliche Auswirkungen haben kann. Der Arzt oder die Ärztin untersucht bei den Vorsorgeuntersuchungen ohnehin auch das Blut regelmässig und kann so Eisenmangel feststellen.
Das hilft bei Kurzatmigkeit:
- Ernähren Sie sich ausgewogen und bewegen Sie sich ausreichend. Überflüssiges Gewicht kann die Kurzatmigkeit nämlich noch verstärken. Sport, bei dem Sie noch extra aus der Puste kommen, sollten Sie jedoch meiden, sonst wird Ihnen eventuell schwindlig. Ein Yogakurs ist dagegen bestens geeignet, Ihre Atmung besser kontrollieren zu können.
- Schlafen Sie erhöht, halb im Sitzen. Auch gute Durchlüftung und genügend Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer werden Ihre Nacht angenehmer machen. Stellen Sie eine Schale Wasser neben Ihr Bett.
- Setzen Sie sich einmal am Tag für zehn Minuten in Ruhe hin und atmen Sie bewusst tief ein und aus. Tun Sie das auch vorbeugend, wenn Sie keine akute Atemnot verspüren. Ihre Hebamme kann Ihnen noch mehr Atem- und Entspannungsübungen zeigen. Auch in den meisten Geburtsvorbereitungskursen werden solche Übungen geprobt.
- Gönnen Sie sich genügend Ruhe und Auszeiten. Nehmen Sie Hilfe an und lassen Sie lieber einmal Ihren Mann bei der Hausarbeit aus der Puste kommen. Kurzatmigkeit kann nämlich auch ein Hinweis darauf sein, dass Sie die Dinge etwas ruhiger angehen sollten.
- Um einer Kurzatmigkeit wegen Eisenmangel vorzubeugen, achten Sie von Anfang an auf eine ausgewogene Ernährung mit rotem Fleisch, dunklen Beeren und grünem Blattgemüse.
Wann Sie bei Kurzatmigkeit zum Arzt gehen sollten:
Wenn zu der Kurzatmigkeit auch noch Brustschmerz, feuchte Hände oder Pulsrasen kommen, sollten Sie Ihren Arzt verständigen. Eventuell könnte dann eine andere Schwangerschaftskomplikation der Grund sein, die von einem Mediziner abgeklärt werden sollte.
Haben Sie schon vor der Schwangerschaft mit Atemproblemen zu tun, weil Sie Asthmatikerin sind, dann sollten Sie sich das weitere Vorgehen mit Ihrem Frauenarzt besprechen. Glücklicherweise haben viele Asthmatikerinnen in der Schwangerschaft sogar weniger Probleme.
Was sind Ihre Erfahrungen mit Kurzatmigkeit? Schreiben Sie uns einen Kommentar.